Das Gratisproblem von Live Musikern

Markus spielt demnächst mit seiner Combo Radio Kitchen beim Berlin-weiten Fest der Musik umsonst und draußen. Und schreibt zur Kostenlos-Mentalität und dem Wertverlust von (Live)-Musik folgendes:

Wer sich heute als Musiker beschäftigt, aber weder zu den oberen Zehntausend, noch zu den staatlich geförderten Künstlern gehört, hat es schwer, wenigstens die Ausgaben für Equipment, Proberaummiete, Fahrtkosten etc. wieder reinzubekommen. Musik hat einfach keinen Wert.

Da is was dran. Durch Streamingdienste geht das Verhältnis zu Musik und was sie kostet noch ein Stück mehr verloren.

Aaaaaaber - zuerst meine kontroverse Anmerkung:

Zum einen sollten Musiker Equipment, Proberaummiete usw. nicht auf das Publikum umlegen. Das sind einfach die Opportunitätskosten, die man sich freiwillig auferlegt. Gerade sowas wie Proberaummiete finde ich schwierig. Wenn mir mittlerweile ein Ladenbesitzer bei unrealistisch hohen Preisen mit dem Argument der hohen Miete kommt, halte ich dem entgegen, dass er dann eben die Miete kürzen soll, wenn der Standort sich nicht mehr rechnet, statt sich die Kohle vom Kunden zu holen.

Zum anderen werden durch Streamingdienste und günstigere MP3 auch wieder Moneten frei, die man ganz bewusst bei den Musikern auf solchen Veranstaltungen lassen kann.

Noch'n aaaaaber - jetzt die konstruktiven Anmerkungen:

Da muss dann die Kreativität auch ein bissken über das reine Musizieren hinaus gehen. Klar, Merchandising ist für ein Spaß-Projekt dass vor allem wegen des Spielens spielt etwas übertrieben. T-Shirts oder CDs zu produzieren bedeutet teures in Vorleistung gehen und macht viel Arbeit. Aber es gibt ja auch kleinere Sachen, die man als Band machen kann.

Zum Beispiel:
Nehmt ne Kiste Bier mit und verkauft Euer eigenes Bier von der Bühne runter.

Oder Weingummi-Würstchen / Pommes gegen ein paar Euro anbieten. Damit lässt sich von der Bühne dann ja humorvoll spielen und ohne auf die Tränendrüse zu drücken, können Künstler dem Publikum die Problematik vor Augen führen.

Oder:
Nehmt ein paar Songs auf, packt die Passwortgeschützt als MP3 auf ne Webseite und legt das Passwort als Zettel in einen Hut und wer die Songs zu Hause hören möchte, tauscht Papiergeld gegen Papierdownload-Code. Muss ja nicht immer digital und iTunes sein ;)

Und wenn man dann 2-3 Leute im Publikum hat, die man vorher instruieren kann um den Anfang zu machen, setzt hoffentlich der Herdentrieb ein und ein paar mehr Leute aus dem Publikum kommen nach vorne.

Und am allerbesten: Schreibt nen Song über das Thema, der den Menschen witzig und eingängig das Geld in der Tasche lockerer macht :)

So nice! :-)

Und wohlweislich habe ich diesen Text im Kommentarfeld von willigen.de kopiert. Denn die Kommentarfunktion tut's nicht und mein toller Ratschlag wäre weg gewesen. So poste ich ihn einfach hier :-D Aber so haben Blogs ja auch mal angefangen, als noch gar keine Kommentarfunktionen gab: Eine bloggt was und die andere antwortbloggt drauf.

Das Artikelbild habe ich drüben bei willigen.de ausgeliehen und weiß leider nicht, welchem Photographen ich die Credits ankreiden kann.


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