Darum sterben Männer früher als Frauen. - Die fatalen Folgen eines falschen Männerbilds.

Die fatalen Folgen eines falschen Männerbilds.

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Zwar gelten Männer gelten gemeinhin als das starke Geschlecht. Dennoch sterben sie fast überall auf der Welt früher als Frauen. Diese kürzere Lebenserwartung der Männer ist jedoch nach neuesten Erkenntnissen nicht genetisch bedingt, sondern hausgemacht.

Um den Anteil der biologischen Gründe für den Sterblichkeitsunterschied zu ermitteln, brauchte man eine Gruppe von Frauen und Männern, die nahezu unter gleichen Bedingungen leben. Für seine berühmte Kloster-Studie untersuchte Marc Luy 11.600 Mönche und Nonnen aus zwölf bayerischen Klöstern. Denn diese pflegen einen einfachen Lebensstil, müssen keine Kinder erziehen und haben beruflich wie privat wenig Stress. Mögliche Unterschiede in der Lebenserwartung dieser Gruppe wären also hauptsächlich biologisch bestimmt.

Das Ergebnis war erstaunlich.

Nonnen haben dieselbe Lebenserwartung wie Frauen, die nicht im Kloster leben. Mönche werden fast genauso alt wie die Nonnen, sie sterben im Schnitt nur ein Jahr früher.Das zeigt eindeutig, dass es nicht biologische Gründe sein können, warum Männer im Allgemeinen fünf Jahre früher sterben als Frauen, sondern dass es die Faktoren Lebensstil und Umweltfaktoren sein müssen.

Und hier sind es vor allem fünf Gründe:

  • Männer rauchen mehr und trinken auch häufiger Alkohol als Frauen.
  • Männer ernähren sich oft ungesünder. Sie essen zu viel und auch zu fettig, was sich in ihrem Körpergewicht niederschlägt.
  • Männer haben oft mehr gesellschaftlichen Stress: Karriere machen, Partnersuche, Beziehungskonflikte, Kindererziehung und finanzielle Verantwortung für die Familie können zusätzliche Faktoren sein. (Ausweiah, jetzt kriege ich bestimmt böse Kommentare von Frauen.)
    Möglicherweise führen dieser spezielle Männer-Stress und die ungesunde Lebensweise zu vermehrten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben Männer im Alter zwischen 35 und 65 Jahren fünfmal häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Frauen.
  • Männer leben risikoreicher als Frauen.
    Im Alter von 16 bis 24 Jahren liegt die Sterblichkeit durch Verkehrsunfälle oder Drogen bei Jungen dreimal höher als bei  Mädchen. Insgesamt sind drei Viertel der Todesopfer bei Verkehrsunfällen männlich.
  • Männer bringen sich viel häufiger um als Frauen.
    Drei Viertel der Suizide in Deutschland werden von Männern verübt.

Interessant: Die unterschiedliche Lebenserwartung zwischen Mann und Frau ist überhaupt erst in den vergangenen Jahrzehnten entstanden. Den höchsten Wert mit acht Jahren Differenz gab es in Deutschland in den 80er-Jahren. Seitdem verringert sich der Abstand wieder.

Der Grund hierfür ist wahrscheinlich der „Emanzipation“ der Frauen zu schulden: Frauen rauchen und trinken heute häufiger Alkohol als früher und sind auch mehr berufstätig. So begrüßenswert das einerseits ist, durch diese Anpassung an den Lebensstil der Männer nehmen auch bei Frauen die gesundheitlichen Nachteile zu.


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Die eigentliche Ursache ist das „Gesetz der traditionellen Männlichkeit“.

Beim Nachdenken und Recherchieren über den spezifisch männlichen Lebensstil, der lebensverkürzend sein kann, stieß ich auf das neue Buch von Björn Süfke. Darin beschreibt er ein typisch männliches Glaubenssystem, das die „männliche Identität“ beschreibt – und das sich in Jahrhunderten herausgebildet hat.

