Das M’era Luna 2016

Vom 12. - 14. August war der Airport Hildesheim wieder einmal das Mekka der schwarzen Szene. Gothics, Steam Punks und Metaler sorgten für ein restlos ausverkauftes Festival, das M'era Luna. Auf zwei Hauptbühnen und zahlreichen Nebenveranstaltungen wurde geboten, was die Szene liebt und schätzt, angefangen von Lesungen am Freitagabend über die entsprechende Mode in der Shopping-Area und auf dem Mittelaltermarkt bis hin zur entsprechenden Verpflegung in einem vielfältigen Food-Line-Up.

Das Publikum: Schwarz ist bunt genug! Oder?

Der wahre Star des M'era Luna ist immer wieder ... das Publikum! Man kommt zusammen zum Reden, Sehen, Wiedersehen, Tanzen und ... na klar, zum Saufen. Vorherrschende Farbe: schwarz, keine Uniform, sondern vielfältig wie das Leben, das mit dem Tod spielt. Freizügig, sexy, fantasievoll, devot und dominant, so wie man sich eben fühlt. Auf dem M'era Luna darf man sein, wie man ist - hier ist niemand Außenseiter.

Da fallen die Nicht-Schwarzen umso mehr auf: schrille Uniformen, kunstvolle Frisuren und Fantasiekostüme machen die Stars der Szene aus.

Die Musik: Elektro kommt

mera_luna_2016Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort, es kommt immer mehr Elektro-Musik. Die Hangar-Stage und die Disko waren überwiegend davon geprägt, auch die Hauptbühne erlebte den einen oder andere Gig dieser Richtung. Kommt gut, ist aber nicht jedermanns Sache.

Zu den Bands aller Stilrichtungen: Es gehört zu den Gesetzen von Festivals dieser Größenordnung, dass so manche Band, die anderenorts der Headliner eines Provinzfestals wäre, hier nur am Nachmittag auf dem Programm steht. Dazu gehören sicher OOMPH, Apocalytica oder Faun. Eisbrecher haben sich am Sonntag sicher viele neue Freunde gemacht.

Und die M'era Luna-Headliner? An Sisters of Mercy am Samstagabend schieden sich die Geister. Hartgesottene Fans schwärmten vom "hypnotischen" Auftritt, die Masse stimmte mit den Füßen ab und verließ noch während des lieblos im Bühnennebel heruntergespielten Auftritts das Infield, um sich woanders zu vergnügen.

Wie es besser geht zeigten INEXTREMO und Within Temptation am Sonntagabend. Engagierte Auftritte, gekonnter Dialog mit dem Publikum und Bühnenshows, die bei Umbauzeiten von 20 Minuten nicht besser hätten sein können. Wer schon vorher die Heimreise antreten musste, hatte das Beste verpasst. Höhepunkt des Auftritts von Within Temptation war der Auftritt der Ex-Sängerin von Nightwish ...

Die Festival-Orga: Licht und Schatten

Geiler Sound und eine klasse Bühnentechnik. Das machte Spaß und gute Laune. Auch die Versorgung stimmte, keine allzu langen Schlangen, festivalübliche Preise, aber nicht mehr. Dass zwischendurch einmal die Geldautomaten leergeräumt waren und der Nachschub an Dosenbier kurzfristig aussetzte, zeigt an, dass die Veranstalter gut verdient haben müssen. Beides war schnell behoben, kein Problem also.

Probleme dafür im Camp zuhauf. Viel zu wenig Toilettenhäuschen, die dazu auch noch viel zu selten gereinigt wurden. Dafür eine lärmende Kehrmaschine morgens um sechs. Da waren die Prioritäten falsch gesetzt. Wenn man schon bei der Zahl der Toiletten spart, muss man sie drei- bis viermal am Tag reinigen, nicht nur einmal. Das war bei früheren M'era Luna-Festivals deutlich besser. Die Probleme bei der Parkplatzsituation waren vorhersehbar, aber wohl auf Grund der zur Verfügung stehenden fläche nicht besser zu lösen. Wenn aber das Gewerbegebiet rund um den Flughafen weiter wächst und die Parkflächen auffrisst, könnte das den Fortbestand des Festivals ernsthaft gefährden. Hier ist die Grenze erreicht.

Fazit: nächstes Jahr wieder

Vom M'era Luna verabschiedet man sich nicht, man pausiert nur ein Jahr. Die ersten Tickets sind schon längst über den Landentisch gegangen, die nächsten Verabredungen getroffen. Auch 2017 wird sich die schwarze Szene mit den bunten Tupfen wieder in Hildesheim treffen. Richtig so.

Bericht: Rainer Sens und Uli Weber

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