Auszug aus meinem 2. Manuskript „Popstars – ein Jahr Vollgas“;-)

Es brach die Fröstel-Zeit an, draußen schneite es nicht mehr. Bodenglätte brachte das öffentliche Leben zum erlahmen. Felix hat einen Kohl-Eintopf gemacht, leider war er versalzen. Gegen 18 Uhr deckte er den Tisch ein und Simone wurde es warm ums Herz: „Ich bekomme richtig Appetit!“
„Freu dich nicht zu früh. Aber immerhin habe ich wieder Zeit gefunden, etwas selber zuzubereiten. Selber kochen wird in unserer Gesellschaft überschätzt. Ich denke sogar daran, einmal die Woche selber Essen zu machen.“ Er stellte den Topf auf den Untersetzer mitten auf den Wohnzimmertisch. Es brodelte noch und der Geruch zog durch das gesamte Haus.
„Hast Du dich ans Rezept gehalten?“, ihre Gesichtsverrenkung sprach Bände, „ich weiß, dass ich leicht überspannt bin, aber da ist kein einziges Körnchen Sal de Fleur drin, sondern nur gemeines Industriesalz. Und davon viel zu viel!“
„Doch! Das kannst du aber gar nicht rausschmecken, weil ich es mit Kurkuma aufgepeppt habe. Daher: doch und nochmals doch!“
„Wieso doch? Was meinst du damit? Das war eine neutrale Frage!“
„Dann lass das Ausrufezeichen weg. Mit dem doch meinte ich ein Ja. Kann man auch so formulieren wie ich es getan habe, wenn du nicht so aufsässig wärst, hättest du jetzt nicht voll den Inder gehauen. Jeder hätte es verstanden. Und was meinst du mit neutrale Frage, das war eindeutig ein Vorwurf.“
„Dein Ja kam bei mir kam als Nein an. Es war übrigens nur eine neugierige Frage, kein Angriff auf deine Kochkünste.“
„Du bist die komplizierteste Frau, die ich kenne!“
„Ich höre übrigens gern DJ Bobo und Scooter, natürlich neben dem Free-Jazz und den sonntäglichen Violin-Konzerten.“
„Genau das meine ich!“
„Welchen Inder meintest du eigentlich?“
„Entspann dich. Und darf ich daran erinnern, holde Dame, dass du mal vor deinen Zeiten als Model molekulare Psychologie studieren wolltest!“
„Was nur daran gescheitert ist, dass dieser Studiengang nicht angeboten wird. Den Zusammenhang kannst du nicht verleugnen; auf atomarer Ebene hängt alles zusammen. Frag jeden Physiker!“
„Na und? Bääääh, pfuiii, waddehuddedaduda! Komm mir doch nicht auf die Tour!“
„Das ist doch hochspannend zu untersuchen, ob und inwiefern das Auswirkungen auf unser Gemüt hat. Ich bin mir sicher, dass das Rückwirkungen auf unser Unterbewusstsein hat. Es gibt universale Gesetze.“
„Die dir dein Sexleben erklären? Im Kleinem wie im Großen? Das ist Wahnsinn!“
„In welchem Sinn?“
„Ungefähr in dem Sinn: Wähäddäääseeeeeeee höööömatelöh!“ Das letzte öh röchelte er als ob er an einer grobkantigen Venusmuschel ersticken würde, „als ob ich mich nach Schlumpfhausen verlaufen hätte und nun Harry Potter zum Tee gegenübersitzen würde. Flowery Orange Pekoe!“
„Du meinst den schwarzen oder welche Sorte ist das? Ist aber auch gleich, weil ohne das Aschenbrödel geht’s nicht.“
„Eingeladen habe ich sie aber bereits vor der Zeitrechnung.“
„Achja, ich vergaß. Die Schlampe hat sicherlich die Nacht mal wieder bei den 40 Räubern verbracht – hinter den sieben Bergen und natürlich hat sie ihr Handy verloren.“