Es geht also um die immer noch aktuelle Frage von Herbert Grönemeyer „Wann ist ein Mann ein Mann?“

Darauf versuchte schon der US-Psychologe Herb Goldberg eine Antwort. In seinen 7 männlichen Imperativen lautet seine Definition von Mannsein und Männlichkeit:

  1. Je weniger Schlaf ich benötige,
  2. Je mehr Schmerzen ich ertragen kann,
  3. Je mehr Alkohol ich vertrage,
  4. Je weniger ich mich darum kümmere, was ich esse,
  5. Je weniger ich jemanden um Hilfe bitte und von jemandem abhängig bin,
  6. Je mehr ich meine Gefühle kontrolliere und unterdrücke,
  7. Je weniger ich auf meinen Körper achte,

– desto männlicher bin ich.

Nun, Goldberg’s Definition stammt von 1986! Aber wer als Mann sich selbst oder Männer in seiner Umgebung oder in den Medien beobachtet, kann feststellen, dass sich seitdem nur wenig geändert hat.

Zwar hat sich einiges im Selbstverständnis von Männern gewandelt. Viele engagieren sich mehr in der Partnerschaft, nehmen Elternzeit und kümmer sich mehr um ihren Nachwuchs. Doch hängt dies einerseits sehr vom Bildungsstand und der Einkommensklasse ab. Und zum anderen reagieren die meisten Männer unter Stress, also wenn’s eng wird, noch oft klassisch männlich.

Das fällt mir auch immer wieder bei mir selbst auf.

  • Obwohl ich kein leidenschaftlicher Autofahrer bin (ich fahre Skoda), merke ich den kurzen Adreanlinschub, wenn in der Stadt jemand langsam vor mir her zuckelt (auch wenn ich es nicht eilig habe). Und vor allem wenn mich auf der linken Spur der Autobahn jemand drängelt, Platz zu machen.
  • Obwohl ich meine narzisstische Seite ganz gut kenne, kann ich Kritik meiner Frau schlecht vertragen. Ich werde dann einsilbig, mache übersprungartige Ablenkungsmanöver usw. Am schlimmsten ist es, wenn Sie mit ihrer Kritik auch noch Recht hat.

Vor allem durch das Buch von Björn Süfke wurde mir deutlich, dass auch ich in solchen Situationen noch dem „Gesetz der traditionellen Männlichkeit“ folge. Hier die wichtigsten „Paragraphen“ dieses Männlichkeits-Gesetzes.


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„Wenn es nur nicht so kitzeln würde.“

§1. Mann-Sein heißt, keine Gefühle zu haben.

Also gut, wenn der Lieblingsverein absteigt oder bei der Geburt des sehnlich erwarteten Sohnes – dann dürfen auch Männer mal Gefühle zeigen. Aber sonst?

Diese Gefühlsblockade hat auch eine enorme gesellschaftliche Bedeutung. Denn bei vielen Berufen wären Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Trauer oder Hilflosigkeit ziemlich fehl am Platz:

  • Feuerwehrmann oder Hochofenarbeiter („Verdammt, ist das heiß! Und da sollen wir rein?“)
  • Schlachter („Guck mal, die armen Schweine! Wie die Angst haben!“)
  • Fussballtorwart („Da kommt wieder der Stürmer mit seiner Blutgrätsche! Neee, ohne mich.“)
  • Flugzeugpilot („Uiuiuiui, bei der Gewitterfront sollen wir fliegen. Ich weiß nicht …“)

Ärger ist noch eines der Gefühle, die Männern eher zugestanden wird, wobei ja oft der geäußerte Ärger ein Vermeiden des Gefühls der Hilflosigkeit beinhaltet (siehe mein Beispiel aus dem Straßenverkehr).


§2. Mann-Sein heißt, nicht zu versagen.

Das kann man positiv sehen. Denn es befähigt Männer, stundenlang auf einen Monitor zu starren und die zwei winzigen Fehler in den 70.000 Zeilen Code zu entdecken. Oder acht Stunden lang in einem LKW hinter anderen LKWs herzufahren – und keinen Fehler zu machen.

Süfke beschreibt auch, dass es „im Land der Männlichkeit nur Gewinner und verhinderte Gewinner gibt“. Aber niemals Verlierer.

Denn Versagen greift die männliche Identität an. Es entzieht quasi sofort den Männlichkeitsstatus. Deshalb sind Männer nach einem vermeintlichen Versagen bestrebt, zu beweisen, dass sie doch ein Manns genug sind. Dabei kann das Versagen darin bestehen:

  • Auf der Autobahn überholt zu werden.
  • Im Ehebett die Erektion zu verlieren.
  • Zu erfahren, dass der Kollege mehr verdient.

