Das kleine Hörspiel: „Schwein oder nicht sein“ (10 min)

Life-Style-Check hat einen neuen Beitrag für Dich! Das kleine Hörspiel: „Schwein oder nicht sein“ (10 min)

Kultur zum Hören ist ja auch einmal schön. Wir haben hier eine echte Perle dreier Potsdamer Studenten, die einfach mal sich selber ausprobiert haben. Herausgekommen ist ein Intro mit Musik und Geräuschen, gefolgt von einer zauberhaften Satire aus der Welt der Personalchefs. Die Dichter und Denker aus der Landeshauptstadt Brandenburgs heissen Florian Dönau, Sophie Tschumburidse und Julian Liefeldt. Ich habe den Autor Julian um eine kurze Stellungnahme zu seinem Hörspiel gebeten. Lest seine Definition von „kurz“ bitte nachfolgend selbst.  Es lohnt sich und mancher mag sich wundern, wie viel schwere Gedanken für ein solch beschwingtes Hörspiel nötig sind.

Viel Spass mit

„Schwein oder nicht sein“

https://drive.google.com/file/d/0B13I_NouLlV0Y1VnNURxZmRyVTg/view

Übrigens: Parallel heute Abend auch im Radio bei unserem Partnersender Rock and more auf Laut.FM zu hören.

Guten Tag! Wir sind Studierende der Universität Potsdam: Florian Dönau, Sophie Tschumburidse und Julian Liefeldt. Wir sind uns im Sommersemester dieses Jahres in einem Hörspielseminar von Frau Dr. Uta Ackermann-Fritsch begegnet. Gemeinsam haben wir ein eigenes Hörspiel zum Thema Interkulturalität produziert – als blutige Laien ohne Vorkenntnisse haben wir uns ganz eigene Wege gebahnt. Es war eine positive, intensive und einzigartige Erfahrung in unserem Leben, wenn ich das so sagen kann.

Zunächst machten wir eine Reise durch die Entstehungsgeschichte des Hörspiels. Wir hörten von Orson Welles, der Krieg der Welten inszenierte und wie dieses Werk 1938 eine gefährliche Massenpanik in New York und New Jersey auslöste. Oder von Günter Eich, dessen Traum-Vertonungen von 1950 Steven-King-Charakter hatten – eindrucksvoller Horror in akustischer Form, als ebenso intensive wie verstörende Hörerfahrung. Vieles anderes folgte, auch Humorvolles. Es war wie ein Rundgang durch einen Zoo, voll von Klängen und Tönen, ohne Bild, ohne Anleitung. 

Was ist eigentlich dieses „Interkulturelle“? Der Begriff sollte nicht unumstritten bleiben. Im Seminar gab es heftige Debatten. War Kultur ein Problembegriff, um das Eigene vom Fremden abzugrenzen? Ein Werkzeug zur Konstruktion von Legitimität? Ja und nein. Wie sich Probleme einerseits beliebig vertiefen ließen, so ergaben sich auch optimistische Perspektiven: Interkulturalität als Beschreibung von Begegnungen verschiedener Kulturen, als kreativer Schmelztiegel – als Symbol für gelingende Veränderungen, als Erweiterung des eigenen Horizonts. Viele weitere Fragen wurden gestellt, Antworten musste jeder für sich formulieren. Es gab keinen Konsens – und das war auch nicht das Ziel. Was interkulturell relevant ist, was unser eigenes Thema wird, das mussten wir für uns allein entscheiden.

Die Diskussionen waren entbrannt, keine Richtung und Ästhetik vorgeschrieben. Der kognitiv-kreative Ofen jeder Gruppe war gut vorgeheizt: jetzt sollte sich jede Gruppe ein Hörspiel selbst backen können. Auch wir waren bereit. Unsere Ausrüstung: ein aufnahmefähiges Smartphone, ein paar Klänge aus irgendwelchen Soundbibliotheken im Netz und eine nahezu schallundurchlässige Wäschekammer. 

Wir entschieden uns für eine Satire. Das Interkulturelle war für uns das alltägliche Feld des Kampfes: die Arbeitswelt. Schwein oder nicht sein sollte der Titel ein.  Der Plot: ein Chef denunziert seine künftige Angestellte. Sein Ton: abfällig, sexistisch, voll von Vorurteilen. Ein Stromberg, nur trockener. Versessen in sich, seine Arbeit, der Blick auf die Welt: jeder ist ein Schwein, er ist es auch – er arrangiert sich damit, genießt das Schweinsein. Er ist exzentrisch – und doch unterwürfig und nicht über alle Wendungen in seinem Leben erhaben. Das Skript, das Wesen des Schweins, stammt aus meiner Feder.

Unsere Rollen waren klar verteilt: ich hatte meine zwei hervorragende Sprecher, denen ich maßgeschneiderte Rollen anbieten konnte. Ihre Stimmen gaben den Kontrast: sie, die osteuropäische Frau: Sophie als diskreditierte und doch selbstbewusste Frau Osnabrück, Florian als gollum’scher Herr Schmidt, dem enthemmten Schwein. Beide treffen in einem Bewerbungsgespräch aufeinander. Aber es geht nicht sachlich zu. Sehr schnell eskaliert die Situation und es geht ums verbale Grobe: es geht unter die Gürtellinie. 


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