„Sie verpasst aber nichts, ist eh eine dröge Nichtraucher-Gesellschaft. Und Harry hat keine Haare, da steht sie nicht drauf.“
„Ich wette, Aschenputtel steht auf Schönlinge, aber mit Wolle auf der Brust und Mähne auf dem Rücken. Epilierte Männer findet sie ja auch schwul. Mit ihren Räubern ist sie besser bedient. Fucking Cinderellas Tits würd ich den Porno nennen.“
„Und Ober-Verbrecher Hotzenplotz darf sie auch bedienen! Wir sollten noch eine Lesben-Szene mit Kylie einbauen.“
„Oh, es ist nicht alles Sex im Leben“, sah Simone ein, „ich sehne mich nach Halt.“
„Schon, aber Sex ist eine wesentliche Säule.“
„Dann sind bei mir alle anderen weggestürzt. Ich bin verdammt. Vermutlich bin ich immer die böse Hexe, die den Prinzen verbannt und den Apfel vergiftet. Dabei liebe ich den Thronanwärter.“
„Probiers doch mit dem Ritter in glänzender Rüstung.“
„Nur wenn sie aus gold ist! Da schwöre ich drauf! Oder wenn Ricky Martin in der Rüstung steckt.“
„Der steckt ganz woanders. Bitte, höre auf mich: Du musst dein Leben verändern. Ganz ehrlich, Schatz.“
„Das Leben verändert mich doch dauernd. Ich habe gar keine Chance mich darauf einzustellen, schwupps, hat es schon wieder alles geändert. Sogar die Spielregeln.“
„Erinner dich an unseren Ex-Bundespräsident. Der hat gesagt: Wer nichts verändern will, der wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“
„Und was bitte schön soll ich mir bewahren?“
„Das musst du selber herausfinden. Jetzt iss erstmal weiter, der Eintopf wird sonst kalt.“
Sie löffelten um die Wette. Das Abendessen war reichhaltig, Simone fühlte sich seit langer zeit wieder richtig satt. Ihr wurde klar, dass Kalorien kleine Tiere waren, die des nachts in ihren Kleiderschrank schlichen, um ihre Gewänder eine Nummer kleiner zu nähen. Sie knöpfte den obersten Knopf ihre Hose auf und bedankte sich für Speis und Trank. Sie klopfte Felix auf die Schulter und stieg lustlos die wenigen Stufen zu ihrer Wohnung hoch. Sie schnappte nach Luft, ihr Kreislauf kam nicht in Schwung. Marco erwartete sie bereits und erschrak bei ihrem Anblick: „Bist du zu den Satanisten übergelaufen? Ist das der Ersatz zu deinem Popstarleben? Füllt es dich aus? Nein, du bist doch nicht in Sofias Ex-Sekte eingetreten?“
„Quatsch, ich hab mich heute selber geschminkt. Seitdem ich doch keine Stylisten mehr um mich habe. Ich wollte es heute extravagant, melodramatisch und tragisch haben. Aber egal, hol dein Eichhörnchen raus.“
„Darf ich dir mit meinem Finger dienen?“, und um ihrer Bitte Folge zu leisten, nestelte er schon an seinem Hosenstall. „Erst küss mich“, führte sie ihn. Er schnappte nach ihrem Mund: „Schmeckst so komisch.“
„Das ist das Kurkuma-Gewürz.“
„Achja, kenne ich, hilft gegen Lungenkrankheiten.“
Sie nahm seinen Zeigefinger und führte ihn unter ihre Achsel, während sie sich mit der anderen Hand die Hose auszog und den Schlüpfer bis zu den Kniekehlen schob. In der dunklen Diele zeichneten sich ihre Silhouetten ab.
„Jetzt leck ihn ab!“, befahl sie aus seinen Finger deutend, worauf er begierig fragte, ob er seinen Daumen in ihren Po einführen durfte.
„Na, klar, aber erstmal muss ich eine Sitzung auf dem WC abhalten.“



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