Darum gehört Hanka nicht in den Dschungel

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Von YanCoasterman – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20159673

Ich gebe es zu: Ich finde „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ manchmal ganz unterhaltsam. Und etwa 7 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von etwa 30 % beweisen, dass ich damit nicht allein bin.

Und diese Staffel vom „Dschungelcamp“ verfolge ich mit besonderem Interesse, denn Hanka – dem einen oder anderen bekannt als TV-Maklerin in „Mieten, Kaufen, Wohnen“ bekannt – ist unter den Campern. Das Spannende daran ist, dass Hanka eine gravierende Angststörung sowie eine Zwangsstörung zu haben scheint.

So hat Hanka panische Angst, andere Menschen zu berühren. Auch fällt es ihr schwer, die Toilette mit anderen Menschen zu teilen oder etwas zu essen, das andere Menschen mit ihrer Gabel bereits berührt haben. Irgendwie nachvollziehbar wie ich finde, auch wenn das objektiv gesehen ein wenig übertrieben ist (das ist bei einer Angststörung eben so).

Ist Hanka so krank wie sie vorgibt?

Ich zweifle generell nicht daran, dass Hanka eine Zwangs- und Angststörung hat, befürchte jedoch, dass sie es als schlimmer darstellt, als es tatsächlich ist, sie teilweise mit ihrer psychischen Erkrankung kokettiert und sich inszeniert.

Nur die allerwenigsten Menschen würden mit einer solch massiven Angst- und Zwangsstörung, wie Hanka sie darstellt, so etwas wie das Dschungelcamp zumuten. Auch wenn ich damals trotz Angst und Panikattacken nur selten etwas vermieden habe, so wäre ich garantiert nicht in den Dschungel gegangen und hätte die Zuschauer freiwillig an meinen psychischen Problemen teilhaben lassen.

In einem Moment der Erleichterung umarmt sie plötzlich eine der anderen Camperinnen und erklärt das damit, dass starke Gefühle sie ihre Phobien manchmal vergessen lassen. Wirklich?
Und warum umarmt sie Bäume oder redet in Babysprache mit Libellen? Was bitte hat das mit einer Angststörung, mit Depressionen oder Zwangsstörungen zu tun?

Aus diesen Gründen wage ich es zu bezweifeln, dass Hanka tatsächlich unter derart starken Phobien und Zwängen leidet, wie sie es vorgibt.

Eine Angststörung in lächerlichem Gewand

Menschen mit Angststörungen, Zwangststörungen, Depressionen & Co. haben genug damit zu kämpfen, nicht belächelt, sondern ernst genommen zu werden. Die Darstellung der Ängste und Zwänge von Hanka sowie die Kommentare der Moderatoren Daniel Hartwich und Sonja Zietlow tragen ganz sicher nicht dazu bei, die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung zu steigern.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, zuzugeben, dass man eine Angststörung hat. Und ganz ehrlich: Hanka’s durchgeknalltes Verhalten macht einen offenen Umgang ganz bestimmt nicht einfacher. Der Zuschauer, der bisher nichts mit diesen psychischen Störungen zu tun hatte, hat nun Hanka vor Augen, wenn es um das Thema Angststörung geht. Vielen Dank auch!

Niemand, den ich kenne (und ich kenne inzwischen Hunderte, die an einer Angststörung leiden oder gelitten haben) wäre auf die Idee gekommen, mit Insekten zu sprechen, Bäume zu umarmen oder sich auch sonst so zu benehmen wie Hanka.

Mit ihrem Auftritt hat sie den Menschen, die tagtäglich mit Ängsten und Zwängen zu kämpfen haben, einen Bärendienst erwiesen.


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