Big Brother auf dem Mars?

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2025 soll es so weit sein! Die Organisation Mars One setzt sechs 4-köpfige Gruppen auf dem roten Planeten ab, um eine Kolonie aufzubauen – ohne Chance auf Wiederkehr. Über 200.000 Menschen aus 140 Ländern haben sich für die Mission beworben, inzwischen wurden die ersten 1058 ausgewählt.  Hintergründe zu der Mission findet ihr in meinem Blogeintrag vom April letzten Jahres. Im Rahmen einer TV-Show, die starke Ähnlichkeiten mit Big Brother haben wird – die Organisation hat zu diesem Zweck einen der Erfinder der Show ins Boot geholt -, sollen die Glücklichen ausgesucht werden.

Eine 30-prozentige Überlebenschance

Erwartungsgemäß stößt das Projekt weltweit auf Widerstand. Zu den großen Skeptikern gehört der ehemalige Astronaut und Leiter des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik an der TU München, Ulrich Walter. Er sieht für die Menschen nur eine 30-prozentige Chance, lebend auf dem Mars anzukommen. Zu den großen Problemen gehören eine starke Strahlung während des sieben Monate langen Fluges, eine Temperatur von minus 63 Grad und eine Atmosphäre aus schädlichem Kohlendioxid auf dem Mars. Ein Irrsinn, zumal die NASA nur fünf Jahre später, also 2030, die ersten Astronauten zum Mars schicken will.

Auch in den religiösen Gemeinschaften sorgt Mars One für Diskussionsstoff. Eine Fatwa (Rechtsgutachten islamischer Gelehrter) in Saudi-Arabien hat kürzlich Muslimen die einfache Fahrt zum Mars verboten, weil sie eine reale Gefahr für das Leben sei und deshalb nicht zu rechtfertigen. Wer sein Leben durch ein derart waghalsiges Unternehmen aufs Spiel setze, müsse „im Jenseits eine ähnliche Strafe wie beim Suizid“ gewärtigen, so das Gelehrtenkomitee. Auch bei den christlichen Kirchen wird das Thema sicher nicht unumstritten sein. Vor zwei Jahren wollte sich ein katholischer Priesterkandidat offenbar bewerben. Als ich den Beitrag öffnen wollte, stellte er sich als nicht mehr existent heraus. Kann natürlich Zufall sein.

Roddenberrys Erben

Doch für Bewerber wie den Chemnitzer Wolfgang Burger, der es in die erste Runde geschafft hat, besitzt eine solche Mission eine tiefere Bedeutung. Sie erinnere ihn an die “Star Trek”-Serien, weil die Mission nicht das Werk einer bestimmten Regierung sei, sondern eine Privatinitiative. “Bei Roddenberry gab es schon in den 60er-Jahren auf dem Raumschiff Enterprise eine nicht nur multinational, sondern auch mit sämtlichen Hautfarben besetzte Kommandobrücke”, sagte Burger gegenüber der Freien Presse.

Zurzeit kursieren viele Interviews mit Kandidaten in der Presse. Leichtfertige Spinner sind die wenigsten, und sie scheinen sich der Gefahr sehr wohl bewusst zu sein. Doch der Reiz, an etwas Gigantischem teilzuhaben, ist größer als die Angst. Unter uns Science-Fiction-Fans: Wer kann es ihnen verdenken? Sollte Mission One erfolgreich sein, wird sie unsere Welt für immer verändern! Und seit der niederländische Physik-Nobelpreisträger Gerard ‘t Hooft und der zweite Mann auf dem Mond Buzz Aldrin das Projekt unterstützen, fühlen sich viele in ihrer Entscheidung bestätigt.

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Zeitplan “Mission One”

2014 Auswahl der 24 Crewmitglieder im Rahmen einer TV-Show

2015 Die ersten Kandidaten beginnen mit einem mehrmonatigen Training, das sich über mehrere Jahre hinzieht. Zu den Trainingseinheiten gehören das Reparieren von Teilen des Habitats, des Rovers, medizinisches Wissen und Anbau von Nahrungsmitteln

2018 Ein Kommunikationssatellit wird in die Mars-Umlaufbahn geschickt, der 24/7 mit der Erde verbunden sein und Bilder, Videos sowie Daten von der Mars-Oberfläche senden wird

2020 Ein Mars-Rover wird landen und das Terrain nach der optimalen Stelle zur Besiedelung absuchen. Eine ideale Stelle wäre weit genug im Norden, damit der Boden genug Wasser enthält, äquatorial genug, um die Kraft der Sonne maximal nutzen zu können und flach genug, um die Besiedlung zu erleichtern. Sobald die Stelle festgelegt wird, bereitet der Rover die Oberfläche für die Ankunft der Fracht vor

2022 Sechs Frachtmissionen mit 2,5 Tonnen Material gehen auf den Weg, darunter zwei Wohneinheiten, zwei Lebenserhaltungssysteme, zwei Versorgungseinheiten. Sie werden 2023 landen

2023 Der Rover sorgt mithilfe von Sonnenenergie für ausreichenden Wasser- und Sauerstoffvorrat. Ziel ist es, bis zum Start der ersten Crew eine atembare Atmosphäre, 3.000 Liter Wasser und 120 kg Sauerstoff zu produzieren

2024 Die erste vierköpfige Crew startet und landet nach 210 Tagen auf dem Mars. Zeitgleich wird die nächste Fracht mit Wohneinheiten für die zweite Crew verschickt

2025 Die ersten Menschen landen auf dem Mars. Wenige Wochen später trifft die zweite Frachtlieferung ein

2026 Die zweite Crew tritt ihre Reise an. Zeitgleich wird die Fracht für die dritte Crew auf den Weg gebracht. Alle zwei Jahre folgt eine weitere Crew

Hier geht’s zur Website der Mars One Mission.


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