Böse Aussagen

31627_web_R_by_kfm_pixelio.deIch hatte vor einigen Wochen einen Text veröffentlicht, da ging es um böse Charaktere in Serien. Aber es gibt auch in der Realität Menschen, natürlich in abgeschwächter Form, wo man nicht weiß, was das soll. Sind sie bösartig oder einfach nur verzweifelt? Vor einiger Zeit hatte jemand im Büro Süßigkeiten mitgebracht, Anlass war wohl der Geburtstag. Höflich wie ich bin, bin ich natürlich gratulieren gegangen und natürlich habe ich dann auch etwas Süßes bekommen. Jetzt könnten böse Zungen behaupten, ich hätte nur gratuliert, um an Zucker zu kommen, dem ist natürlich nicht so. Aber was ich auf gar keinen Fall abstreiten möchte, ist, dass Zucker besonders am Arbeitsplatz hilfreich ist und jede Situation, in der man an ihn herankommt, ist es der Mühe Wert gewesen. Obwohl, auch das will ich nicht vergessen zu erzählen, so stark wie ich bin, habe ich auch schon mal „Nein“ gesagt, man glaubt es kaum, aber doch. Vielleicht sollte ich dann aber auch nicht erzählen, dass ich es im Nachhinein bereut habe, aber dafür bin ich einfach zu ehrlich.

Da saß ich nun mit meinem Teller voller Zucker, da waren bestimmt noch andere Zutaten, aber ich bin doch jemand, der sich auf das Wesentliche reduziert. Und da war ich so glücklich. Und da kommt sie rein, ich, nicht nur glücklich, sondern auch stolz, der Blick hätte schon genug gesagt. Leider kann ich, im Vergleich zu meinen Lieblingsdetektiven erst die Schlüsse im Nachhinein ziehen. Da grinst sie mich an und ich so unbeschwert, weil glücklich, sage noch, dass ich gratuliert habe und ich wurde belohnt, ich habe voll viele Süßigkeiten bekommen. Ich glaube zum Teil bin ich selbst Schuld, ich glaube, ich provoziere sie mit dem, was ich sage und tue um so mehr. Dann kommt sie immer näher zu mir, grinst noch breiter. Oh. Das ist, wie wenn man sieht, dass eine Taube einen ankackt und man weiß nicht wohin. Sie weist mich darauf hin, dass vor einer Weile, da wo ich jetzt diese Mini-Marsriegel liegen habe, dass es bei Mars einen Skandal gegeben hätte, dass Plastikteile in deren Schokoriegeln gefunden wurden. Und ich kann es nicht lassen, ich meinte darauf so etwas zu antworten wie „Naja, bei meinem Glück“. War wohl nicht entschärfend genug, denn sie musste hinterher setzen, dass es ja auch in der Zeitung gestanden hätte, aber ich würde mich ja für das Zeitgeschehen nicht interessieren. Falls ich es an der Stelle nicht deutlich genug formulieren konnte, das war ein Seitenhieb, eigentlich zwei in einem.

Was sagt das über einen Menschen aus? Ich meine, sie hätte selbst rübergehen können, das Prinzip legte sich ja mehr als primitiv offen: Gratulieren = Zucker. Aber nein, man musste es mir verderben. Vielleicht sollte ich es ihr auch eigentlich verzeihen, die Arme ist auf Diät. Was bleibt ist das Gefühl, dass sie mir im Grunde Leid tun kann. Diese sinnlose Piesackerei, wer hat etwas davon? Ich nicht, ich stumpfe langsam ab. Ich habe trotzdem weiter gegessen und zu meiner Überraschung war da kein Plastikteil drin, obwohl manchmal fühlt es sich so an, als ob es wünschenswert wäre auf ein Plastikteil zu stoßen und dann überwiegt wohl doch das Gefühl, dass das Leben noch lebenswert ist und solange man es nicht nötig hat, andere blöd anzumachen, wenn sie am wenigsten damit rechnen, dann kann das gar nicht so schlimm sein. Und die Menschen, die meinen gemein sein zu müssen, die werden im Grunde auch damit bestraft, dass sie kein Plastikteil finden. Eigentlich ist das auch eine Art der Fairness, wer andere schlecht behandelt, muss das Unglück, aus dem er das tut, länger ertragen. So schlimm kann kein Übergewicht sein. Auch wenn ich es niemandem da draußen wünsche, so weiß ich, jeder kennt so einen Menschen. Sie scheinen sich wie Unkraut zu vermehren überall, mit vermehren meine ich nicht unbedingt Fortpflanzung, denn das würde sie ja auch in irgendeiner Form glücklich machen und das wiederum würde sie davon abhalten, so zu sein wie sie nun mal sind. Ich habe auch keine Allzweckwaffe dagegen, da hilft nur eins: drüber stehen und bedenken, dass es ein innerer Zwang ist, ebenso froh sein, dass man selbst nicht dieses Problem hat.

(Foto: kfm / pixelio.de)


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