Das kleine Glück

Was ist Glück? Kann ich es greifen? Oder auf einer Skala von…. bis… platzieren? Ist Glück vergänglich?20150205_110700 Kann der Grad der Glückseligkeit  gemessen werden? Oder in Worten ausgedrückt? Ist Glück wiederhol- oder ersetzbar? Ist es klein, gross, dick, dünn, hübsch oder hässlich, hat es blonde, braune oder gar rote Haare, eine Glatze oder Locken, grüne, graue, blaue Augen? Humpelt es vielleicht?  Ist Glück Alltag, Besonders, allzeit verfügbar, immer da oder  zart und  zerbrechlich? Lässt Glück sich in Euros aufwiegen oder mit Dollars bezahlen? Kann ich es auf die Bank bringen und sparen? Oder in lukrativen Renditen anlegen? Vielleicht eine Immobilie damit erwerben? Ist Glück an Eigentum und Luxus messbar? Ist der Index von Glück mit der Kurve des DAX vergleichbar? Ist Glück einfach oder ist es kompliziert, eine chemische Reaktion, die nur unter Laborbedingungen ablaufen kann oder handelt es sich um ein einfaches Rührkuchenrezept?
Gestern war einer dieser seltenen Wintertage am Meer. So herrlich blau und kalt strahlend das ich der Versuchung erlag, am Meer joggen zu gehen.  Der Deich war von einer wohl drei Zentimeter zarten Schicht  jungfräulichsten Schnees überzogen. Die Sonne trällerte von einem  blanken Himmel, so tiefblau und sauber gewaschen, das ich den Duft frisch gewaschner Wäsche in der Nase wähnte. Ich war die Erste, die auf dem Deich eine Laufspur in den Schnee zirkelte. Ein prickelndes Gefühl stahl sich meinen Nacken hinauf. Morgens die erste auf dem Wasser, die erste auf der Piste, die erste die einen Schwung in den Tiefschnee malt. Es fühlt sich erhaben an, der/die Erste bei etwas zu sein.  Erhaben und gut! Während ich mich da durch den Pulverschnee arbeitete, einen Fuss vor den anderen setzte, sorgsam darauf bedacht nicht in den, unter dem unschuldigen Weiß schlummernden, Matschlöchern auszurutschen, über mir und auf meiner tänzelnde Sonnenstrahlen, am Horizont die weißen Schaumkämme der tintenblauen See, erfasste mich ein ganz berauschender Rausch. Ein Lächeln überzog meine Wangen, stahl sich aus meinem Herzen hinaus auf mein Gesicht und trat befreit aufatmend ins Freie.  Eine Woge tiefer Glückseligkeit erfasste mich. Einfach so und ich fragte mich:

WAS IST GLÜCK? Ist das GLÜCK? Oder ist das alles hier zu profan und einfach? Ist Glück so einfach? Einfach bezaubernd? Rein, unschuldig und frei!

Saubere, scharfe, glasklare Winterluft in die Lungen pumpen ist Glück. Spüren wie die Wangen vor Anstrengung röter werden. Pralle Apfelbäckchen leuchten in der Sonne. Pulsierendes Blut in den Adern, Leben, Anstrengen, etwas Erschaffen, erschöpft im Ziel ankommen, glückselig k.O., das Blut in den Adern spüren.  Warum hoppeln Hasen Kreise in den Schnee? Glücklich wer über solchen Unsinn sinnieren darf. Frei sein Unsinn zu spinnen, frei sein von Sorgen frei zu sein, die Freiheit besitzen frei zu sein-  das ist Glück. Sich richtig gut fühlen. Eins sein mit sich. Zufriedenheit, Dankbarkeit, Einfachheit. Von Dankbarkeit erfüllt- das ist  Glück. Worte die mir im Zusammenhang mit Glück einfallen.

