Brainstorming – die Ideenmaschine zum Laufen bringen

Brainstorming? Kenne ich. Funktioniert bei uns in der Abteilung aber nicht! Als Unternehmensberater bekomme ich solche Sätze regelmäßig beim Kunden zu hören. Als Reaktion schlage ich eine kleine Testrunde anhand eines festen Vorgehens mit klaren Regeln vor. Meist generieren wir während dieser Einheit viele brauchbare Gedanken die auch später noch im Projekt nützlich sind. Die Folge: der Kunde ist überzeugt und zufrieden mit meiner Beratungsleistung, der Moderation des Brainstormings. Im Beitrag erkläre ich Dir, wie was eine erfolgreiche Brainstorming Runde ausmacht und wie Du diese als Consultant souverän moderierst.

Brainstorming

Eine ultimative Ideenmaschine – das Brainstorming

Dem US-amerikanischen Autor und Werbefachmann Alex F. Osborn wird nachgesagt, die Brainstorming Methode 1939 ursprünglich erfunden zu haben (siehe Wikipedia). Charles Hutchison Clark griff die Technik später auf, gab ihr ihren charakteristischen Namen und hielt sie in  seinem 1958 publizierten Standardwerk fest.

Soviel zur Geschichte. Damals wie heute dient Brainstorming dazu möglichst viele (und teilweise auch ausgefallene) Antworten auf Fragestellungen zu finden. Diese Ideen können in späteren Arbeitsphasen aufgegriffen werden. Zudem lässt sich die Methode auch zum Zwecke kreativer Auflockerung heranziehen ohne das dabei ein dauerhaftes Ergebnis entstehen muss.

Die perfekte Brainstorming Runde

Ursprünglich kommt der Begriff ‚Brainstorming‘ von „using the brain to storm a problem“. Im Deutschen kann diese Wortgruppe mit „das Gehirn zum Sturm auf ein Problem einsetzen“ übersetzt werden. Als Faustregel nehmen am besten zwischen 5 bis 7 Personen an einer Brainstorming Runde teil. Diese sollte 30min nicht übersteigen. Meist qualmen sowieso bereits nach einer Viertelstunde die Köpfe und es fällt schwer eine neue Idee zu generieren. Falls möglich gilt es die während einer Session entstehenden Ideen zu visualisieren. Dazu kann ein Flipchart, Whiteboard, Pinwände oder auch Post-Its eingesetzt werden. Der Vorteil: neue Ideen können auf bereits genannten und visualisierten Ideen aufbauen bzw. mit diesen kombiniert werden.

Brainstorming eignet sich für solche Fragestellungen, die auf rein verbaler Ebene diskutiert werden können und keine Visualisierungen, Modelle oder Diagramme benötigen. Beispielsweise ist das beim Abstecken eines Beratungsprojektes interessant oder dem Andiskutieren von Lösungsansätzen der Fall. Auch Namens- und Zielefindung lässt sich gut mit einem Brainstorming bewerkstelligen.

In drei Schritten zum Ideenschatz

Eine klassische Brainstorming-Runde untergliedert sich in drei Phasen. Bist Du der Moderator solltest Du folgende Aufgaben in Angriff nehmen:

1. Sitzung vorbereiten
Informiere die Brainstorming-Teilnehmer im Vorfeld über das zu diskutierende Thema. Gebe den Gruppenmitgliedern ebenfalls den genauen Ablauf, die Regeln sowie die Rahmenbedingungen mit. Als Moderator musst Du nicht unbedingt der Protokollant sein. Alternativ ernennst Du einen andere Person als Schreiberling bzw. bittest die Teilnehmer ihre Antworten auf Karten zu fixieren. Da die Zeit während einer Brainstorming Einheit meist im Flug vergeht, solltest Du ebenfalls einen Zeitnehmer festlegen.

2. Ideen finden
Jetzt heißt es der Kreativität freien Lauf zu lassen. Bitte die Teilnehmer um ihre spontanen Ideen zu einer Fragestellung. Alle Antworten sollten gut sichtbar angeheftet werden. Das erleichtert die Weiterentwicklung und Kombination zu neuen Ideen. Bewertungen, Kritik und Beurteilungen gehören nicht in diese Phase. Erinnere die Teilnehmer daran, falls diese Kommentare zu getroffenen Aussagen machen. Meist verlangsamt sich die Ausbringungsrate von neuen Ideen nach rund 15min erheblich. Revitalisiere die kollektive Denkmaschine indem Du vorbereitete Fragen stellst. In jedem Fall geht Quantität vor Qualität.