Um es deutlich zu machen: Versagen ist auch für Frauen keine schöne Erfahrung, aber es stellt nicht automatisch deren Identität als Frau in Frage. (Oder sehe ich das als Mann falsch?) Doch die männliche Identität ist nur geliehen. Man muss sich ihrer immer wieder würdig erweisen bzw. sich und anderen beweisen.


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§3. Mann-Sein heißt, man darf nicht verlieren.

Bei der gerade erlebten Olympiade in Brasilien konnte man ja sehen, was der zweite oder dritte Platz für Männer bedeutet. Und nicht umsonst heißt es, dass der vierte Platz der undankbarste sei. Warum? Weil es dafür keine Medaille gibt.

Das dritte Gebot des traditionellen Männlichkeits-Gesetzes zeigt sich ja auch in der oft gehörten Männer-Frage nach dem Sex „Wie war ich?“

Okay, moderne Männer fragen das heute nicht mehr so plump. Aber denken tun sie’s trotzdem oft. Weil Männer eben auch das intime Zusammensein leicht zum Wettbewerb machen. Genau genommen: sie machen Sex nicht zum Wettbewerb – für Männer ist alles ein Wettbewerb. Und beim Sex hat man es dann auch noch mit unbekannten Gegnern zu tun, noch dazu welchen aus der Vergangenheit der Geliebten.

Im Buch stellt der Autor die rhetorische Frage, wie wohl ein Mann reagieren würde, wenn seine Partnerin trotz gerade erlebtem Klasse-Vorspiel und Wahnsinnsorgasmus auf die Frage „Wie war ich?“ antworten würde: „Du bist sagenhaft, der Sex mit Dir ist toll und von allen zwanzig Männern, mit denen ich zusammen war, bist Du der Zweitbeste!“


§4. Mann-Sein heißt, nicht irren zu dürfen.

Es passierte im Urlaub. Auf dem Weg zum Restaurant fuhr ich schon eine Weile den Weg, den uns die Nachbarin genau beschrieben hatte. Bis meine Frau sagte: „Ich glaube, das ist der falsche Weg!“

Es ist wie ein Reflex. Ich denke gar nicht über die von ihr angesprochene Möglichkeit nach, sondern ein fest überzeugtes „Doch, doch das ist der richtige Weg!“ kommt automatisch aus mir heraus. Auf ihre nach einigen Minuten geäußerte wiederholte Besorgnis „Ich glaube, das ist wirklich der falsche Weg!“ lautet meine Antwort: „Aber ich bin doch genauso gefahren, wie die Nachbarin es beschrieben hat.“

Männer dürfen nicht irren. Weil sie den Irrtum als eine Niederlage erleben. Stattdessen leugnen wir lieber den Irrtum oder schieben die Schuld wutentbrannt auf den anderen oder ein Missverständnis.


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„Irgendwo hier muss der Schlüssel sein!“

§5. Mann-Sein heißt, immer einen Ausweg zu wissen.

Das ist ja die Blaupause für unzählige Abenteurer-Filme, egal ob der Held James Bond, Indiana-Jones heißt oder oder ein namenloser Cowboy ist. Die Zutaten sind: Eine aussichtslose Lage (die Welt vor dem ultimativen Atomkrieg, die unersetzliche Bundeslade muss erobert werden, eine Kleinstadt wird von Banditen beherrscht), niemand weiß, wie das gehen soll, denn eine Lösung ist faktisch nicht möglich – bis der Held auftaucht, der aber nie sagt: „Verdammt, da fällt mir aber auch nichts ein!“ Sondern immer einen wahnwitzigen Plan hat, der aber aufgeht.

Viele Frauen kennen auch die folgende Situation.

Der Tag war stressig, weil der Chef schlechte Laune hatte. Dann noch das Kind schnell aus der Kita holen. Auf dem Weg vom Supermarkt zum Auto reißt die Einkaufstüte … Wenn eine Frau das jetzt abends auf die Frage ihres Partners „Wie war dein Tag?“ erzählen will, braucht sie nicht lange zu warten (sagen wir maximal 90 Sekunden!) bis der zugewandte Partner mit einem Ratschlag reagiert:

  • „Du nimmst das zu persönlich mit deinem Chef. Du kannst ihn nicht ändern.“
  • „Geh einfach ein paar Minuten früher aus dem Büro weg.“
  • „Warum hast du nicht den schönen Einkaufskorb genommen?“

Natürlich führen derlei ungebetene Ratschläge nicht zu einem erleichterten „Stimmt Schatz!Was würde ich nur ohne dich machen!“, sondern eher zu einem resignierten „Du hörst mir überhaupt nicht zu!“ Auch wenn Männer diese Szene öfters mitgestalten, sie machen einfach weiter mit ihrer unerbetenen „Hilfe ohne Auftrag“.

