Amazon und die Innenstädte

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Viele kleine Geschäfte haben gegen den Expansionsdrang von Online-Giganten, wie Amazon oder Zalando keine Chance.  Immer mehr kleine Unternehmen sterben aus und Kunden nutzen die günstigen Angebote der Onlinefirmen. Doch was bedeutet die Abwanderung der Käufer ins Internet?

Jede Pleite eines kleinen Ladens in der Provinz ist lediglich nur noch eine Randnotiz in der Zeitung wert. Dies ist ein Vorgeschmack auf das Schicksal vieler weiterer Geschäfte in den kommenden Jahren. Zwar tragen auch Unternehmensfehler zum Untergang bei, doch viele Käufer wandern zu großen Konzernen wie Amazon ins Internet ab. Immer mehr Kaufkraft fließt aus den Städten ab und dadurch geraten Läden ins straucheln. Amazon ist zwar nur ein Angreifer von vielen, und dennoch der Inbegriff der digitalen Bedrohung des stationären Niedergangs. Zwar betont die Unternehmenssprecherin immer wieder, das Amazon sich auf den Kunden konzentrieren würde, doch greift das Unternehmen massiv in den Wettbewerb ein. Durch Steuertricks expandiert das Unternehmen in allen Sortimentsbereichen und verkauft neben Büchern schon längst auch Bohrmaschinen oder Motorräder. Dabei setzen sie neue Standards in Kundenfreundlichkeit und vor allem im Preis. Die Konsequenzen für die Städte sind dramatisch.

Während Großstädte weiterhin mit Kunden rechnen können, gehen in kleineren Städten unter 100000 Einwohnern langsam die Lichter aus. Statistiker rechneten aus, dass bis 2023 vor allem Klein- und Mittelzentren 31 Prozent des Flächenumsatzes verlieren werden.  Mittlerweile müssen Buchhandelsketten, wie Weltbild oder Thalia um ihren Verbleib bangen, auch der Schuhhändler Görtz schließt Filialen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen.

Einige Händler rüsten in Deutschland zum technischen Gegenschlag. In verschiedenen Elektronikmärkten wurde der illegale Einsatz von Störsendern nachgewiesen. Damit soll vor allem der Internet Empfang in Handys blockiert werden, die lästigen Apps – vor allem von Amazon – wären betroffen. Es gibt sehr viele Kunden, die sich ausgiebig im Laden beraten lassen, um dann im Internet zu günstigeren Preisen zu kaufen. So sorgte eine resolute Frau aus Australien für Furore, die von allen Kunden fünf Euro kassieren wollte, die sich in ihrem Fachgeschäft für glutenfreie Lebensmittel nur umschauten, aber nichts kauften.

Viele Unternehmen versuchen nun mit Amazon klar zu kommen, indem sie ihre Produkte selbst auf dieser Plattform anbieten. Doch auch hier lauern Gefahren. Läuft ein Produkt gut, bietet die Plattform sie selber an, natürlich günstiger als der kleine Händler. Langfristig wird das Geschäftesterben in den Kleinstädten nicht zu vermeiden sein. Es liegt an uns Konsumenten, diesen Geschäften weiterhin eine Chance zu geben und eine persönliche Beratung sinnvoll zu nutzen. Nur so schaffen wir es auch, die Jobs zu erhalten. Wer beim Wochenendeinkauf etwas erleben will, wird wohl in den nächsten Jahren nur noch in einer Großstadt Erfolg haben…..leider!

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Joern Petersen Joern Petersen

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