Das Problem mit den Updates

Der Grad an relativer Sicherheit bzgl. Gefahren durch Schadsoftware auf dem eigenen PC hängt stark damit zusammen, in wie weit man dafür sorgt, dass das verwendete Betriebssystem sowie die installierte Software jeweils auf dem aktuellsten Stand ist.

Hersteller verbreiteter Softwareprodukte werden laufend auf Schwachstellen, Fehler u.ä. ihrer Programme hingewiesen. Manche davon so gravierend, dass rasche Updates ausgeliefert werden müssen.

Am besten stehen da die Nutzer von Linux da. Linux bringt eine Paketverwaltung mit, die ohne weitere Aktivität des Anwenders Buch darüber führt, ob alle installierten Pakete aktuell sind, ob Updates vorliegen und eingespielt werden müssen und ob das Austauschen einzelner Komponenten währen eines Aktualisierungslaufs andere Programme in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt (Abhängigkeitsauflösung).

Das fehlt bei Windows. Windows kann zwar so konfiguriert werden, dass es die regelmäßig veröffentlichten Updates für Microsoft-Produkte selbsttätig findet, herunterlädt und installiert – für die diversen sonstigen auf dem Rechner installierten Anwendungen leistet es das jedoch nicht. Darum hätte sich der Nutzer selbst zu kümmern (bzw. den hoffentlich vorhandenen und aktivierten Auto-Update-Funktionen seiner Programme zu vertrauen). Abhängigkeitsauflösungen und Kompatibilitätstest auf Verträglichkeit einzelner Updates mit anderen, bereits vorhandenen Programmen gibt es erst recht nicht.

Doch gerade aus der Sicherheitsperspektive betrachtet, ist es sehr wichtig, dass veraltete oder als mit bekannten Schwachstellen belastete Software zügig ersetzt wird. Für die Programmierer von Schadsoftware sind speziell Browser und verbreitete Anzeigeprogramme für Mediendateien ein beliebtes Angriffsziel. Sie sind auf fast allen Rechnern vorhanden, arbeiten überall in gleicher Weise und können so Schadcode den Zugriff auf den vollen Rechner eröffnen. Ein Großteil aller entdeckten Schwachstellen entfällt dabei auf nur wenige, dafür aber sehr weit verbreitete Softwareprodukte.

In Unternehmen mit zahlreichen windowsbasierten Arbeitsplatzrechnern werden daher kommerzielle Softwareverteil- und -paketiersysteme eingesetzt und die genutzten Softwarebestände im Rahmen von geregelten Release- & Rollout-Management-Prozessen verwaltet und aktuell gehalten.

Für Privatanwender bietet die Firma Secunia mit dem kostenlosem Personal Software Inspector (PSI) ein meiner Ansicht nach sehr nützliches Programm zum Download an. Der PSI inventarisiert nach dem ersten Start die auf dem PC vorhandenen Programme und gleich deren Versionsstände mit seiner Versionsdatenbank ab. Auf diese Weise entdeckt er schon rasch veraltete Programme, mehrere parallel installierte Versionen und andere potentielle Sicherheitsdefizite. Für die meisten bietet er auch gleich Links an, um Updates für die betroffenen Programme von den Webseiten der jeweiligen Anbieter herunterzuladen. Manche kann PSI sogar selbsttätig finden und einspielen. Auf diese Weise kann das im Hintergrund laufende Programm dazu genutzt werden, den Rechner automatisch mit Updates der gängigsten Programme versorgen zu lassen, sobald diese veröffentlicht werden. Ein manuelles Nachführen ist dann nicht mehr notwendig.

Leider bringt nicht jedes obsolet gewordene Programm einen eigenen Uninstaller mit. Und die Softwareverwaltung von Windows ist beim „Aufräumen“ nicht immer allzu gründlich. Oft bleiben auch nach einer Deinstallation noch Dateien, Verzeichnisse und Registrierdateneinträge übrig. Das ist zwar im Zeitalter der Terabyte-Festplatten bzgl. des belegten Plattenspeichers kein echtes Platzproblem. Allerdings kann jedes auf dem Rechner vorhandenes Stück Software ein potenzielles Einfallstor für Angriffe per Schadcode werden.

Wer die PC-Hygiene daher sorgfältiger betreiben will, kann dazu auf die ebenfalls kostenlosen Tool Revo Uninstaller (kostenlose Basisversion, deinstalliert Programme) und CCleaner (findet und beseitigt Datenmüll) einsetzen. Für Schadsoftware wird es auf einem solchermaßen aktuell gehaltenen Rechner deutlich schwieriger, sich festzusetzen.


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