Blutdruck 170 zu 100

Blutdruck 170 zu 100, die Ampel steht auf Rot, Alarmzeichen!
Dieser Blutdruck wurde heute Morgen von meinem Messgerät angezeigt. Ähnliche Werte hatte ich schon die letzten Tage, zwar minimal niedriger, aber immer noch viel zu hoch. Autsch, da hat das wohl mit dem Entspannen und einrichten des neuen Lebens nicht ganz so stressfrei funktioniert. Extremer Bluthochdruck, trotz blutdrucksenkenden Medikamenten! Das ist ein Alarmzeichen! Ganz besonders, weil Bluthochdruck der gewichtigste Grund für meinen Schlaganfall war.

Was hat Bluthochdruck mit einem Schlaganfall zu tun? Ist jeder Bluthochdruck ein Schlaganfallrisiko?
Warum drehe ich bei hohem Blutdruck am Rad? Was hat Bluthochdruck mit Stress zu tun? Was funktioniert gerade nicht richtig?
Gibt es Tipps und Ratschläge auch für andere Bluthochdruck- und Stress-Aspiranten?

Schlaganfall-Prävention beginnt mit Information

In den letzten Wochen ist mir bezüglich Schlaganfall ein großes Wissensdefizit begegnet. Gleichzeitig wurde mir großes Interesse entgegen gebracht, wenn ich über meine persönlichen Erfahrungen zum Schlaganfall berichtet habe. Ganz oft habe ich auch erfahren müssen, dass in vielen Familien großes Unwissen vorherrscht, wie man mit Schlaganfall-Betroffenen umgehen sollte. Ich denke es ist an der Zeit, einmal aus ganz persönlicher Sicht über den Schlaganfall zu berichten.

Die Idee kam mir schon vor einigen Wochen, nachdem ich bemerkt hatte, dass leider nur ganz wenige Schlaganfall-Patienten über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichten. Teilweise möchten sie nicht über eine Sache reden, die sie selbst nicht richtig begreifen könnten und teilweise geschieht dieses Schweigen aus einer Art Scham heraus. Es ist nun einmal extrem schwer, manchmal sogar peinlich, offen zu bekennen, dass gewisse Fähigkeiten und einfach nicht mehr da sind und dabei überwiegt die Angst, als Depp gebrandmarkt zu werden. Es ist eben sehr peinlich, wenn zum Beispiel gewisse Worte fehlen, oder beim Essen ständig aus der Hand fällt. Aber kümmern wir uns jetzt erst einmal nicht um die Folgen, sondern um mögliche Auslöser eines Schlaganfalls.

Vorgestern habe ich dann mit Klaus telefoniert … Klaus hatte auch ein Schlaganfall-Ereignis und wir teilten uns ein Zimmer in der Klinik. Er sprach mir Mut zu, einmal das Thema Schlaganfall aus persönlicher Sicht darzustellen und er möchte hier auf meinem Blog auch einen Gastbeitrag schreiben, in dem er sein eigenes und persönliches Schlaganfall-Erleben darstellen wird. Erzählungen über persönliche Schlaganfall-Erlebnisse sehe ich als sehr wichtig an, weil sich ein jeder Schlaganfall vom anderen unterscheidet. So gesehen könnte man wirklich von einem individuellen Schlaganfall-Erlebnis reden. Und all diese Erlebnisse haben eine individuelle Vorgeschichte und individuelle Auslöser. Der Hauptauslöser bei Klaus war, soweit ich das noch halbwegs richtig auf die Kette bekommen, ein überhöhter Blutzucker-Wert.

Jeder Schlaganfall hat seine eigene Geschichte. Klaus und ich werden demnächst unsere persönlichen Schlaganfall-Erlebnisse schildern. Aber um das alles zu verstehen muss man wissen, welche Rolle Risikopotentiale spielen. Aber mehr noch muss man wissen, dass Risikopotentiale nicht die Rolle des unausweichlichen Schicksals spielen. Unbehandelt sind sie Auslöser, mehr nicht. Mein hauptsächlicher Auslöser für den Schlaganfall war ein heftig erhöhter Blutdruck.

Mein persönlicher Schlaganfall-Auslöser: hoher Blutdruck

Hoher Blutdruck scheint schon seit Jahren bei mir normal zu sein. Ich kann es nicht so genau sagen, weil ich seit mehr als 10 Jahren nicht mehr beim Arzt war … warum auch, dachte ich, ich bin doch gesund. Ich kann mich noch daran erinnern, dass lange vor dieser Untersuchungspause (also für etwa 15 Jahren) ein Arzt irgendetwas über minimal erhöhten Blutdruck gesagt hat. Damals wußte ich noch nicht, welche Auswirkungen es haben kann und da mich niemand zu Gegenmaßnahmen gegen Bluthochdruck gezwungen hat, erschien mir das alles wenig wichtig. Ein Fehler, wie sich heute herausstellt.