3. Ideen bewerten
Bevor es in die letzte Phase geht, legen Du und die Teilnehmer am besten eine kurze Pause ein. Anschließend trennt ihr die Spreu vom Weizen. Dazu liest Du als Moderator alle Ideen vor. Gemeinsam sortiert und bewertet diese. Häufig werden Ideen mehrmals unter verschiedenen Namen geäußert und können konsolidiert werden. Wichtig ist hier, dass Du die Zeit nicht aus dem Blick verlierst. Zu schnell beißt man sich an einer Idee fest.

Pros & Cons des Brainstormings

Brainstorming lebt von der kreativen Energie einer Gruppe. Die Teilnehmer regen sich gegenseitig an, rigide und festgefahrene Situationen werden durchbrochen. Bereits einigen Minuten reichen aus, um frische Impulse und Denkangebote zu erzeugen. Diese helfen die Fragestellung aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten.

Nach einigen Sitzungen bei unterschiedlichen Kunden wirst Du sicherlich feststellen, dass Brainstorming sehr starkt von den Teilnehmern abhängt. Gerade bei politisch diffizilen Organisationen sorgen gruppendynamische Effekte dafür, dass die kreative Ausbeute leider sehr mager ausfällt. Als Unternehmensberater solltest Du hier mit sehr kleinen Gruppen zusammenarbeiten, mit diesen Mini-Brainstormingeinheiten absolvieren.

Tipps aus der Beratungspraxis

Wie für jede Methode gilt: Übung macht den Meister. Auch im Brainstorming wirst Du als Moderator und Teilnehmer von Einheit zu Einheit besser werden. Mit folgenden Tipps startest Du bereits bei Deiner ersten Session nicht aus der letzten Reihe.

  • Loslassen können
    Sei bereit, während der Bewertungsphase von Deiner (vielleicht initial großartigen) Idee Abstand zu nehmen. Insbesondere wenn die Teilnehmer stichhaltige, auf Fakten basierende Argumente vorbringen.
  • Feste Zielgröße
    Konntest Du bereits Erfahrungen mit einem spezifischen Brainstorming-Thema sammeln und weißt somit wie umfangreich der Pool von Ideen etwa ausfallen wird, solltest Du für eine neue Runde eine feste Zielgröße für die Gruppenmitglieder ausrufen. Diese haben dann ein motivierendes festes Ziel vor Augen nachdem sie sich ausrichten können. Auch falls die Ideen dann nicht so großartig waren, war die Gruppe wenigstens in der Disziplin Quantität erfolgreich.
  • Vorbereitet und unvoreingenommen
    Vorbereitung zahlt sich aus, auch beim Brainstorming. Dennoch sollten die Teilnehmer und Du nicht mit der Annahme in ein Treffen gehen, dass ihr die eine richtige Antwort bereits kennt. Offenheit und die Bereitschaft Dinge einmal ganz anders zu betrachten sind der Schlüssel zur innovativen Idee.
  • Kurz und knapp
    Wie sabotiert man eine Brainstorming-Sitzung? Ganz einfach. Indem diese einfach zu lange andauert. In Brainstormings mit Überlänge beginnen die Teilnehmer die Ideen zu zerreden. Der Zauber des genialen Einfalls verliert sich in Wortgeschaffel. Als Moderator solltest Du die Treffen kurz und konzentriert auslegen.

Weitere nützliche Tipps zum professionellen brainstormen findest Du im Web, zum Beispiel unter kreativesdenken.com oder arbeits-abc.de.

Fazit

Ob ad-hoc mit dem Beraterkollegen oder organisiert mit den Kundenmitarbeitern: ein Brainstorming sorgt für frischen Wind im Gedankengebäude. Als erfolgreicher Consultant kennst Du den grundlegenden Aufbau und das Vorgehen einer Brainstorming-Runde. Sowohl in der Rolle des Teilnehmers als auch in der eines Moderators.

> Wie gehst Du mit den Ergebnissen um, die bei Deinen Brainstormings entstehen?  Nutze die Kommentarfunktion am Ende dieses Beitrags!  


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