Coffee-Guide Basel

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Zürich ist super, keine Frage. Aber manchmal muss man etwas über den Untertassenrand hinaus blicken. Zudem gibt es hier jeden August diesen bestimmten Tag, an dem man als nicht-Raver eigentlich nur zu Hause bleiben oder aus der Stadt flüchten kann. Deshalb geht der Coffee-Guide Zürich zum ersten mal fremd und wurde für einen Tag zum Coffee-Guide Basel. Weitere Städte werden hoffentlich folgen. Natürlich versteht sich von selbst, dass folgende Auswahl die lokale Kaffeeszene nur sehr rudimentär abbildet, sie soll aber vor allem zum eigenen Erkunden anregen.

So beginnt also mein Kurztrip quer durch Basel mit einem Abstecher ins Bachletten Quartier, wo sich der lokale Kleinröster Haenowitz & Page befindet. Immer Samstags kann man sich direkt in der Rösterei durchs Sortiment probieren und natürlich Bohnen kaufen. Diese sind immer ohne Zwischenhändler direkt gehandelt, wodurch mehr Geld bei den Produzenten ladet. haenowitzpageDas Sortiment ist mehrheitlich auf Espresso Zubereitung ausgerichtet, da diese auch in der Rheinstadt nach wie vor die Nachfrage dominiert. Ich verlasse die Rösterei mit einem Pack Kaffee aus Honduras, vor Ort habe ich einen Natural aus Brasilien verkostet: ein vorzüglicher, hell gerösteter Espresso. Der nächste Stopp auf meiner Reise sollte das neuste Vorzeigecafé der Stadt sein. Das 8er „Drämmli“ entpuppte sich als perfekte Transportwahl, denn obwohl die Route von der Rösterei zum Café Frühling wohl nicht die direkteste war, bot die Fahrt durch die Altstadt und über die Mittlere Brücke einen wunderbaren Überblick, was Basel alles zu bieten hat. Das Café Frühling hat nicht nur Kaffees von verschiedenen Röstern und diverse Filterverfahren zur Auswahl, sondern ist erst noch mit einem schicken Über Boiler ausgestattet. Am meisten beeindruckt war ich aber von der Menüoption, zwei verschiedene Kaffees nebeneinander zu verkosten. So macht Kaffeetrinken Spass! fruehlingIch trinke einen Ichamama aus Kenya und einen Finca Maputo aus Ecuador. Ersterer wäre mit seinen fruchtigen Säuren normalerweise meine präferierte Wahl, Letzterer fasziniert mich jedoch auf seine ganz eigene Weise mit einer schwer zu beschreibenden Geschmacksnote, die mich irgendwie an Frischkäse erinnert. Spart erst noch das extra Geld für Cheesecake zum Kaffee. Viel Zeit zum Geniessen bleibt jedoch nicht, denn ich wollte noch ein paar weitere Lokale besuchen. Zurück in der Altstadt komme ich am Marktplatz am Kaffee Mobil vorbei, ein Projekt des Unternehmen Mitte. Wenn der erste Espresso in Basel sozusagen Tag gewesen wäre, dann könnte man den Espresso hier als Nacht bezeichnen. Rauchig, nussig, schokoladig – Ein Trinkerlebnis, dass man häufig als typisch italienischen Espresso beschreibt. keffeemobilNur wenige Schritte weiter befindet sich auch das eigentliche Unternehmen Mitte, das besonders wegen dessen CEO und Kaffeeszenen-Promi Benjamin Hohlmann fast unumgänglich auf der To-Do Liste eines Stadtbesuchers mit Kaffeeinteresse steht. In der Halle im Innern des Gebäudes steht eine schöne DC-Pro hinter der Theke und ein Infoschild macht auf das Angebot des aktuellen sortenreinen Espressos aufmerksam. Der Barista kämpft zwar etwas mit der Zubereitung und der servierte Kaffee ist auch im zweiten Anlauf noch etwas unterextrahiert, aber trotzdem ist im Los Pirineos aus El Salvador von der Kafischmitte ein toller Espresso erkennbar.mitte Für mehr Kaffee reichte die Zeit auf diesem Ausflug leider nicht mehr und das Bedürfnis nach Koffein war ebenfalls langsam gesättigt. Kürzlich wurde Basel auf 20 Minuten als „Kaffee-Mekka der Schweiz“ bezeichnet. Dies wage ich aufgrund der äusserst selektiven Eindrücke weder zu bejahen, noch zu verneinen. Dass jedoch besonders seit der vorübergehenden Schliessung des BBC in Zürich das Café Frühling als Zugpferd der Schweizer Spezialitätenkaffee-Szene beschrieben werden kann, halte ich durchaus für eine vertretbare Einschätzung. Dies allein macht einen Ausflug nach Basel durchaus lohnenswert, auch wenn es natürlich noch viel mehr zu sehen gibt. Weitere möglicherweise interessante Lokale, die zum Teil auch gerade Sommerpause hatten, sind z.B. Das Saint Louis (Kaffee von Haenowitz & Page), die Teufelhof-Bar (Äthiopischer Yirga Cheffe aus Siphon auf der Karte), oder das Pfifferling Deli (V60 Filterkaffee erhältlich).



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