Das Buch

Preisverleihung

Glückliche Preisträger :)

Für alle, die am 08. November nicht zur Endausscheidungslesung des 22. Internationalen Jungautorenwettbewerbs der Regensburger Schriftstellergruppe International nach Regensburg gekommen sind, um sich meine Geschichte anzuhören, habe ich jetzt hier meinen Text “Das Buch”, der übrigens den 3. Platz erreichte und sich damit gegen 101 andere Beiträge durchsetzte, online gestellt :) Ich wünsche viel Lesevergnügen :D

Das Buch

„Mist“, fluchte ich. Das Lesezeichen war aus dem Buch herausgefallen und ich hatte keine Ahnung, auf welcher Seite ich zuletzt gewesen war.

„Wo war das denn?“, murmelte ich und blättere den Roman durch.

„Seite 35“, sagte jemand.

„Ach ja, danke“, antwortete ich und wollte die Seite aufschlagen, da hielt ich inne. Ich drehte mich um. Außer mir war keiner im Raum. Misstrauisch starrte ich das Buch an.

„Hast du gerade etwas gesagt?“, fragte ich. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf, dass ich diese Frage überhaupt stellte.

„Nein.“

„Na dann ist ja- Was?!“

„Ich sagte nein. Außerdem heißt das wie bitte!“

Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus. „Nein, Mia, dieses Buch spricht nicht mit dir. Bücher können nämlich gar nicht reden.“

Ich öffnete die Augen wieder.

„Natürlich kann ich reden!“

Mit einem erschrockenen Quieken warf ich das Buch auf den Boden.

„Aua.“

„Hör auf zu reden!“, kreischte ich.

„Wieso?“

„Bücher können NICHT reden!“

„Bist du taub? Ich rede doch die ganze Zeit!“

„Halt die Klappe!“, rief ich.

„Ich will aber nicht die Klappe halten. Ich will auch endlich mal was sagen. Ich habe es satt, immer nur gelesen zu werden. Ich habe auch ein Recht auf Redefreiheit!“

„Was weißt du schon von Redefreiheit?“

„Auf Seite 71 steht in Zeile-“

„He“, unterbrach ich das Buch. „Nicht spoilern!“

„Als ob du mich jemals so weit lesen würdest.“

„Jetzt will ich dich nicht mehr lesen. Du bist gruslig. Wahrscheinlich so eine neue technische Erfindung. SpeakingBook oder so was.“

„Ich bin nicht technisch!“

„Ich werde mich jetzt sicher nicht mit einem BUCH streiten!“

„Okay.“

„Wie „okay“?“

„Dann bin ich jetzt leise.“

„Einfach so?“

„Ja.“

„Okay. Aber falls ich mich mal mit dir unterhalten wollen würde, würdest du dann wieder mit mir reden?“, fragte ich zögernd.

„Vielleicht.“

Einen schönen Artikel zur Endausscheidungslesung gibt es übrigens hier.


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