Das Ende der Elternzeit im Job. Oder: Wie dem Chef dazu bringen, Stunden zu reduzieren?

Gut neun Monate ist es jetzt her, dass ich mich der Herausforderung „Working Mom“ gestellt habe und seitdem versuche in einer schier nicht enden wollenden Quadratur-des-Kreises Familie, Job, Haushalt und Freizeit unter einen Hut zu bekommen. Zurzeit arbeite ich in meinem zweiten Elternzeitjahr 28 Stunden die Woche. Doch dieses Jahr nähert sich rasend dem Ende entgegen – und damit auch meine Elternzeit. Dann hätte ich meine volle Stelle wieder. Da Vollzeitarbeit mit Kind für mich nicht in Frage kommt, gilt es nun, Alternativen zu finden.
Eine Möglichkeit wäre es, noch ein Jahr Elternzeit zu nehmen und (vorausgesetzt mein Arbeitgeber macht das mit) wieder wie bisher 28 Stunden zu arbeiten. Da ich mir dieses Jahr aber für schlechte Zeiten aufsparen möchte, kommt für mich nur die zweite Alternative in Frage: und zwar meine Stunden zu reduzieren, also offiziell Teilzeit zu beantragen. Das muss spätestens drei Monate vor Ablauf der Elternzeit passieren- also höchste Zeit, loszulegen.
Da sich die 3/4-Stellen-Arbeitszeit in den letzten Monaten bewährt hat, möchte ich dieses Modell auch zukünftig beibehalten. Laut Teilzeit- und Befristungsgesetzt sollte dies auch kein Problem sein. Mein Arbeitgeber erfüllt, alle Voraussetzungen, um eine Teilzeitbeschäftigung zu genehmigen – das Recht ist also auf meiner Seite. Bislang hat so etwas im Kollegenkreis auch immer problemlos geklappt. Da zurzeit aber gerade große, interne Umstrukturierungen mitsamt Stellenabbau auf dem Plan stehen, sieht die Sache schon wieder anders aus.

Ganz oder gar nicht?

Mein Chef erläutert mir in einem Gespräch, dass man meine Arbeitskraft sehr schätze und mich am liebsten voll wieder haben würde. Für die Personalplanung wäre es überdies einfacher, eine volle Stelle oder eine halbe Stelle zu besetzen. Denn mit meinen fehlenden 11 Stunden bis zur Vollzeit würde sich auch keine neue Arbeitskraft finden, die diese Lücke schließen könnte. Aber 20 Stunden zu arbeiten, ist mir schlicht zu wenig. Auch, aber nicht nur, allein wegen des Geldes. Mit 28 Stunden komme ich gut zurecht – das habe ich in den vergangenen Monaten ja ausgiebig getestet. Da ich mir die Möglichkeit erhalten möchte, irgendwann wieder ganztags zu arbeiten, würde ich mir die Teilzeit gerne befristen lassen. Bis zu fünf Jahre sind gesetzlich möglich. Dem kann, muss der Arbeitgeber nicht zustimmen. In meiner Firma sei so etwa angeblich total unüblich, wurde mir gesagt und eine Befristung damit so gut  wie abgelehnt.
Was also tun? Mittlerweile bin ich echt gefrustet. Nicht nur, dass ich mit tagtäglich für die Firma den Allerwertesten aufreiße und das Arbeitspensum für das ich früher 39 Stunden Zeit hatte, in nun 28 bewerkstelligen muss, ich habe mich sofort dazu bereit erklärt, nach einem Jahr an den Arbeitsplatz zurückzukehren und viel zu arbeite und meine Firma damit weiterhin so gut wie möglich zu unterstützen. Doch anstatt sich zu freuen, dass ich trotz Kind, weiterhin fast Vollzeit zur Verfügung stehe (und meine Arbeit laut meines Chefs auch bislang hervorragend gemacht habe), legt man mir nun Steine in den Weg. Ich werde aber hart bleiben und weiter verhandeln.
Habt Ihr noch Tipps für mich. Wie habt Ihr eure Rückkehr aus der Elternzeit arbeitstechnisch gestaltet? Hat jemand Erfahrung mit befristeter Teilzeitarbeit? Oder sturen Chefs?
Ich werde jedenfalls nun meinen offiziellen Antrag auf Reduzierung der Arbeitszeit stellen und schauen, was passiert. Bitte Daumen drücken!

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