Churchyard Hunting - das Spiel der Vampire

Churchyard Hunting - das Spiel der VampireIn dem Kapitel "Im Schatten des Blutes" aus LUX AETERNA wird ein ganz besonderes heimtückes Spiel erwähnt, das die letzten alten Fürsten gerne mit den Menschen treiben. Durch einen ihrer Vertrauten, den Leftovers, locken sie unschuldige Opfer nachts auf Friedhöfe, um sie dort zu erlegen. Das geschieht im Rahmen einer Mutprobe oder als Rollenspiel getarnt.
In diesem Zusammenhang tritt auch ein guter, alter Bekannter auf. Gabriel Stark, den wir aus "Die Blut-Loge" kennen. Das Netz der Vampire ist eben weit verknüpft...
Hier eine kleine Leseprobe:
Dr. David seufzte, als der die junge Tote auf seinen Tisch bekam. Zwei Stunden später hatten Rita Hold und Kommissar Welsch seinen Bericht auf dem Tisch. Rita blickte schuldbewusst auf das Foto. Sie erkannte die Kleine von gestern Abend. Evelyn Graf, 22 Jahre alt, älter war sie nicht geworden. Zögernd erzählte sie Welsch von ihren Beobachtungen. Der nickte nur mit einem mürrischen Gesichtsausdruck. „Sie gehen jetzt die Fotos aller unserer Verdächtigen durch. Finden Sie diesen Froschkönig.“ Rita verzog sich ins Archiv. Diese Strafe hatte sie verdient. Es würde Tage dauern, bis sie die Stapel von Fotoalben durchgeschaut haben würde, vielleicht sogar Wochen.
Es dauerte nicht lange, da bekam sie Gesellschaft in dem grüngrau gestrichenen, staubigen Raum mit nur einem Fenster. Jason trat ein. „Du bist ein Scheusal“, begrüßte sie ihn wenig begeistert. Er lachte nur. „Das merkst du ja relativ spät!“
„Du hättest mich gestern nicht daran hindern sollen, dem Typen zu folgen. Jetzt ist die Kleine tot.“ Jason nickte, beugte sich über den Schreibtisch, stemmte die Arme darauf und sah Rita tief in die Augen. „Wäre es dir lieber, wenn du jetzt da unten liegen würdest?“, fragte er ernst. „Der Treiber hatte dich schon ausgesucht, bevor ich kam und wir dieses Liebespaar spielten.“
Ritas Augen wurden groß und zornig. „Nettes Spiel. Und was heißt überhaupt Treiber?“ Jason ging zum Fenster und setzte dabei die Sonnenbrille wieder auf, die er im Hemdausschnitt getragen hatte.
 „Die Leftovers sind Dienstleister für die Gilde. Einige sind harmlos, andere besorgen das Futter.“
Rita war perplex. „Ich dachte, dass machen eure sogenannten Vertrauten?“  Jason drehte sich herum. „Das ist das Gleiche. In Amerika heißen die halt anders.“
„Verstehe. Und der Typ?“
„Heißt Christian Hansen, er wurde als Kind entführt, gebissen, aber nicht gewandelt. Er altert, wenn auch langsamer als ein Mensch. Leftovers haben eine andere Sucht als Blut, entweder Drogen, Spiel oder was auch immer. Dein „Auserwählter“ ist ein Adrenalinjunkie. Er liebt es zuzusehen, wenn andere sterben. Die Gilde hat ihn als Treiber eingesetzt, um ihnen frische Nahrung zu besorgen. Leider ist er etwas übereifrig, sonst wären es nicht so viele in kurzer Zeit.“
Rita hatte Jasons Erklärung atemlos zugehört. „Das ist ja Wahnsinn!“, rief sie aus. „Was machen die überhaupt ihr in Hamburg?“
„Die sind überall“, bemerkte Jason, „oft sogar in ganz hohen Posten.“
„Sind die „Alten“ nicht nachtaktiv?“, fragte Rita.
„Normalerweise ja, aber ihr Anführer, dieser Gabriel Stark, ist Inhaber eines der größten Pharmakonzerte und lässt ständig neue Mittelchen erfinden, um ihnen wenigstens stundenweise den Aufenthalt bei Tageslicht zu ermöglichen. Der Kerl strebt nach Höheren, sage ich dir!“, Jason klang besorgt. „
Und was jetzt?“
„Wir könnten diesen Christian ausfindig machen und vernichten, mehr nicht. Gegen die Sanguiner kommt keine Behörde dieser Welt an. Wenn ihr Treiber ausfällt, hören sie vielleicht wenigstens zeitweise mit diesen Spielchen auf.“
„Welche Spielchen?“, Rita verstand immer weniger von diesen komplizierten Vampirsachen.
„Sie nennen es in Amerika Churchyard Hunting. Ein hilfloses Opfer wird nachts auf dem Friedhof ausgesetzt und gejagt. Wer es zur Strecke bringt, dem gehört die Beute.“ Rita lief eine Gänsehaut über den Rücken.
„Ziemlich primitiv, findest du nicht?“, fragte sie.
Jason nickte. „Stimmt, aber auch Vampire langweilen sich offenbar bei eurem Fernsehprogramm“, grinste er wieder frech.
„Ich werde den Kommissar informieren“, mit diesen Worten stand Rita auf und ging, immer noch in Gedanken versunken, in ihr Büro. Hätte sie das Mädchen wirklich nicht retten können?

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