Alles SEO – oder was?

Als ich in der letzten Woche über Plan B berichtete, war ich sehr gespannt auf die Resonanz. Zur Erinnerung: Ich wagte ein Experiment und analysierte einen Text. Ich wollte einfach wissen wie das geht. SEO – oder auf Gutdeutsch gesagt: Suchmaschinenoptimierung. Das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd.

Zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, die an meiner Umfrage teilgenommen haben. Das Ergebnis überrascht mich nicht. Einigen Lesern ist kein Unterschied zu meinem sonstigen Schreibstil aufgefallen. Anderen Lesern haben sich anscheinend die Nackenhaare gesträubt. Das kann ich gut nachvollziehen.

Die Mehrheit empfindet den Text als unpersönlich. ICH AUCH! Als ich den Textinhalt bei Wortliga.de analysierte war ich ziemlich frustriert darüber, wie viel Text ich streichen musste, bis ich auf das Ergebnis kam, mit dem das Tool zufrieden war. Wortliga selbst sagt, dass es hier nur um Empfehlungen geht. Das Tool finde ich trotzdem klasse. Manchmal geht es ja nur um Kleinigkeiten. Außerdem muss man nicht alles auf die Waagschale legen.

Der Schreibstil – Was macht die Individualität eines Bloggers aus?

Weißt Du was? Ein bisschen SEO finde ich gar nicht schlecht. Es geht mir aber nicht darum, meine Texte zu optimieren, sondern darum, Begriffe zu benennen, nach denen gesucht wird. Hand aufs Herz: Welcher Blogger will nicht, dass seine Texte gelesen werden? Die Kehrseite der Medaille: Wenn die Texte nur SEO optimiert sind, vergeht dem Leser die Lust am Lesen.

Das kann ich nachvollziehen.

In den Kommentaren ist beispielsweise von “abgehackten Sätzen” die Rede. Sehr unschön. Solche Texte lese ich nur ungern. Ich mag bei Bloggern eine persönliche Note. Es dürfen gern schräge Sätze dabei sein.

Mir ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass ich bei meinen Wurzeln bleibe. Ich hoffe, Du weißt, was ich meine. Also, ich rede und schreibe am liebsten, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Wenn ich Stunden mit der Textanalyse verbringen muss, geht der Spaß am Schreiben verloren.

Persönlich halte ich meine Sätze kurz. Das habe ich so gelernt. In der Kürze liegt die Würze. Soll aber nicht heißen, dass ich keine persönliche Note habe. Für meinen Schreibstil und den Satzaufbau der Texte bekomme ich von DrKPI immer gute Kritiken. Ohne, dass ich viel darüber nachdenke.

Bevor mein erstes Kind geboren wurde, arbeitete ich jahrelang in einer Anwaltskanzlei. Es waren zwei Anwälte, Vater und Sohn. Später kam ein weiterer Sohn dazu. Die Schriftsätze und andere Anschreiben wurden mit einem Diktiergerät abgearbeitet. Die Schreibkräfte nahmen sich einen Stapel nach dem anderen.

Der Senior war dafür bekannt, seine Schriftsätze kurz und knackig zu formulieren. Dabei brachte er es sofort auf den Punkt.

Junior 1 sprach undeutlich. Die Sätze waren endlos lang. Manchmal war es schwierig, den Zusammenhang des Themas zu erkennen und den Inhalt zu verstehen.

Junior 2 formulierte neutral, hatte zu der Zeit aber noch nicht viel Erfahrung. Drei Mal darfst Du raten, wer die meisten Prozesse gewann!

Was mich inspiriert

Ich lese gern Blogs mit Witz – wie den von Bärbel, Anna  und Fran.

Oder ich lasse mich inspirieren – unter anderem von Rena, SabinaSunny, Ines und LoveT.

Manche Blogger erobern sofort mein Herz, wie Gabriele Immerschön.

Das sind nur wenige Beispiele für sehr individuelle und authentische Blogs. Meine Blogroll ist viel länger.

Es wäre doch schade, wenn wir von Bloggern zukünftig nur noch gestauchte Sätze zu lesen bekämen, nur weil das SEO ist.


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