Das elfte Türchen in Werners Adventskalender: Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute!


Das elfte Türchen in Werners Adventskalender:  Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute!

Quelle: Stadtbibliothek Meiningen


Ihr Lieben,
„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht Euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben“, das sagte George Bernard Shaw einmal und ich kann ihm nur zustimmen!
Heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte erzählen, die sich in den USA tatsächlich zugetragen hat:
"Der Richter der Umarmung"

Lee Shapiro ist Richter im Ruhestand. Er ist auch einer der am meisten wirklich liebenden Menschen, die wir kennen.
An einem Punkt in seiner Karriere erkannte Lee, dass Liebe die größte Macht ist, die es gibt. In der Folge wurde Lee ein Umarmer. Er fing an, jedem eine Umarmung anzubieten. Seine Kollegen tauften ihn “den umarmenden Richter”.

Der Aufkleber an seinem Auto lautet: “Geh mir nicht auf die Nerven! Nimm mich in den Arm!”
Das elfte Türchen in Werners Adventskalender:  Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute!Ungefähr vor sechs Jahren erfand Lee, was er seinen “Herz-Beutel” nannte. Auf der Außenseite steht: “Ein Herz für eine Umarmung.” Innen enthält er dreißig kleine rote, bestickte Herzen mit Klebefilm auf der Rückseite. Lee nimmt seinen Herz-Beutel, geht unter Menschen und bietet ihnen ein kleines rotes Herz im Tausch für eine Umarmung an.
Lee ist deswegen so bekannt geworden, dass er oft zu Konferenzen und Versammlungen eingeladen wird, wo er seine Botschaft der bedingungslosen Liebe vermittelt. Bei einer Konferenz in San Francisco forderte ihn der lokale Nachrichtensender heraus: “Es ist leicht, hier in der Konferenz Leute in den Arm zu nehmen, die selbst gewählt haben, hier zu sein. Aber in der wirklichen Welt funktioniert das nie.”

Sie forderten Lee auf, auf den Straßen von San Francisco Umarmungen anzubieten. Gefolgt von einem Fernsehteam des lokalen Nachrichtensenders, ging Lee auf die Straße. Zuerst näherte er sich einer vorbeigehenden Frau. “Hallo, ich bin Lee Shapiro, der umarmende Richter. Ich gebe diese Herzen im Tausch für eine Umarmung.” “Klar”, erwiderte sie. “Zu einfach”, wandte der lokale Kommentator ein. Lee sah sich um. Er sah eine Politesse, die es mit dem Besitzer eines BMW nicht leicht hatte, dem sie einen Strafzettel verpasste. Er marschierte auf sie zu, das Kamerateam im Schlepptau, und sagte: “Sie sehen aus, als ob Sie eine Umarmung gebrauchen könnten. Ich bin der umarmende Richter, und biete Ihnen eine an.” Sie akzeptierte sie.

Der Fernsehkommentator forderte ihn eine letztes Mal auf: “Sehen Sie, da kommt ein Bus. Busfahrer aus San Francisco sind die härtesten, griesgrämigsten, gemeinsten Leute in der ganzen Stadt. Lassen Sie uns sehen, ob Sie ihn dazu kriegen, Sie in den Arm zu nehmen.” Lee nahm die Herausforderung an.

Als der Bus an die Bordkante fuhr, sage Lee: “Hallo, ich bin Lee Shapiro, der umarmende Richter. Dies muss einer der anstrengendsten Jobs in der ganzen Welt sein. Ich biete Leuten Umarmungen an, um die Bürde etwas zu erleichtern. Möchten Sie eine?” Der 1,90 Meter große, 104 Kilo schwere Busfahrer kam von seinem Sitz herunter, trat heraus und sagte: “Warum nicht?”

Lee nahm ihn in den Arm, gab ihm ein Herz und winkte zum Abschied, als der Bus abfuhr. Das Fernsehteam war sprachlos. Schließlich sagte der Kommentator: “Ich muss zugeben, ich bin sehr beeindruckt.”

Eines Tages erschien Lees Freundin Nancy Johnston vor seiner Tür. Nancy ist ein professioneller Clown, und sie trug ihr Clownkostüm mit Schminke und allem. “Lee, nimm dir ein paar von deinen Herz-Beuteln, und lass uns zum Behindertenheim gehen.”

