Boxen in Kaarst (im Rhein-Kreis Neuss)

Man könnte pathetisch werden und sagen Freudenreich Professional Boxing veranstaltete am 15.06.2012 vermutlich die erste Profiboxveranstaltung in Kaarst. Es ist aber wohl besser zu sagen, dass es in Kaarst sechs gute Profiboxkämpfe zu sehen gab.
Im ersten Kampf trafen im Leichtgewicht Derya Saki (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Marina Sakharov (6 Kämpfe, 4 Niederlagen, 2 Unentschieden) aufeinander. Die Krefelderin Saki, von der noch viel erwartet wird, hatte ihre Schwierigkeiten gegen die aggressiv nach vorne gehende Sakharov. Saki punktete vor allem durch ihre Rechte, die immer wieder als Haken und Cross ihr Ziel traf. Jedoch kam ihre Linke nicht. Sie wirkte gehemmt und müde, besonders in der zweiten und dritten Runde. Der klare Punktsieg für Saki nach acht Runden war allerdings nie in Gefahr. Es war ein Arbeitssieg, bei dem sie viel lernte.
Salvatore Vancardo (5 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) und Tiran Mkrtschjan (7 Kämpfe, 5 Siege, 3 durch KO, 2 Unentschieden) trafen zum zweiten Mal aufeinander. In ihrem ersten Kampf, am 02.12.2011, gab es ein Unentschieden. Die beiden Supermittelgewichtler führten über sechs Runden ein intensives und kräftezehrendes Gefecht. Häufig standen sie Fuß an Fuß und schlugen abwechselnd aufeinander ein. Es schien fast so, als wollten sie einander gegenseitig überzeugen, der härtere und stärkere Mann zu sein. Letztlich gewann Tiran Mkrtschjan aufgrund der klareren Treffer.
Der folgende Kampf war das Gegenteil des Vorangegangenen, und das nicht nur deshalb, weil es ein Frauenkampf war. Yawa (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) boxte gegen Marina Kohlgruber (9 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 6 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden). Die Junior Weltergewichtlerin Schmill demonstrierte abgeklärtes Boxen auf hohem technischem Niveau. Sie zeigte schnelle Hände. Immer wieder kam sie mit Kombinationen durch, wobei ihre Gegnerin aber noch dagegen hielt. Im zweiten Durchgang erreichte Kohlgruber nur mit Müh und Not das Rundenende. In der dritten Runde wurde die Überlegenheit von Schmill immer deutlicher. Am Ende der Runde wurde Kohlgruber angezählt, nachdem sie sich abgedreht hatte und es schien fast so, als ob sie aufgeben wollte. Schmill ließ von ihr ab und ließ sie die Pause erreichen. Erstaunlicherweise trat dann Kohlgruber zur vierten Runde doch noch an, und sogar stark. Dennoch wurde sie nach einem Körpertreffer angezählt. Mit dem Gong zur fünften Runde deckte Schmill ihre Gegnerin mit einer Schlagkombination zu Körper und Kopf ein, so dass Kohlgruber zu Boden musste und schließlich aufgab.
Der vierte Kampf des Abends war auch schon der auf acht Runden angesetzte Hauptkampf. Im Junior Leichtgewicht traf Robert Tlatlik (10 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO) auf Boris Berg (14 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 7 Niederlagen, 3 durch KO, 1 Unentschieden). Beide zeigten
Boxen auf hohem technischem Niveau. Die ersten drei Runden dominierte Tlatlik. Mit einer steifen Linken und einer druckvollen Rechten hielt er Berg auf Distanz und punktete. Ab der vierten Runde wurde Berg dann allerdings immer stärker. Er zwang Tlatlik immer wieder Schlagabtäusche auf. Tlatlik schien zwischenzeitlich auch konditionelle Probleme zu bekommen. Zum Ende des Kampfes wurde er jedoch wieder von Runde zu Runde stärker, ohne jedoch seinen alten Kampfrhythmus noch mal so ganz wieder etablieren zu können. Zum Ende hin wurde die Begegnung immer härter und spektakulärer. Der Sieg von Tlatlik war hart erarbeitet aber verdient.
Im vorletzten Kampf war der 2.17 m große Jurij Frank (11 Kämpfe, 6 Siege, 6 durch KO, 5 Niederlagen, 3 durch KO) zu sehen. Er boxte gegen den nicht ganz austrainiert aussehenden Mihail Dealovschi (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 2 durch KO). Frank kam mit einer nicht besonders hart aussehenden Rechten zum Körper durch. Dealovschi ging zu Boden und wurde angezählt. Wenig später kam Frank wieder mit einer nicht besonders hart aussehenden Rechten zum Körper durch und wieder ging Dealovschi zu Boden. Wieder wurde er angezählt, aber dann flog auch schon das Handtuch aus seiner Ecke.
Auch der letzte Kampf im Junior Mittelgewicht zwischen Akmal Sadullaev (6 Kämpfe, 5 Siege, 5 durch KO, 1 Niederlage) und Harun Akcabelen (18 Kämpfe, 12 Siege, 8 durch KO, 5 Niederlagen, 2 durch KO) bot gutes Boxen. Der ungeschlagene Sadullaev suchte seinen Erfolg in einem KO. Er hielt die Linke tief, um seinen Gegner zu einem Angriff zu verleiten. Die ersten zwei ein halb Runden ging sein Konzept auch weitestgehend auf. Er hatte mehr vom Kampf und setzte harte Treffer. Am Ende der dritten Runde nahm er einen Leberhaken, der ihn sichtlich beeindruckte. Hiernach drehte sich der Kampf. Akcabelen wurde immer stärker und der Kampf immer härter. Beide Boxer gingen an ihre physische Grenze. Akcabelen setzte sich in der Pause zwischen der vierten und fünften Runde sogar auf den Boden, um sich auszuruhen. Nach sechs Runden wurde er verdientermaßen mit 2 zu 1 Richterstimmen zum Sieger erklärt.
© Uwe Betker



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