Amerika, deine Kinder – Geboren für den Heldentod

Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte gab es eine kriegerische Nation als die heutigen USA. Nicht einmal die Römer waren dazu bereit, in 239 Jahren 222 Kriege anzuzetteln. Umstürze, Präsidentenmorde und wirtschaftliche Strangulation ganzer Staaten nicht mit eingerechnet

Heldenfriedhof in Arlington

Nationaler Heldenfriedhof in Arlington/Virginia

Der Amerikaner liebstes Kind ist deren US- Army. Seit Generationen dazu erzogen, Armeeangehörigen, insbesonders der Befehlsebene, mit Respekt und sogar Ehrfurcht zu begegnen, sehnen sich viele von ihnen nach den begehrten Rangabzeichen. In der amerikanischen Armee Karriere zu machen ist nicht einfach. In zahlreichen Familien wird die soldatische Familientradition andächtig bewahrt und gepflegt. Schon der Urgroßvater hatte seinerzeit unter General Lee gedient, Dad hatte Vietnam, Korea und Laos überlebt und die Schreibtischschublade quillt über vor lauter Orden und Auszeichnungen, die als Familienerbe wie ein Schatz gehütet werden. Soweit das Klischee. Doch was steckt wirklich dahinter?

Geschäftsmodell Raubmord

Es heißt, der Tod sei ein Meister aus Deutschland. Erlernt hat er sein Handwerk jedoch offenbar in Amerika. Nirgendwo auf der Welt ist der militärische Gedanke tiefer in der zivilen Kultur verankert, als in den USA. Die Übertragung militärischer Wertvorstellungen, sowie militärischer Denk- und Verhaltensweisen auf nichtmilitärische Lebensbereiche, erfolgt subtil. Beispielsweise durch eine stets übermäßig positive Bewertung von Kriegen durch amerikanische Medien. Rüstungs- und Verteidigungspolitik sind gegenüber anderen Bereichen staatlicher Politik prinzipiell immer vorrangig. Angehörige des Militärs genießen nicht nur das Wohlwollen anderer, sondern auch eine bevorzugte Stellung in Staat und Gesellschaft. Soldaten mit Bildungshintergrund winken oft steile Karrieren auch nach dem Ausscheiden aus der Army. Zudem werden gerade militärhierarchische Strukturen, also die Grundsätze von Befehl und Gehorsam, in den USA bevorzugt auch auf zivile Bereiche ausgedehnt bis hin zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen nach militärischem Vorbild. Das Militär ist der eigentliche Motor der US- Wirtschaft und wird entsprechend gewartet und gepflegt.

US- Army eine Sekte

Wer Krieg führen will, muss zuerst dafür sorgen, dass die Heimatfront steht. Dies gelingt am ehesten, indem man einen sektiererischen Nimbus für das Militär erschafft, eine Hybris, derzufolge die Armee von der Bevölkerung völlig überhöht wahrgenommen wird. Sekten zeichnen sich aus durch eine Reihe von Faktoren, wie sie sich auch in den Reihen der US- Army wiederfinden. Dazu eine Gegenüberstellung, denn Sekten erkennt man an folgenden Merkmalen:

Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt. Wer die strenge Hirarchie der US- Army kennt, und sei es auch nur durch Filme, wird die vorangegangene Aussage wohl nicht in Abrede stellen. Durch den ständigen Drill (Sir, jawohl, Sir!!!), wird eine Unterwerfungsbereitschaft eingebläut, die den Befehl des Vorgesetzten freudig über das eigene Leben stellt.

Fast alle Bereiche des perönlichen Lebens sind streng durchreguliert. Wer schon einmal einen amerikanischen Soldatenspind gesehen hat, weiß, wovon ich schreibe. US- Soldaten haben sogar eine extra Schieblehre, um sicherzustellen, dass zusammengefaltete Hemden und zusammengerollte Sockenkugeln exakt den Vorgaben entsprechen. Den allmorgendlichen Apell, das Flaggenritual, die strenge Kleiderordnung, den militärischen Gruß, all das finden wir auch in anderen Armeen. Dort bleibt man in der Regel jedoch unter sich, während die US- Army ihren Psychomüll unter zuhilfenahme Hollywoods in die kulturelle DNA der USA einspeist und auch Europa nicht davon verschont.

