Das Böse geht um - Monsterschaulaufen in "Penny Dreadful"!


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„Penny Dreadful“ fühlt sich an, als hätte sich Autor und Produzent John Logan einen Kindheitstraum erfüllt. Man nehme sämtliche Monster, die im viktorianischen London ungefähr zu verorten sind, stopft sie in einen Sack und schüttelt einmal kräftig durch. Wer von Haus aus eine große Faszination für die Abartigkeiten des Übernatürlichen verspürt, wird also fündig. Vampire, Frankenstein, Van Helsing, Dracula, Werwölfe – in „Penny Dreadful“ gibt es nichts, was es nicht gibt.
Ende des 19. Jahrhunderts befindet sich London inmitten einer Transformation. Überall werden Fortschritte gemacht. Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft sind die Götter der Moderne, Menschen bilden sich weiter und Folklore und Aberglaube schrecken sie nicht mehr. Diese Zeit ist es jedoch, in der die sogenannten Penny Dreadful florieren. Kleine Groschenromane, die dem Horror des Unbekannten und Übernatürlichen frönen und den Leser in seinem Haus nachts wach halten.Die gleichnamige Serie „Penny Dreadful“ wirft sämtliche bekannten Charaktere aus diesen Büchern in einen Topf. Der Zuschauer folgt Frankenstein und seinem Kampf mit dem Leben nach dem Tod, er hetzt Vampiren hinterher und begegnet in den Straßen Dorian Gray.
Das klingt vom Konzept her unglaublich spannend. Die Besetzung ist zudem hochkarätig, immerhin spielen Eva Green („James Bond: Casino Royale“), Josh Hartnett („Pearl Harbour“) und Timothy Dalton („James Bond“) die Hauptrollen. Auch hinter der Kamera sitzen große Namen. Die ersten Folgen inszeniert beispielsweise der spanische Horrorregisseur J. A. Bayona („Das Waisenhaus“). Was soll also schief gehen?

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Leider verstrickt sich Autor John Logan in vielen Nebensträngen, wodurch der Haupterzählstrang um Eva Green und der Hatz nach Vampiren schnell ins Hintertreffen gerät. Sämtliche Figuren sind ihm wichtig und so widmet er sich jedem Nebencharakter bis ins Detail. Doch statt dadurch Tiefe zu erzeugen, streckt sich die Handlung der acht Episoden ins schier Unermessliche. Das Tempo variiert stellenweise auf irritierende Weise und selbst Actionelemente wirken in dem von Dialogen fast zusammenbrechenden Horrorkonstrukt seltsam Fehl am Platz. Von Zeit zu Zeit ist auch nicht sicher, um was es in "Penny Dreadful" wirklich geht. Die Story schlingert vor sich her, veräußert sich in ziellosen Dialogen. Diese sind zwar elegant geschrieben, doch einen Spannungsbogen machen sie leider nicht.
Das ist unheimlich schade, denn die Ausgangslage ist fantastisch. Das Setting im viktorianischen London versprüht eine gewisse Morbidität, die Kostüme und Effekte sind hochklassig. „Penny Dreadful“ ist visuell gesehen auf jeden Fall in der obersten Liga. Doch erzählerisch bewegt sich die Serie oftmals kurz vor dem Stillstand. Natürlich ist es wichtig, Charaktere angemessen einzuführen, doch sollte nie die Hauptstory außer Acht gelassen werden.
So lassen sich die Höhepunkte in der Geschichte an einer Hand abzählen. Doch bietet „Penny Dreadful“ dank einer herausragenden Eva Green genug Material um am Ball zu bleiben. Green verausgabt sich hier völlig und ein jeder dürfte nach Ansicht der Serie anders über sie denken. Ihre Leistung ist schlicht angsteinflößend und grenzt schon an Wahnsinn. Man fragt sich als Zuschauer des öfteren, wie viel der verrückten Miss Ives auch in der realen Eva Green steckt. Das ist schon nicht mehr Overacting, sondern eine völlig neue Art des Schauspielens. Das, gepaart mit der visuellen Brillanz, reicht zumindest für eine sehenswerte erste Staffel. Doch John Logan muss in den folgenden zehn Folgen gehörig anziehen, sonst dürfte die Geduld der Zuschauer überstrapaziert sein.

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BEWERTUNG: 06/10Titel: Penny DreadfulFSK: ab 16 freigegebenGenre: HorrorErscheinungsjahr: 2015Autor/Produzent: John LoganDarsteller: Eva Green, Josh Hartnett, Timothy Dalton, Billie Piper, Harry Treadaway, Helen McCrory

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