Hoher Blutdruck – Ursache und Folge?

In meinem Bekanntenkreis sind einige Ärzte. Jetzt, nach meinem Schlaganfall, ergeben sich natürlich so manche Gespräche, die vorher niemals zustande gekommen wären. Thema ist auch immer wieder der Blutdruck. Ist ein hoher Blutdruck nun als einzelstehender Messwert und Krankheit anzusehen, oder ist es lediglich nur eine Folge eines Missstandes? Diese Frage kann kontrovers diskutiert werden, aber in der Mehrheit wird das Ganze als Folge eines Missstandes angesehen. Bei mir kann es eindeutig als Folge von Stress diagnostiziert werden. Klarer Fakt.

Ich bin ein Adrenalin-Junkie. Immer wenn der Adrenalinspiegel hoch ist, komm ich so richtig in Fahrt. Dann ist volle Power und Top-Form angesagt und garantiert. Meine Droge ist Stress. Besser sollte ich sagen: Dafür brauchte ich Stress … Stress war meine Droge. Das Dumme daran ist, Stress und hoher Blutdruck gehen Hand in Hand. Sie bilden einen Teufelskreis … der bei mir zum Schlaganfall geführt hat. Im Grunde hätte es auch ein Herzinfarkt werden können, aber ich habe keine Ahnung warum es bei mir der Schlag im Hirn wurde. Manchmal habe ich das Gefühlt, selbst Mediziner wissen nicht so genau warum der eine Mensch einen Schlaganfall und der andere Mensch einen Herzinfarkt bekommt. Tödlich können beide erlaufen und beide verändern das Leben der Betroffenen. Egal, beide Sache sind nicht lustig und es gilt sie zu vermeiden.

Bisher galt der Bluthochdruck für mich eher als medizinisches Kavaliersdelikt. Wer hätte gedacht, welche Gefahren vom hohen Blutdruck ausgehen. Und ein langjährig hoher Blutdruck ist schwer in den Griff zu bekommen. Das merke ich jetzt am eigenen Leib. Mein Kreislauf spielt täglich mehrmals Achterbahn mit mir. Er knallt in enorme Höhen, um kurz darauf in den absoluten Keller zu fallen. Ich fühle mich dabei richtig daneben, weil der Blutdruckkeller für mich absolute Schlappheit bedeutet und die Blutdruckspitze mit einem Cocktail unschöner Symptome, bis hin zum „Nervenflattern“ und Hyperaktivität, mein Leben in gewohnter Form unmöglich macht. Wohl gemerkt, das sind alles keine Folgen vom Schlaganfall, sondern Auswirkungen eines Jahrzehnte lang unbehandelten Bluthochdrucks, der sich jetzt allen Behandlungsversuchen widersetzt.

Stress als Trigger

Hier an dieser Stelle müßte ich mir die naseweise Nase selbst sowas von langziehen … ich war so ein Dummschwätzer. Seit vielen Jahrzehnten habe ich im Stress gelebt und mich sogar nur im Stress wohl gefühlt. Alles ging mir nicht schnell genug, bei allen Dingen war ich gefragt und wollte sowieso das Maß alle Dinge sein. Klar, ich schildere das jetzt überspitzt, aber die Wahrheit ist nicht weit entfernt. Wer so lebt, begibt sich zwangsläufig in Stress … und ich habe sozusagen mit und vom Stress gelebt. Natürlich waren damit meine Arbeitsergebnisse auch überdurchschnittlich, aber gleichzeitig stand ich immer unter Hochspannung. Eigentlich könnte man auch sagen, ich stand immer unter Bluthochdruck. Das kann sogar zu einer Sucht werden. Und wie heißt es so schön … der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Zack, ich hatte dann meine Quittung, mein Krug brach. Und jetzt ist es schwierig, mich wieder ins richtige Lot bei geänderten Rahmenbedingungen zu bringen. Vielleicht geht das auch gar nicht, wenn nicht eine vollkommen neue Parametrisierung bei mir vorgenommen wird.