Sekten eröffnen ein neues Weltbild, mit dessen Hilfe sich auf jede schwere Frage eine einfache Antwort finden lässt. Die US- Army hat zweifellos ihre Antwort auf alle Fragen dieser Zeit gefunden: „Draufhauen. Wenn das nicht hilft, stärker draufhauen. Hilft auch das nicht, noch stärker draufhauen.“ Die Antwort auf die Frage, ob dieses Konzept in Zukunft noch greift, wird die Zeit bringen.

Ein Elitebewusstsein der Organisation bei gleichzeitiger Innen- Außen-Spaltung mit Abwertung der Außenwelt. In zahlreichen Hollywoodschinken wird der elitäre Charakter der US- Army betont, die sich Befehlsgewalt auch über Zivilisten anmaßt. Der martialische Einsatz der US- Army in Boston zeigte dies deutlich und wer kennt nicht aus Filmen den Befehl: „Sergeant, schaffen sie diese Zivilisten hier weg.“ Wer braucht schon Zivilisten?

Hohe zeitliche Inaspruchnahme der Mitglieder. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Wer der US- Army beitritt, muss mit Drill rund um die Uhr rechnen.

Sollte sich dies in der Öffentlichkeit herumsprechen, wäre dies der Rekrutierung weiteren Kanonenfutters abträglich. Militarismus funktioniert bei einer Bevölkerung nur dann, wenn er im Volksempfinden positiv belegt ist. Daher gibt es regelmäßige Paraden wie den Memorial- Day, bei vielen Talkshows melden sich Offiziere zu Wort, Stipendien werden bevorzugt an Sporttalente vergeben und Hollywood produziert einen Filmschinken nach dem nächsten, in denen die glorreiche US- Army die Hauptrolle spielt. Wer sich als Regisseur nicht mit den Vorgaben des Pentagons arrangiert, kann einpacken. Sogar in Science Fiction- Filmen ist es selbstverständlich die US- Army, die weise und mit kluger Weitsicht die Konföderation der Planeten anführt. So kommt es, dass im Anschluss an viele glorifizierende Kriegsfilme reihenweise junge Rekruten in die Kasernen strömen, in der trügerischen Hoffnung, ebenfalls ein Held zu werden.

Die Amerikaner begreifen sich dank ihrer Propaganda als die führende Rasse auf diesem Planeten, ohne zu verstehen, dass es nur eine einzige Rasse gibt, nämlich den Menschen, der je nach Sonneneinstrahlungswinkel, unterschiedliche körperliche Merkmale hervorbringt. So entsprechen aus Europa eingewanderte, weiße Amerikaner dem kaukasischen Hauttyp, der sich bei einem Sonneneinstrahlungswinkel von 72° entwickelt hat. Fragen Sie mal heute einen Amerikaner, wo der Kaukasus liegt. Die meisten unter ihnen verstehen jedoch etwas von Waffen.

Im Kriechgang vom Mann zum Helden

Ohne den militärischen ‘letzten Schliff’ ist ein Mann kein Mann. Das galt einst hier in Deutschland, und es gilt auch heute noch in den USA. Wer per aspera ad astra durch Dreck und Schlamm robbt um sich für sein Land aufzuopfern, hat bereits den ersten Schritt zum Heldentum getan. Und Helden sind wichtig für das Selbstbewusstsein einer Nation, deren Geschäftsmodel im Export von Vernichtungskriegen begründet liegt. Nirgendwo lässt sich mehr Geld verdienen, als im Abriss und Wiederaufbau fremder Länder. Während der Wiederaufbau in den Händen von Spekulanten liegt, ist der Abriss Aufgabe der Helden. Heldentum wird in den USA daher so gut wie immer mit der US- Flagge liiert. Selbst vor Superhelden macht dieses Vorgehen nicht halt. Jenen muskelbepackten Superfightern aus dem Hause Marvel- oder DC- Comics.

Einer der ersten unter ihnen war Captain America, der bereits Anfang der Vierziger gegen deutsche Spione zu Felde zog. In den fünfziger Jahren waren seine Gegner dann sowjetische Spione. Um klarzustellen, dass sämtliche Gewalt immer von den Gegnern der USA ausgeht, die sich lediglich verteidigen, trägt er anstatt einer Waffe einen Schild, mit dem er sämtliche Angriffe abwehrt. Als Dress dient ihm dabei eine US- Flagge. Derselbe Farbcode findet sich auch wieder in den Kostümen weiterer Superhelden wie Supermann, Spidermann oder der germanische Gott Thor, der sich zum Superhelden geschrumpft mit seinem Hammer 1962 dem Team zugesellte. Allesamt sind sie blau und rot kostümiert und haben irgendwo etwas Weißes.

