Das Schöne an der Naturwissenschaft am Beispiel von Conchitas PSA Wert

Das Schöne an der Naturwissenschaft am Beispiel von Conchitas PSA Wert

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GTL | 8.6.2014 | Kommentare (0)

 

Das Schöne an der Naturwissenschaft am Beispiel von Conchitas PSA Wert

Nach immer bunter und größer werdenden Regenbogenparaden und Lebensbällen, ertrinken wir nach Conchita Wursts Sieg beim europäischen Wettträllern (Oral Sex mit Conchita am Life Ball http://wp.me/p1kfuX-Nz) in einem Meer an verbaler Toleranz gegenüber allerlei Geschlechtsdefinitionen außerhalb des traditionellen Dualismus.

Mich beschleicht zwar immer mehr die Scham ob meiner eigenen Heteronormativität, jedoch wird dies durch das gute Gefühl aufgewogen, dass die beiden von mir hochgeschätzten Zugänge zur Welt, die der Kunst und die der Naturwissenschaft, dieses Thema schon längst und weitgehend unaufgeregt aufgearbeitet haben:
In der medizinischen Informatik besiegte die Notwendigkeit nach einer klaren Kodifizierung möglicher Zustände allfällige gesellschaftliche Ressentiments.
Der internationale Standard ISO 5218 kodiert

0 für unbekannt
(z.B. das Ungeborene voreiner eindeutigen sonografischen oder genetischen Diagnose)
1 für männlich (was die Femen wohl zum Schäumen brigen wird)
2 für weiblich (was die Femen wohl bestärken wird in ihrer nicht unberechtigten Kritik unserer Männergesellschaft)
und vorausschauend 9 für nicht anwendbar (um Platz für das zu lasen, was sich die "Schulweisheit" noch nicht erträumen konnte.
Der Common Data Element Implementation Guide (CDC) des Center for Disease Control and Prevention subsummiert neben M und F unter O noch all das andere" während der ASTM 1633 (Standard Specification for Coded Values used in the Electronic Health Record) schon zwischen
M männlich
W weiblich
U unbekannt
MP männlicher Pseudohermaphrodit 
WP weiblicher Pseudohermaphrodit 
H Hermaphrodit 
MC transsexuel von m auf w geändert 
FC transsexuell von f auf m geändert und
A nicht zuordenbar

differenziert.
Der DICOM Standard, mit dem die Kodierung und der Austausch digitaler Bildber in der Medizin geregelt wird benötigt schon 11 Klassifikationen, der UBIF der Taxanomic Databases Working Group, die eine über den Menschen hinausgehende Kodierung anstrebt, kommt auf 14 Einteilungen.

All diejenigen, die sich nicht von ELGA abmelden, müssen natürlich ebenfalls in ein Kodierungsschema gepresst werden. Grandlage ist hier die Clinical Document Architecture (CDA), ein von einer internationalen Gruppe (HL7) erarbeiteter, auf XML basierender Standard für den Austausch und die Speicherung klinischer Inhalte, wie Arztbriefe oder Befundberichte. 

Un wer sich nun frägt,weshalb denn dieser ganze Aufwand betrieben wird, der möge einmal auf seinen letzten Blutbefund schauen, wo neben seinen eigenen Werten i.d.R. Normalbefunde angeführt werden. Damit das Laborsystem automatisch zu jedem Lebensalter, aber natürlich auch zu jedem Geschlecht die passenden Normalwerte hinzufügen kann, ist eine möglichst eindeutige Kodifizierung unerlässlich.
Auch Tom Neuwirth würde sich bedanken, wenn man ihr den PSA-Normalwert Normalwert von Conchita zuordnen würde.

Und das ist das Schöne an der Naturwissenschaft, man muss von ihr nicht Toleranz verlangen, in ihrem Inneren benötigt sie dieses Konzept gar nicht!



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