Klasse, ein Lebenskonzept neu parametrisieren ist eine ganz klare Angelegenheit … da kauft man sich ein gutes Buch und sicher gibt es da auch ne App. Eigentlich müsste jetzt meine sarkastischer Unterton quasi impulsartig aus dem Bildschirm wabern. Man kann zwar sein Leben umbauen und neue Festlegungen und Schwerpunkte setzen, aber wird im Komplex Mensche kein Schaltpult finden, an dem man Parameter eingestellt werden. Auch die Option des Customuzings fehlt. Und es gibt keine Undo-Taste, um Falscheinstellungen zu korrigieren. Der Komplex Mensche besitzt ja nicht einmal eine Einstelltaste, mit der auf Werkseinstellung zurück gesetzt werden kann. Also müssen andere Wege gefunden werden, um beim Komplex Mensch maßgebliche Veränderungen vorzunehmen.

Heute sehe ich das klarer als je zuvor … Bücher, Kurse, Seminare und Workshops zur Stress-Bewältigung können nur den Einstieg zur partiellen Hilfsmittelverwaltung gegen den „Feind Stress“ bieten. Der Kampf gegen den Stress muß jeder selbst führen, ohne auf ein gut funktionierendes Werkzeug-Set zurück greifen zu können. Eigentlich kann man nur mit einem ganzheitlicher Ansatz den Stress in den Griff bekommen. Es ist vollkommen nutzlos Stress bekämpfen zu wollen, dabei aber seine gewählte Lebensweise weiter fortführen (zum Beispiel permanente Volldampf-Arbeitsweise). Und es ist wichtig, auch auf Signale des Körpers zu hören. Manche Signale „hört“ man ohne externe Hilfe. Andere sind verdeckt, wie zum Beispiel ein permanent hoher Blutdruck. Deshalb sollte zu einer erfolgreichen Stress-Bekämpfung auch ein Besuch beim Arzt gehören und nein, Bluthochdruck ist kein medizinisches Kavaliersdelikt. Aber man darf nicht aus dem Auge verlieren: Es geht immer darum den Auslöser zu „behandeln“ … dies gelingt aber nur, wenn man gleichzeitig die Leiden im Blick behält. Dies gilt übrigens immer! Es ist egal, ob man rein zur Prävention oder nach einem drastischen Ereignis (z.B. Schlaganfall oder Herzinfarkt) den Kampf gegen Stress, hohen Blutdruck und/oder andere „Manager-Krankheiten“ aufnimmt.

Warum habe ich dieses Bild gewählt?

Früher hat man für einen Blog-Artikel schöne Worte verfasst und das Ganze dann hochgeladen. Manchmal wurde noch ein paar Bilder mit dazu gegeben. Tja, das war einmal. Heute ist es ein unbedingtes Muss, zu jedem Blog-Artikel ein Bild zu posten. Warum und wieso, könnten wir jetzt stundenlang diskutieren. Das bringt aber nichts, es ist eben so. Und weil wir uns gerade so schön über Stress unterhalten haben, finden wir in dem Bild-Zwang ein schönes Beispiel für eine „alltägliche“ Stress-Situation. Man hat etwas zu sagen, möchte eine wichtige Mitteilung machen oder sich nur blogtextend freuen und schon begegnet man dem Zwang zum passenden Bild. Wenn ein solches Bild gerade nicht vorhanden ist, erzeugt der Zwang Stress. Entweder man macht eins auf die Schnelle (wahrscheinlich mehr Wollen als Können), oder man setzt sich über den Zwang hinweg, oder man widmet ein Bild um. Letzteres habe ich auch gerade gemacht. Blutdruck und Kreislauf wird in diesem Bild hervorragend dargestellt. Passt also.

Blutdruck_web

Ein Bild, das Kreislauf und Blutdruck symbolisieren soll.

Ich hatte versprochen, dass ich noch näher auf das eigentliche Schlaganfall-Erlebnis eingehe. Das braucht noch ein wenig Zeit, weil es nicht leicht ist darüber zu reden. Auch Klaus wird für den Gastartikel noch einige Zeit brauchen. Und auch für diese beiden Artikel werden Bilder benötigt. Für meinen Schlaganfall-Artikel habe ich schon ein Bild … eine kleine Sensation, weil ich das Bild direkt nach einem kleinen Schlaganfall gemacht habe. Es zeigt mein Sehen während des Schlaganfalls, ohne dass ich es bewusst so angelegt habe. Es ist einfach so entstanden, weil ich gerade in diesem Moment so gesehen haben. Aber das ist Zukunft. Heute war es mir ein Anliegen, über Stress und der verkannten Gefahr Blutruck zu reden.


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