Albanien und der vergessene Titelgewinn

Die EM 2016 ist gestartet. Die erste Partie haben die hochfavorisierten Franzosen etwas mühevoll mit 2:1 gegen den überraschend forsch aufspielenden Außenseiter Rumänien gewonnen. Die zweite Partie des Turniers bestreiten Albanien und die Schweiz. Albanien zählt ebenfalls zu den Außenseitern. Was nur (noch) wenige wissen: Albanien hat schon mal einen Titel im internationalen Fußball gewonnen.

Albanien ist zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft dabei. Unter diesen Vorzeichen kann das Team, das zwei Bundesligaprofis im Kader hat, natürlich nur krasser Außenseiter sein. Der größte Erfolg der Fußballnationalmannschaft Albaniens liegt auch schon wirklich lange zurück und ist kein echtes Highlight auf dem Briefkopf. 1946 gewann Albanien den Balkan-Cup. Den was?

Von 1929 bis 1980 trug die Balkanregion ihr eigenes Turnier aus, bekannt als Balkan-Cup. Oder auch nicht bekannt, wie man es nimmt. Der erste Balkan-Cup Albanien und der vergessene Titelgewinnerstreckte sich über fast drei Jahre, von 1929 bis 1931, mit Rumänien, Griechenland, Jugoslawien und Bulgarien als Teilnehmer. Alle vier Mannschaften spielten jeweils zweimal gegeneinander. Für einen Sieg gab es zwei, für ein Unentschieden einen Punkt. Am Ende ging Rumänien mit den meisten Punkten als Sieger hervor. So richtig spannungsgeladen war diese ausgedehnte Fußballtour über den Balkan, die nicht einmal alle Balkanstaaten einschloss, nur leider nicht. Um es noch verwirrender zu machen, fand zwischen September und Oktober 1931 noch eine Art inoffizielle Mini-Ausgabe des Balkan-Cups zwischen Bulgarien, Türkei und Jugoslawien in Bulgarien statt, die von Bulgarien gewonnen wurde. Der Modus musste sich zwangsläufig ändern. Zwischen 1932 und 1936 spielten die teilnehmenden Mannschaften das Turnier über einen begrenzten Zeitraum in einem Gastgeberland aus, wobei jeder einmal gegen jeden spielte. Die vier Teilnehmer waren immer die gleichen: Rumänien, Griechenland, Jugoslawien und Bulgarien. Nur 1936 war Jugoslawien nicht dabei. Dann kam der 2. Weltkrieg und schüttelte neben der halben Welt auch den Balkan durch.

Der Balkan-Cup: Nach dem Krieg

Erst 1946 fand wieder ein Balkan-Cup statt. Erstmals war nun Albanien am Start und ersetzte Griechenland. Im Zuge dieses Turniers spielte die albanische Fußballnationalmannschaft ihr erstes Länderspiel überhaupt - und sicherte sich am Ende gegen Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien gleich mal den Titel. Im Jahr darauf traten erstmals fünf Nationen beim Balkan-Cup, der nun offiziell Balkan and Central European Championship hieß, gegeneinander an und wieder war es der Neuling, in diesem Fall Ungarn, der sich den Sieg holte. Albanien konnte nicht mehr glänzen. Ausgetragen wurde das Turnier nun wieder über einen längeren Zeitraum an verschiedenen Standorten, es spielte aber nur jeder einmal gegen jeden. 1948 wuchs die Teilnehmerzahl sogar auf sieben an, mit Polen und der Tschechoslowakei als neue Starter, doch das Turnier wurde abgebrochen. In Führung lag zu dem Zeitpunkt Ungarn, Albanien war fünfter. Die Gründe für den Abbruch sind nie offiziell bekannt geworden, was natürlich zu Spekulationen anregt. Auch fand der nächste Balkan-Cup erst wieder 1973 statt, übrigens ohne Albanien.

Übersicht


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