Better Things, Pilotfolge: Drei Töchter und eine Karriere

Der Streaming-Primus Netflix setzt auf „Stranger Things", der Pay-TV-Sender FX auf „Better Things". Bevor es zu spät ist, werfe ich als mögliche weitere Serientitel mal Cooler Things, Greener Things und Funnier Things in den Raum. Am 8. September ging auf FX die neue Comedyserie „Better Things" an den Start und wurde nach nur zwei ausgestrahlten Episoden bereits um eine zweite Staffel verlängert. Coole Sache(n).

In „Better Things" ist Pamela Adlon, unter anderem bekannt aus „Californication", als Schauspielerin und alleinerziehende Mutter Sam Fox zu sehen, die das Leben mit drei Töchtern und eine wechselhafte Karriere unter einen Hut bekommen muss. Sam Fox ist im Prinzip eine Version von Pamela Adlon selbst, die ebenfalls alleinerziehende Mutter von drei Töchtern und - logisch - Schauspielerin ist. Nicht überraschend hat sie die Serie auch mit entwickelt. So manche kleine und größere Stories dürften direkt aus ihrem Leben entnommen sein.

Zu Sams Leben gehören Diskussionen mit ihrer ältesten Tochter über Pott, Vorsprechtermine, bei denen man alte Bekannte trifft und dann von dem weiblichen Star aus „Modern Family" ausgestochen wird, und die heimliche Sehnsucht nach einem erfüllten Sexleben, die geradewegs ins Internet führt. Es ist ein erfrischender Blick, der hier auf die Arbeit einer Schauspielerin mittleren Alters geworfen wird. In den 1990er Jahren hat die Comedyserie „Cybill" ähnliches getan, aber „Better Things" ist im Vergleich dazu provokanter, realistischer und natürlich zeitgemäßer.

Sam leiht unter anderem Zeichentrickfiguren ihre Stimme, so genanntes Voice Acting. Das ist gutes Geld, aber nicht wirklich glamourös. Eher noch ein bisschen albern. Auch andere Rollen, die sie ergattert, haben nicht eben Oscarpotential. Es ist schon bezeichnend, dass sie einen Film dreht, bei dem der lustigste Teil eine peinliche Sexszene ist, die sie lieber nicht spielen würde. Alle dieser Nuancen von Sams Karriere vermittelt die Pilotfolge in wenigen, pointierten Szenen.

Sams Alltag wird selbstverständlich von ihren Töchtern bestimmt. Da ist die Älteste Max (Mikey Madison), die mit dem Pott, die in der Tradition schwieriger Teenager gerne und häufig mit ihrer Mutter streitet. Von der mittleren Tochter Frankie (Hannah Alligood) sehen wir am wenigsten. Sie scheint für ihre Mitmenschen auch nur in homöopathischen Dosen erträglich zu sein, denn so intelligent und talentiert sie ist, so neurotisch und eigen ist sie auch. Sie geht den ersten Eindrücken nach als reale, etwas schärfer gewürzte Lisa Simpson durch. Die jüngste Tochter Duke (Olivia Edward) - Jungennamen für Mädchen sind das Ding in der Familie - hängt am engsten an ihrer Mutter. Sie schläft am liebsten mit ihrer Mama neben sich im Bett ein. Jede ist für sich eine Herausforderung für ihre Mutter, was diese Auftaktfolge ebenfalls clever und prägnant verdeutlicht.

Am Ende steht ein positiver Eindruck. „Better Things" präsentiert sich zum Auftakt als unterhaltsame, frische Serie über das Leben als alleinerziehende Mutter mit dem Beruf Schauspielerin - Schauspielerin, nicht Hollywoodsuperstar.

(Bild: FX)

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