Wie einem in der “ersten Reihe” sitzend kotzübel werden kann, führen ARD und ZDF in einer mittlerweile üblichen Weise vor.
Peter Hartz: Der Mann, nach dem das Elend einer ganzen Generation benannt ist –weil er es federführend zu verantworten hat- durfte sich den gewohnt kritischen Fragen der Mainstream-Medien stellen: „Stimmt es, dass Sie Recht hatten, als Sie Ihre Politik als das Tollste seit den Fische Beine wuchsen bezeichneten, Herr Hartz?“ So oder ähnlich nahm die öffentlich-rechtliche Journaille im Morgenmagazin „Moma“ am 23.Juni den Ex-VW-Manager und Ex-Rotgrün-Bundesminister Peter Hartz ordentlich in die Zange.
ZDF – Ein Heissluftballon – Foto: © by Heike / pixelio.de
Als Feigenblättlein diente ein knapper Hinweis im Vorspann: Hartzens Arbeitsmarkt-„Reformen“ hätten ja zu Billiglohn-Ausweitung und Protesten geführt, ein schwarzer Pappsarg mit Aufschrift „Hartz IV-Opfer“ durfte für drei Sekunden durchs Bild ziehen. Das war’s an Sozialkritik!
Der leutselige Moderator fand kein Wörtchen für die beklagten Opfer und der „Arbeitsmarkt-Experte“ Hartz durfte rundum gebauchpinselt seinen Senf zur aktuellen Misere der Jugendarbeitslosigkeit zum Besten geben.
Wie jeder –außerhalb der Mainstream-Medien- weiß, liegt die Ursache in einer korrupten Politik, die unsere Staatskassen von einer Finanzindustrie ausplündern ließ, die heute mehr denn je im Geld schwimmt. Angeblich weil es zur Finanzkrise keine andere Lösung gab. Warum wir heute nicht unser Geld bei den auf unsere Kosten sanierten Banksters & Co abschöpfen, genauer gesagt, zurückholen dürfen? Die Frage stellt kein Journalist und erspart so der Politik das peinliche Runterleiern der alten Globalisierungslügen, dann gehen die Reichen ins Ausland blabla…
Aber irgendwie lässt sich das Scheitern der Krisenpolitik nicht so ganz verleugnen: Denn besonders die Zukunft der Jugend blieb dabei auf der Strecke: Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland 60%, Spanien 50%, Italien 40% usw. Also holt man wie den Springteufel aus der Kiste Peter Hartz ins Fernsehen –und was verkündet er da? Er und andere „Arbeitsmarkt-Experten“ haben jetzt die Lösung für die von den Bankstern verursachte Misere der Jugend: Ein „Finanz-Instrument“.
Moment mal, waren es nicht gerade solche pompös als „Finanz-Instrumente“ schöngelogenen Betrugspapiere, mit denen die Bankster alles und jeden abgezockt hatten? Mit „Finanz-Instrumenten“ hatten doch die Bankster Anleger geprellt, Lebensversicherungen und Rentenkassen geplündert, Steuergelder ergaunert, noch der letzten Rentnerin ihren Notgroschen aus der Tasche gezogen?
„Arbeitsmarkt-Experten“ der gefloppten Hartz-Reformen und anderer Asozialpolitik-Maßnahmen sehen keinerlei Schuld bei sich selbst. Dabei exekutierte Peter Hartz für Schröders Rotgrüne Bundesregierung die sogenannten Hartz-„Reformen“, die größtenteils auf dem Mist der Bertelsmann-Stiftung gewachsen waren. Sie entzogen dem unteren Drittel der deutschen Gesellschaft die soziale Sicherheit, stürzten Millionen Familien ins Elend und werden von vielen als verfassungswidriges Vorenthalten von Grundrechten gesehen. Da ist kein Hauch von Selbstkritik und Kritik an ihren Freunden (oder sollte man besser sagen: Komplizen) in der Finanzindustrie kennen sie schon gar nicht. Sogenannte „Ausbildungswertbriefe“ sollen nun laut Peter Hartz helfen, die ach so teuren Ausbildungen zu stemmen. Statt Steuern bei denen einzusammeln, die sich an der Krisen-Gaunerei goldene Nasen verdient haben, um sie an die Opfer von deren Finanzkriminalität als Wiedergutmachung weiterzugeben, soll ein neues Finanzgauner-Eldorado geschaffen werden.
Also sollen wir, so das Fazit von Hartz, ARD & ZDF, das Schicksal der Jugend genau in die Hände legen, denen sie ihr Elend verdankt.
von Daniela Lobmueh exklusiv für Politropolis
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