Und dann kommt mir duftendes Essen in den Sinn. Vielleicht habe ich auch nur Hunger.  Ist Essen Glück?  Ein zartes, butterweiches, saftiges Steak, welches auf den Punkt gebraten ist- medium rare. Das ist Glück, wenn der Pfeffer frisch über dem Fleisch gemahlen wurde, der köstlich aromatische Duft sich in Deine Nase schlängelt und die Rezeptoren der Sinne lockt. Das ist Glück. Essen ist vollkommenes Glück. Es soll vorkommen das Kellner in Spitzenrestaurants von glücklichen Gourmets umarmt und geküsst werden ob des Glück eines perfekten Steaks. Pasta ist Glück- bissfest gegarte, auf den Punkt gesalzene Pasta. Zarte Ölperlen die sich an ihr hinunter schlängeln, in den Topf zurück hin verlieren.  Wenn die Tagliatelle mit dem Gorgonzola kokettiert und den Spinat tröpfchenweise mit dem Käse verschmelzen lässt. Eine Gabel höchsten Genusses im Mund. Ein Aromenfeuerwerk. Pasta ist Glück. Wegen nichts geringerem haben Italiener auch bei Regenwetter ständig anständig unanständig gute Laune. Freude. Ein frisch gebackenes Brot, eine Torte, zart gedünstetes Gemüse, Creme brulee, Schokolodenparfait, zart schmelzende Trüffel- das alles ist Glück. Ein einfaches geschmackslastiges, beglückendes, sättigendes, mit den Geschmacksknospen flirtendes Glück- ein wahres Glück.

Freude ist Glück. anmeldungGeborgenheit, Lachen, Freiheit, Weite und Meer. Meer und Berge sind ganz viel Glück.
Pauls blaue lachende Augen. Paul ist mein grösstes Glück. Sein starker Arm in meinem Rücken, weiche Lippen an meinem Ohr, ein gehauchter Kuss- Glück. Vertrauen, Lachen, Geben und Nehmen, jeden Tag ein neues Abenteuer, Gemeinsamkeit- das ist Glück. Sich fallen lassen können- Glück.  Gemeinsam Schweigen- Glück,  lachen, reden, sich genug sein- das ist absolutes Glück.

Im Februar den Holzsessel auf der Terasse vom Schnee befreien, sich in dicke Decken murmeln, ein dampfender Kakao, mit den Christrosen um die Wette die Nase der Wintersonne entgegenstrecken. Glück in seiner ganzen Einfachheit einfach unbezahlbar.
Glück ist sich von unnötigem Ballast zu lösen, lösen zu können, Loslassen können. Keine Angst haben.  Selektieren, trennen,  Hemmschuhe ausziehen, blockierte Bindungen entsorgen, autark sein, selbst sein, frei sein. Das macht glücklich, glücklich und befreit. Glück ist Freude annehmen, dankbar sein, Dankbarkeit zeigen können, Kraft geben, Mut verteilen, Optimismus ausstrahlen. Glück gibt Kraft, Kraft die Du auch mal weitergeben kannst. Glück ist Bescheidenheit.  Glück ist auch Verzicht zu üben, Verzicht zu leben, Hilfe spenden, abgeben und unterstützen. Kleine Gesten bedeuten für so viele Menschen ganz viel Glück. Glück ist bunt. Glück ist Musik. Glück ist Tanzen, zaubern, strahlen.
Glück ist Wissen. Wissen glücklich zu sein. Forschen, hinterfragen und erklären, verstehen und begreifen. Glück!  Den Zauber der bunten Welt begreifen und lernen, allumfassend die Kontinente einen. Glück allüberall.
Glück ist ein Sonntagmorgen vertrödelt im Bett- Vogelzwitschern im Januar, längere Tage im Februar, die ersten Weidenkätzchen im März, der Osterhase im April, im Mai die Rapsblüte, TShirts sind ein ganz beschwingtes Glück,Sommer und Sonne auf nackter Haut, barfuss am Strand, Mittsommer im Juni, Juli die Gewitter, im August erste Spinnenweben im morgendlichen Tau, der September mit Stoppelfeldern, Oktober mit reicher Ernte, Quitten und Nebel im November, leuchtende Kinderaugen im Dezember- Glück ein ganzes Jahr. Schauen, Staunen, Zufriedenheit, Erfüllung, Träumen- Glück!

Glück ist so einfach und immer da.  Freilich macht es sich manchmal rar und kugelt sich ganz klein, so dass wir Mühe haben es zu sehen. Aber dann nach einem ganz besonders trüben verregneten Tag schickt es einen einzelnen Sonnenstrahl über den Horizont. Wenn Du ihn einfängst, dann leuchtet er von innen und das Glück ist wieder ganz nah.



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