Als sie in dem Heim ankamen, fingen sie an, Ballonhüte, Herzen und Umarmungen an die Patienten zu verteilen. Lee fühlte sich unbehaglich. Er hatte noch nie zuvor Leute umarmt, die unheilbar krank, schwer zurückgeblieben oder Tetraplegiker waren. Es war eine ziemliche Anstrengung. Aber nach einer Weile wurde es einfacher für Nancy und Lee, die inzwischen ein Gefolge von Ärzten, Schwestern und Pfleger hatten, die ihnen von Station zu Station folgten.

Nach etlichen Stunden erreichten sie die letzte Station. Dies waren 34 der schwersten Fälle, die Lee in seinem Leben gesehen hatte. Das Gefühl war so bitter, dass es ihm den Mut nahm.

Aber aus ihrer Verpflichtung heraus, ihre Liebe zu teilen und etwas zu verändern, fingen Nancy und Lee an, sich durch den Raum zu arbeiten, das medizinische Personal im Gefolge, von dem jeder inzwischen ein Herz an seinem Kragen und eine Ballonhut auf dem Kopf hatte.

Schließlich kam Lee zu dem letzten Patienten, Leonhard. Leonhard trug ein großes weißes Lätzchen, auf das er sabberte. Lee sah Leonhard an, der auf sein Lätzchen tropfte, und sagte: “Lass uns gehen Nancy, es gibt keine Möglichkeit, zu diesem Menschen durchzudringen.”

Nancy erwiderte: “Komm schon, Lee, er ist auch ein Mitmensch, oder nicht?” Dann setzte sie einen lustigen Ballonhut auf seinen Kopf. Lee nahm eines seiner kleinen roten Herzen und setzte es auf Leonhards Lätzchen. Er holte tief Atem, beugte sich hinunter und nahm Leonhard in den Arm.
Plötzlich begann Leonhard zu kreischen: “Iiiiihh! Iiiiihh!” Einige der anderen Patienten im Raum begannen, mit Gegenständen zu klappern. Lee wandte sich um eine Art Erklärung an das Personal und konnte nur feststellen, dass alle Ärzte, Schwestern und Pfleger weinten. Lee fragte die Oberschwester: “Was geht hier vor?”

Lee wird nie vergessen, was sie sagte: “Dies ist das erste Mal in 23 Jahren, dass wir Leonhard haben lächeln sehen.”

Wie einfach ist es, im Leben anderer etwas zu verändern!“

Ihr Lieben,
oft begegnet ich in meinem Leben Menschen, die sagen, wenn sie diese oder eine ähnliche Geschichte hören: „Werner, so kann man nicht handeln! Wenn man so handelt, wird man für verrückt gehalten!“

Ich lasse mich gerne für verrückt erklären.
Nichts wäre auch falscher, als nun diesen amerikanischen Richter einfach nachzuahmen und ab morgen alle Menschen, die uns begegnen, zu umarmen.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden, um seine Liebe in diese Welt hineinzutragen.
Eines ist mir allerdings klar:
Wenn ich diese Welt heller machen möchte, wenn ich möchte, dass diese Welt menschlicher wird, dass weniger Frauen vergewaltigt, weniger Kinder missbraucht und weniger Menschen in Kriegen umgebracht werden, wenn ich möchte, dass in der Stadt, in der ich lebe, die Straße, in der mein Zuhause ist, und in dem Haus, in dem ich wohne, Frieden herrscht, Liebe spürbar wird und Hoffnung und Zuversicht die Herzen der Menschen gerade jetzt in dieser Vorweihnachtszeit erfüllen, dann reicht es nicht aus, ab und zu eine Kerze bei mir zuhause anzuzünden, sondern dann muss ich tapfer meine Fackel der Liebe hinaustragen, dann muss ich mutig meinen Leuchtturm der Zuversicht und Hoffnung in die Nacht dieser Welt hineinleuchten lassen.
Gerade in diesen Tagen sagte jemand zu mir:

„Werner, es geht Dir gesundheitlich nicht so gut, bleib schön auf dem Teppich!“

Das will ich auch tun, ich werde auf dem Teppich bleiben, aber ich lasse meinen Teppich fliegen, denn wozu gibt es denn fliegende Teppiche?

Ich kann nicht anders, die innere Liebe, die innere Dankbarkeit und Freude drängen mich dazu, Liebe, Freude, Zuversicht und Hoffnung weiterzugeben.

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch eine  gute Nacht und morgen einen kraftvollen Start in die neue Woche

Euer fröhlicher Werner

Das elfte Türchen in Werners Adventskalender:  Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute!

Quelle: Karin Heringshausen



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