Warum? Weil ein verständnisvolles Zuhören über den stressigen Tag zwar der Partnerin gut tun würde. Aber nicht dem Mann. Denn unbewusst würde er die Situation interpretieren, dass er in der Situation nicht weiter wusste. Und das ist verboten.

Selbst wenn die Partnerin seine Ratschläge nicht annimmt, kann er sich innerlich sagen, dass er Recht hat. Und nur seine Partnerin nicht in der Lage war, seine goldenen Worte umzusetzen.


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6. Mann-Sein heißt nicht schwach zu sein.

Aufgrund einer Operation in diesem Sommer war es mir  ärztlicherseits für drei Monate verboten, Dinge, die schwerer als fünf Kilo wogen, zu heben. Also keinen Wasserkasten ins Auto heben, keinen Koffer ins Haus tragen, nicht den Einkaufskorb auf dem Markt zu tragen.

Es war schwer. Nicht nur, weil ich das ärztliche Verbot immer wieder „vergaß“. Sondern auch weil ich die Blicke anderer Menschen „aushalten“ musste. Ich stand neben dem Auto, meine Frau mühte sich mit den Koffern und der Nachbar schaute interessiert aber kommentarlos zu uns herüber.

Aus demselben Grund gehen ja Männer selten zur Vorsorge oder nehmen die ärztlichen Hinweise nicht ernst.

Männer gehen meist dann erst zum Arzt, wenn sie starke Schmerzen haben oder Ibuprofen nicht mehr hilft. Denn Krankheit, Schmerz und Beschwerden gelten als Zeichen von Schwäche und müssen geleugnet oder verheimlicht werden. Männer kennen auch selten ihre Körperdaten nicht (zum Beispiel den Blutdruck) und wissen wenig über deren Bedeutung. Männer mit einer Blutverdünnungsbehandlung wissen oft nicht, was der Quickwert ist und Diabetiker wissen seltener ihren aktuellen Blutzuckerwert als Frauen. Und befragt man Männer, wie die Medikamente heißen, die sie täglich einnehmen, so wissen sie oft nur eine Silbe des Namens oder beschreiben, wie die Packung aussieht.

Auf der anderen Seite kennen viele Männer die Speicherplatzgröße ihres PC, die Motorölmarke für ihr Auto oder wie man den Heizung zweimal im Jahr umstellt. Denn diese Dinge gehören in den Bereich Technik, sie helfen, dass Dinge besser funktionieren. Und wenn hier Warnsignale auftreten, werden sie ernst genommen und angemessen behandelt.

  • Das Virenschutzprogramm für den PC wird monatlich aktualisiert. Der Hinweis des Hausarztes auf die Grippeschutzimpfung als Beutelschneiderei ignoriert.
  • Wenn der Wagen beim Anfahren morgens nicht mehr richtig zieht, führt zum Anruf in der Werkstatt. Die in letzter Zeit häufiger auftretende psychische Antriebslosigkeit mit doppeltem Espresso und gelegentlichen Red Bulls behandelt.
  • „Männer haben keine Depressionen. Sie bringen sich höchstens um.“ Das sagte mir mein Hausarzt, als wir mal über die Vorsorgemuffeligkeit von Männern sprachen.

Natürlich sind die hier von Björn Süfke aufgestellten Thesen Pauschalisierungen. Und es gibt jede Menge Beispiele, die dagegen zu sprechen scheinen. Dennoch halte ich die von ihm aufgestellten Thesen zur männlichen Identität für enorm wichtig, um zu verstehen, warum viele Männer sich in bestimmten Situationen in einer oft vorhersagbaren Weise verhalten.

Nicht weil sie bescheuert sind, sondern eben unbewusst einer Identitätskonstruktion anhängen, die gesellschaftlich definiert und bestimmt ist. Und um dieser nicht anheim zu fallen, es erst einmal wichtig ist, sie zu benennen und zu erkennen.

