Auch Oma hat schon fermentiert! Ein Rezept für Wasserkefir und ein paar Worte zu unserem 2. Gehirn!

 wasserkefir

Für die Herstellung von Wasserkefir benötigt ihr:

500ml Wasser

40g Bio-Zucker (so naturbelassen wie möglich)

ein paar bzw. eine kleine Handvoll ungeschwefelter Trockenfrüchte (Rosinen, Gojis, Datteln etc.)

1-2 Scheiben Bio-Zitrone

rund 15g Kefirknollen (geeignet für Wasserkefir)

Sucht euch ein Gefäß welches groß genug ist und reinigt es gründlich. Anschließend wird das Wasser eingefüllt und mit dem Zucker vermischt. Die Trockenfrüchte und die gut gewaschenen Zitronenscheiben hinzugeben. Achtet bei den Trockenfrüchten auf gute Qualität und vor allem darauf, dass sie so naturbelassen und zuckerfrei wie möglich sind. Die neu erworbenen Kefirknollen aus ihrer Verpackung nehmen, vorsichtig abspülen und dem Wasser/Zucker Gemisch zugeben. Anschließend das Gefäß mit etwas Frischhaltefolie oder einem Stück Küchenrolle bedecken und mit einem Gummiringerl verschließen. So kann der Kefir noch atmen. Platziert das Gefäß an einem ruhigen Ort mit Raumtemperatur. Nach kurzer Zeit fangen die Knollen an zu arbeiten, Schaum bildet sich und wenn ihr aufmerksam seid, könnt ihr sie kommunizieren hören. Kleiner Scherz! Wobei ich finde es hört sich tatsächlich so an. UND es sind immerhin Bakterien, also irgendwie ja auch Lebewesen! Wie auch immer, nach ungefähr 2 Tagen ist euer erster Wasserkefir fertig. Kostet ob er euch nicht zu süß ist. Wenn ja, lasst ihn noch ein paar Stunden stehen. Je länger der Kefir steht umso weniger Zuckergehalt hat das Ganze und umso herber wird er schmecken.

Warum sollte man sich das Ganze überhaupt antun? 

Weil es total einfach ist! Ich schwöre. Weil der morgendliche Smoothie viel besser schmeckt, wenn man als Basis 50% Wasser und 50% Wasserkefir verwendet und weil dieses Getränk unserem Verdauungssystem und somit unserer Haut, Stimmung, Wohlbefinden, Immunsystem und und und unglaublich gut tut.

Aber zuerst zu den Fakten. Was ist Wasserkefir überhaupt?

Wasserkefir Kristalle sind helle Klümpchen und bestehen aus Hefen und Bakterien. Sie ernähren sich von Zucker. Schmeckt der Wasserkefir also noch relativ süß, dann haben die Kristalle den beigefügten Zucker noch nicht verputzt. Je länger er steht, umso weniger Zucker bleibt aber zurück. Schon kurz nachdem man das Ganze angesetzt hat, beginnt die Gärung und Kohlensäure bildet sich. Im Gefäß geht es also ziemlich ab und es entsteht eine Symbiose. Hefe und Milchsäurebakterien leben miteinander und beliefern sich gegenseitig mit den nötigen Nährstoffen. Die zugesetzten Früchte dienen den Kristallen als Stickstofflieferanten – eine weitere Form der Nahrung für die Baktieren. Welche Art von Trockenfrüchten verwendet wird, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Ich mag Rosinen sehr gern. Die Zitrone verleiht dem Ganzen den Geschmack von „Bitter Lemon“. Neben Kohlensäure produzieren die  Hefen auch ein bisschen Alkohol. Der wird allerdings von den Milchsäurebakterien wieder verarbeitet. Nichts desto trotz, je länger das Ganze steht umso höher ist der Alkoholgehalt (immer noch minimal). Ich vermische den Wasserkefir gerne mit etwas Wasser um das Ganze zu „strecken“. Die Kristalle vermehren sich im Übrigen ziemlich rasant von Ansatz zu Ansatz. Ihr könnt dann also einfach mehr Wasserkefir produzieren oder ihr verschenkt die Kristalle. Als Dünger für Pflanzen sollen sie auch toll sein und Überbleibsel kann man in kleinen Mengen getrost in den Smoothie schmeißen. Das Endprodukt beinhaltet nämlich für uns gute Bakterien und Vitamine! Welche genau das sind, hängt oft mit der Herkunft der Kristalle zusammen. So oder so. Das Zeug ist ein natürliches Probiotikum.

Was ist an fermentierten Lebensmitteln so gesund? 

Ob Sauerteig oder Sauerkraut – seit jeher nehmen wir vergärte Produkte zu uns. Heute verlieren wir allerdings immer mehr den Bezug zu diesen ursprünglichen Nahrungsmitteln. Sauerkraut beispielsweise wird in der industriellen Herstellung vor dem Verkauf stark erhitzt, vorwiegend um den Gärprozess zu stoppen und auch aus hygienischen Gründen nehme ich mal an (Tipp: achtet darauf, dass es nicht pasteurisiert ist!). Wie auch immer, das zerstört jedenfalls die ganzen guten Bakterien. Die wollen wir aber eigentlich verspeisen weil sie unsere Darmflora verbessern, unser Darmaktivität unterstützen und unter anderem unser Immunsystem stärken. Rund 70% unseres Immunsystems sitzt in unserem Darm – dem größten Organ unseres Körpers. Nicht umsonst wird der als unser zweites Gehirn bezeichnet. Das Nervengewebe im Darm wird sogar aus dem gleichen Gewebe gebildet wie das im Kopf! Die Forschung beschäftigt sich immer mehr mit diesem Thema. Unser Darm war viel zu lange Tabuthema! Was der alles drauf hat. Diese Informationen unter den Teppich zu kehren, das wäre ja viel zu schade. Alzheimer, Immunschwächen, verschiedenste Krankheiten, Verdauungsbeschwerden, ein schlechtes Hautbild, Depressionen, Übergewicht – all diese Dinge stehen in der ein oder anderen Form mit dem Gleichgewicht oder eben Ungleichgewicht unserer Darmflora in Verbindung. Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder wie hier vorgestellt Wasserkefir liefern zahlreiche gute Bakterien. Diese machen sich im Darm gleich an die Arbeit. Sie halten dort die schlechteren Bakterien in Zaum, sorgen für Balance, produzieren Enzyme die die Verdauung unterstützen und helfen dabei Nährstoffe aus der Nahrung besser aufnehmen zu können. Vor allem im Rahmen einer gesunden und nachhaltigen Ernährungsumstellung können fermentierte Lebensmittel dabei helfen den Darm zu heilen und Entzündungsherde reduzieren.

Neben Wasserkefir gibt es natürlich auch zahlreiche andere fermentierte Lebensmittel die uns gut tun. Im Grunde gibt es in so gut wie jeder Kultur ein eigenes fermentiertes Traditionsgericht – was eigentlich Beweis genug ist wie wichtig diese Nahrungsmittel für uns sind und immer schon waren. Während in unseren Breitengraden Sauerkraut ein traditionelles Lebensmittel ist, gehören eingelegte Rote Bete zur Küche der Ukraine.  Eingelegtes Gemüse in jeder Form, Sauerkraut, Kombucha, Milchkefir, Joghurt, Buttermilch und Miso sind tolle Superfoods für uns die teils leicht und vor allem kostengünstig selbst hergestellt werden können. Probiert es doch selbst aus! Mir als Fruchtzucker-Intoleranzler geht es mit Wasserkefir und selbst hergestelltem Kombucha viel besser. Habt ihr ähnliche Erfahrungen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten?


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