Der ideologische Kokon

Es besteht eine unheilige Allianz zwischen Hollywood und dem Pentagon. Jemand, der sich akribisch mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, ist der US- Journalist David Robb, der viele Jahre für die New York Times, die Washington Post und die Los Angelos Daily News gearbeitet hatte. Im Jahre 2004 veröffentlichte er unter dem Buchtitel ‘Operation Hollywood’ eine kritische Abhandlung über die Einflussnahme des Pentagons auf die US- Filmindustrie. Darin prangert er die Einmischung des Pentagons in Filme und Regiebücher an und nennt diese verfassungswidrig. Sein Fazit: „Das Pentagon unterstützt nur diejenigen, die zulassen, dass es etwas an ihrem Regiebuch ändert, d.h. falls an einer Stelle die US- Army negativ dargestellt wird, darf Pentagon die Stelle streichen oder das Regiebuch umschreiben. Nur in diesem Fall ermöglicht Pentagon den Zugang zu Kampflugzeugen und Kriegsschiffen, U-Booten und Kriegsausrüstung und stellt einem Regisseur Waffen zur Verfügung.“

Weiter enthüllte der Journalist, das in Los Angeles ein Büro existiert, in welchem alle Regisseure ihr Drehbuch an Militärbeamte abliefern müssen. Von diesen wird dann geprüft, ob die Story ihnen ins Konzept passt, welche Stellen gestrichen, welche Teile zensiert und welche hinzugefügt werden müssen. Wer sich diesem Zwang nicht unterwirft, hat vielleicht ein Drehbuch, aber keinen Film. Dieser kann erst gedreht werden, nachdem sich beide Parteien einigen konnten und einen Vertrag abgeschlossen haben. Ist die Produktion dann abgeschlossen, muss sie vor ihrer Freigabe zuerst hohen Militärbeamten zur Begutachtung vorgelegt werden. Nur mit deren Einverständnis darf der Film dann öffentlich vorgeführt werden.

Die Stoßrichtung dieser Zensur ist für David Robb offensichtlich: „Das Pentagon hat die Kinder im Auge, denn diese werden einmal in Zukunft US-Soldaten sein. In den Hollywoodfilmen- und Animationen ist man bestrebt, die US- Army als positiv und heldenhaft darzustellen, damit Kinder und Bürger der USA für die Armee gewonnen werden und den Krieg befürworten.“ Und natürlich werden in diesen Filmen alle Gegner Washingtons, seien es echte oder aufgebaute, nach Strich und Faden dämonisiert. So erzählt der US- Schinken ‘Zero Dark Thirty’ (30 Minuten nach Mitternacht) aus dem Jahr 2012 von Regisseurin Kathrin Bingelow, wie eine US- Eliteeinheit Osama Bin Laden aufspürt und umbringt. Eine hochbewaffnete Truppe von Spezialisten stürmt darin ein Haus und knallt einen alten Mann im Nachthemd ab. Dadurch soll Obamas Behauptung untermauert werden, Bin Laden sei getötet und anschließend zur See bestattet wurden sein. Durch Zero Dark Thirty werden Berufskiller in Helden verwandelt. Für das Narrativ, sozusagen, und für den Nachwuchs an Rekruten.

Kindheit ohne Obdach

Um diesen Nachwuchs ist es zunehmend schlecht bestellt. Die Armut auf Amerikas Straßen wächst einhergehend mit der zunehmenden Verelendung der Menschen dort. Bereits seit den 80er Jahren ist Familien- und Kinderarmut ein wachsendes Problem in den USA. Mit dem bewusst herbeigeführten Lehman- Crash hat sich die Situation um ein vielfaches verschlimmert. Durch die vielen Hausräumungen seither stieg der Anteil kinderreicher Familien am gesamten Obdachlosenspektrum auf 37 Prozent. Wie zahlreiche Studien belegen, gedeihen Kinder in Obdachlosigkeit wenig. Psychosoziale Verrohung, Konzentrations- und Lernstörungen sowie himmelschreiende Lücken im Lern- und Sozialverhalten prägen die amerikanische Bildungslandschaft ebenso wie die Familien- und Jugendpolitik. Eine perfekte Erntewiese für die Rekrutierungsbüros des Pentagons, die ihre Nation regelmäßig nach unreflektierten, verhaltensgestörten und gewaltbereiten Jugendlichen abscannen auf ihrer Suche nach neuem Kanonenfutter. Amerika, Deine Kinder sterben.

Quellennachweis und weiterführende Links:



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