Das ist auch deswegen wichtig, weil die oben beschriebene Männlichkeits-Definition für den einzelnen Mann massiven Stress bedeutet.

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie hat sich die gesellschaftliche Rolle des Mannes in den vergangenen Jahren zwar verändert, aber die Ansicht, was männlich ist, ist noch genau die gleiche wie vor fünfzig Jahren. Ein echter Kerl muss stark sein, dominant und leistungsbewusst.

Also, was jetzt? Macho oder Memme? Ein interessantes Gespräch über den Rollenkonflikt des heutigen Mannes führen hier die Autoren Sigrid Goddard und Matthias Lohre, die jeweils ein Buch über ihr Männerbild geschrieben haben. Gerade bei der Argumenten der Autorin, was sie als unmännlich geißelt, zeigen sich die verschiedenen Männergesetze.

Unmännlich ist es:

  • Einen Fahrradhelm tragen
  • Angst vor Spinnen haben
  • Gebrauch von Nackenkissen, Handcreme oder Sandalen
  • Sein Kind im Tragetuch transportieren
  • Im Online-Dating-Profil „Spieleabende“ als Hobby angeben

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Mein Fazit:

Männer sind heute oft mit überhöhten – und vor allem sich widersprechenden – Ansprüchen konfrontiert. Sie sollen alles sein: erfolgreich im Beruf, gefühlvoller und konfliktfreudiger Partner und liebevoller Vater. Das überfordert und verunsichert Männer. Zum einen die jungen wie auch die Männer über fünfzig, die versuchen, sich den veränderten Rollenanforderungen anzupassen.

In dieser Unsicherheit scheint das archetypische Rollenbild vom starken Mann, wie es Trump, Erdoğan oder Putin verkörpern und propagieren, enorm richtungsweisend und entlastend zu sein. Endlich Schluß mit dem mühsamen Balancieren von Ambivalenzen, sondern klare Kante.

Die noch junge Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie (PNI) betrachtet die vielseitigen Wechselwirkungen zwischen psychischen Faktoren und Faktoren des Nerven-, Hormon und Immunsystems in Gesundheit und Krankheit. Danach sind Gehirn, Psyche und Immunsystem eng miteinander verknüpft, wie empirische Daten belegen. Langanhaltender Stress kann hormonelle und immunologische Veränderungen hervorrufen, die zu körperlichen und/oder psychischen Krankheiten führen können.

In der eingangs erwähnten Klosterstudie lebten die Mönche genauso lange wie die Nonnen. Vielleicht weil sie durch ihre Aufgabe im Kloster dem normalen männlichen Identitätskampf enthoben sind. Durch das offizielle Sexverbot und das Fehlen von Privilegien oder Statuszeichen erleben sie sich vielleicht auch primär als Menschen – und nicht als Männer, deren Identität schnell bedroht ist, wenn der Nachbar statt der Familienkutsche aus Rüsselsheim sich schon wieder einen Sportwagen aus Ingolstadt leistet.

Wenn Sie ein Mann sind, probieren Sie doch mal Folgendes aus. Immer wenn Sie im Lauf des Tages in Ihrem Verhalten oder Ihrer Kommunikation eines der sechs Männlichkeitsgebote entdecken, zählen Sie „Eins!“. Und bei jedem neuer Entdeckung zählen Sie eins dazu. Wenn Sie im Lauf des Tages nicht mehr wissen, ob sie jetzt bei Acht oder Neun sind, hat sich der Sinn der Übung schon erfüllt.

Hier noch mal die 6 Gebote in Kurzform:

  • Nicht fühlen!
  • Nicht versagen!
  • Nicht verlieren!
  • Nicht irren!
  • Nicht hilflos sein!
  • Nicht schwach sein!

Frauen können auch mitmachen.

Beobachten Sie die Männer in ihrem beruflichen und privaten Umfeld und registrieren Sie, was Sie männlich oder unmännlich finden.
Aber es zählt nur Ihr ehrliches Gefühl – nicht der emanzipatorische Anspruch!

Hören Sie dazu den Podcast. Download Listen in a New Window iTunes Stitcher SoundCloud Leave a Review Clammr It Subscribe via RSS Subscribe on Android &imageUrl;&audioStartTime;&audioEndTime;&title;&description;&referralName;

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