Blogparade: Menschen, die ich nicht bemerke

Dani teilte auf Twitter einen ihrer Beiträge, wodurch ich auf den Blog Fadenvogel aufmerksam wurde.  Diesen Artikel fand ich ganz toll und überhaupt ist der ganze Blog von Sabine sehr lesenswert. Der Beitrag von Dani ist Teil der Blogparade von Sabine Menschen, die man nicht bemerkt. Viele Blogger haben an der Blogparade mitgemacht, zum Beispiel Jessi  oder Larissa. Silke schrieb einen Artikel, der mich nachdenklich stimmte, denn er zeigt deutlich, dass wir bewusster auf unser Umfeld schauen sollten, die Menschen beachten und deren Handeln nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen. Diese Blogparade ist eigentlich längst abgelaufen, doch ich möchte dennoch einen Artikel darüber verfassen.

Ich habe nun ganz bewusst darüber nachgedacht, wer mir regelmäßig begegnet, den ich doch eigentlich gar nicht kenne. Diese stelle ich euch vor und ich komme außerdem zu einer Erkenntnis, die mir zu denken gibt.Da ist zunächst die ältere Dame mit ihrem kleinen Hund, die wir oft treffen. Morgens auf dem Weg zur Kita, nachmittags beim Spielen oder auch, wenn wir mit den Fahrrädern unterwegs sind. Immer grüßt sie ganz nett, fragt die Kleine, ob sie gern in den Kindergarten geht, stellt ihr ihren Hund vor oder gibt ihr ein paar Brocken von ihrem Entenbrot ab. Sie freut sich über das strahlende Dankeschön meiner Tochter. Sie freut sich, wenn meine Tochter ihr stolz etwas zeigt das sie kann. Wir selbst unterhalten uns nicht wirklich, sie bestätigt mir lediglich, dass es toll ist, dass der Kleinen der Kindergarten so gut gefällt oder lobt das Fahrradfahren der Kleinen.
Ich mag sie, finde sie nicht aufdringlich oder dergleichen, aber doch finde ich das irgendwie traurig. Ist sie einsam? Ist sie glücklich?

Die nächste Person, die ich zwar bemerke, aber überhaupt nicht kenne, ist die Frau im Blumengeschäft/Postfiliale/Lottoannahmestelle. Ja, der Blumenladen war seit jeher schon eng, doch nun gibt es dort noch einen kleinen Postschalter sowie eine Lottostelle. Sie grüßt immer freundlich, da kann der Laden noch so voll sein, sie nimmt sich Zeit, sie drückt die Daumen und wünscht die richtigen Lottozahlen und sie weiß auch ohne Paketschein, dass wir etwas abholen kommen.

Ich glaube die Liste solcher Menschen ist unglaublich lang, weil wir oft unter Zeitdruck stehen, nur noch flüchtig Hallo sagen und uns keine Zeit nehmen für ein kurzes Gespräch. Ich überlege oft, ob es denn überhaupt richtig wäre meinem Gegenüber eine privatere Frage zu stellen, will derjenige sich denn überhaupt unterhalten und so weiter.

Doch erschreckender Weise fiel mir beim Nachdenken für diesen Artikel auf, dass ich die bin, die oft nicht bemerkt wird.
Das ist jetzt keine beleidigte Feststellung nach dem Motto “Ich bin so toll, aber keiner sieht es”
Ich bin oft immer zu schüchtern, verbaue mir dadurch oft Chancen und stehe selbst nicht zu meinem Können. Werde ich für etwas gelobt, dann stecke ich das Lob nicht einfach ein, sondern rede mein Können klein, als sei das Geleistete selbstverständlich und keine Mühe gewesen. In Gesprächsrunden teile ich mein Wissen kaum und Dinge, auf die ich stolz bin, behalte ich ebenso für mich. In Unterhaltungen, wie beispielsweise auf dem Spielplatz, bei Firmenfeiern oder sonstigem, bin ich zwar integriert, sage selbst aber nichts solange ich nicht direkt etwas gefragt werde.
Oft sage ich statt meiner Meinung einfach gar nichts aus Angst das Falsche zu sagen. Das wiederrum wurde sogar schon als Arroganz gedeutet.
Tja und all dies macht mich unscheinbar. ICH mache mich unscheinbar und bin damit die, die nicht bemerkt wird. Die, die so arrogant und unnahbar wirkt. Die, die keine Meinung zu haben scheint und daher keiner richtig kennenlernen will.

Daher ist mein Freundeskreis klein, meine Familie kennt mich so und weiß, was ich kann. Ich selbst weiß, was ich kann und das ich meine Sache toll mache, würde es nur nie zur Schau stellen. So bin ich schon von kleinauf und werde mich wahrscheinlich auch nicht mehr ändern. Aber ich gebe alles dafür, dass meine Kinder selbstbewusste und mutige Erwachsene werden. Damit sie bemerkt werden, damit andere sie kennenlernen möchten.

Macht auch ihr mit und erzählt von den menschen, die ihr bemerkt, aber nicht kennt.

Heike



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