Arbeitsgenehmigung – Wohnsitzbestätigung von der Polizei

Wie im vorangegangenen Beitrag angekündigt, bin ich ins Arbeitsministerium von Sihanoukville gegangen, um mich zu erkundigen, wie ich mittels dem neuen online Beantragungssystem, zu meiner Arbeitsgenehmigung komme. Zumal sich auch noch mein Status vom Angestellten zum freischaffenden Selbstständigen geändert hat.

Die junge Dame dort schien anfänglich etwas überfordert mit meinem Anliegen, weil ich nun als freischaffender Webdesigner weder über eine Geschäftslizenz, noch über eine Steuernummer verfüge. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass mir nicht bekannt ist, dass man für meine Branche in Kambodscha eine Lizenz beantragen kann. Sie sagte nichts Gegenteiliges und fuhr fort mit dem Prozedere.

Ich bezahlte die üblichen 20 $ für die Fernuntersuchung und Gesundheitsattest eines Amtsarztes, den man für die Beantragung der Arbeitsgenehmigung braucht. Sie kopierte meinen Reisepass und mein Visum und erklärte, dass man neuerdings auch eine Wohnsitzbestätigung mit einreichen muss. Diese könne ich mir auf der für meinen Stadtteil zuständigen Polizeistation ausstellen lassen.

Bis der Gesundheitsattest fertig sei, dauere es nun ein paar Tage und sie würde mich dann anrufen. Ich solle mich in dieser Zeit schon Mal um die Wohnsitzbestätigung kümmern. Wenn dann alles beisammen sei, inklusive eines Passfotos, könne ich das Antragsformular auf der Webseite des Arbeitsministeriums entweder allein ausfüllen, oder es, gegen eine Bearbeitungsgebühr von 10 $, von ihr erledigen lassen.

Also machte ich mich am nächsten Tag auf zur Polizeistation, um mir eine Wohnsitzbestätigung ausstellen zu lassen. Erwartungsgemäß stellte sich dieses Vorhaben als weniger problemlos dar. Als ich dort so gegen 10:00 Uhr eintraf, war derjenige Beamte, der für solche Aufgaben qualifiziert ist, gerade nicht anwesend. Man riet mir, in etwa einer Stunde wiederzukommen. Um 11:00 Uhr fuhr ich also erneut zur Polizeistation und dieses Mal hatte ich Glück.

Ich erklärte dem zuständigen Polizisten, was ich brauche, und legte ihm die geforderten 2 Kopien meines Reisepasses, 2 Kopien meines Visums und 2 Passbilder hin. Vorsichtshalber hatte ich auch Kopien meines Mietvertrages mitgenommen, aber die wollte er nicht haben. Er begann schon auf seinem Laptop zu tippen, als er plötzlich zu seinem Chef gerufen wurde. Er bat mich, kurz zu warten.

Das tat ich auch, 10 Minuten ... 15 Minuten ... 20 Minuten, dann wurde es mir zu blöd. Ich nahm meine Kopien und meine Bilder von seinem Schreibtisch, sagte einem anderen Beamten bescheid, dass am nächsten Tag wiederkommen würde, und verließ die Polizeistation unverrichteter Dinge. Um 08:00 Uhr wäre eine gute Zeit, bekam ich noch mit auf den Weg.

Am nächsten Morgen um 08:00 Uhr, nachdem ich den Junior zur Schule gebracht hatte, war ich wieder bei der Polizeistation und welch Überraschung, es war niemand da. Erst bei meinem insgesamt nun vierten Versuch, gegen 10:00 Uhr hatte ich wieder Erfolg. Die Polizeistation war zwar wieder innen menschenleer gewesen, aber dieses Mal hörte ich hinter dem Gebäude stimmen. Dort saßen vier Polizisten unter einem Dach, um einen Tisch und unterhielten sich. Als sie mich bemerkten, kam einer auf mich zu. Erneut erklärte ich, was ich will, worauf der Mann mir doch tatsächlich antwortet, ich solle so etwa in einer Stunde wiederkommen. Wohlbemerkt, es handelt sich hier immer um dieselben paar Beamten.

Es bringt nichts, sich mit diesen Leuten anzulegen, also nahm ich es auf kambodschanisch, mit einem Lächeln hin. Gerade als ich wieder um das Gebäude auf die Vorderseite komme, parkte gleich daneben ein Auto, aus dem ein älterer Polizist mit Brille und korrekter Uniform ausstieg, der Stationsleiter. Er kam auf mich zu, hörte sich mein Anliegen an und in wenigen Augenblicken war Leben in der Bude. Kurz darauf traf auch der zuständige Beamte vom Vortag ein und konnte endlich ungestört meine Wohnsitzbestätigung anfertigen.

Nach etwa 15 Minuten hatte ich meine amtlich aussehende und mit meinem Foto versehene Bestätigung in der Tasche. Der Preis dafür waren 30 $, also genau das, was auch schon ein Bekannter auf einer anderen Polizeistation in Sihanoukville bezahlt hat. Nun warte ich auf den Anruf der Dame aus dem Arbeitsministerium, dass mein Gesundheitsattest fertig ist, aber das zieht sich offenbar gerade etwas hin.

Mal sehen, wie es weitergeht, mit der Beantragung einer Arbeitsgenehmigung für 2017, als freischaffender Selbstständiger. Ihr werdet es hier erfahren!


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