Adipositas: Ich will so bleiben, wie ich bin?

Adipositas: Ich will so bleiben, wie ich bin?Wie man kommt gegangen, so wird man empfangen. Dieses Sprichwort kommt mir in den Sinn, wenn eine Bekannte mit deutlicher Adipositas erschöpft klagt, wie übel sie sich manchmal von ihrem Umfeld diskriminiert fühlt. Sie ist eine gepflegte, modebewusste Frau mit viel Witz und Charme - daran liegt es nicht.

Es liegt daran, dass sie bei 160 kg Gewicht bei 1,60 m Körpergröße trotzig verkündet: „Ich war schon immer so, ich will so bleiben wie ich bin und nicht werden, wie andere mich haben wollen."

Ich frag jetzt mal ganz provokant: Müssen wir so eine Einstellung wirklich respektieren?

Adipositas: Ich will so bleiben, wie ich bin?Zur Unterscheidung möchte ich vorab sagen, ich spreche hier nicht von Menschen mit diagnostizierten Lipödemen oder Lymphödemen an Armen und Beinen wie die Frau in Schwarz rechts im Bild. Also von Frauen, die vom Arzt gesagt bekommen: „Wenn Sie 50 kg abnehmen und 1 cm Umfang verlieren, freuen Sie sich. Das wird nämlich nicht passieren." Hier liegt wirklich eine Stoffwechselkrankheit zugrunde, von der es heißt, sie sei nicht heilbar. Gute Ratschläge wie „Mach halt FdH und mehr Sport" ist in dem Fall nutzlose Verbalschlägerei. Diese Frauen würden alles darum geben, ihr Gewicht und vor allem ihre Schmerzen loszuwerden, selbst wenn ihre Ehemänner sagen „Ich liebe jedes Pfund an dir."

Ich spreche auch nicht von Menschen, deren Gewichtsexplosion als eine Nebenwirkung im Beipackzettel ihrer Medikamente aufgeführt wird.

Nein, ich spreche hier von Adipositas, „Fettleibigkeit" aufgrund überhöhter Kalorienaufnahme. Adipös ist, wer mehr als 20% Depotfett - also Fett auf den Hüften, am Bauch, an Oberschenkeln - über sein Normalgewicht auf die Waage bringt.

Fakt ist, dass in Europa bereits mehr als die Hälfte aller Bewohner übergewichtig sind, in Deutschland sagen fast 60 Prozent, dass sie gut und gern 5, 10 oder gar 20 kg Körperfett zu viel drauf haben, weil sie zu viel und zu ungesund essen. Aus Übergewicht wird Adipositas. Der Schweregrad des Übergewichtes nimmt in Deutschland und in Europa weiter zu. Prof. Dr. Matthias Blüher, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) fordert laut der Verbandszeitung des Verbandes für Ernährung und Diätetik e.V (VFED): „Die Politik muss endlich handeln".

Hä? Wie bitte? Die Politik soll handeln?

Ja, genau. Die DAG, eine „medizinische Fachgesellschaft" fordert

  • „einen effektiveren Schutz der Bevölkerung vor der sich immer weiter ausbreitenden Adipositas-Epidemie"
  • „eine Eindämmung der durch die Adipositas verursachten volkswirtschaftlichen Kosten in Höhe von jährlich 63 Milliarden Euro"
  • die längst überfällige Anerkennung der Adipositas als chronische Krankheit und
  • eine leitliniengerechte Therapie als Regelleistung der Krankenkassen für die Betroffenen.

Laut Professor Blüher können wir es uns als Gesellschaft nicht länger leisten, „die Adipositas als Lifestyle-Problem zu verharmlosen". Vielmehr handele es sich um ein „gesellschaftliches Massenphänomen als biologische Antwort auf eine übergewichtsfördernde Umwelt."

Das bringt mich auf die Palme.

Wir wissen alle, wie wir unseren Gewichtsproblemen zu Leibe rücken können. Die Medien sind voll von Diät- und Rezeptvorschlägen, es gibt Personaltrainer en masse, die sich auf Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung spezialisiert haben. Adipöse Menschen sind nicht dumm, sie sind fett.

Adipositas: Ich will so bleiben, wie ich bin?Es wird auch zunehmend darüber berichtet, wie die Lebensmittelindustrie uns fetter macht. Fast jeder hat schon mal was von Zutatenlisten gehört, und davon, dass das Wort „Zucker" in verschiedenen Ausprägungen darin vorkommt. Ok, es weiß vielleicht nicht jeder, dass alle Wörter mit der Endung „-ose" auf versteckte Zucker hinweisen.

Ein großer Teil der Bevölkerung weiß wahrscheinlich auch nicht, dass es unter Gewürzen und Aromen auch künstliche, zugesetzte Geschmackverstärker gibt, die im Gehirn den Befehl „Du bist satt, hör auf zu essen" außer Kraft setzen und sie darum weiterfuttern, bis der Arzt kommt.

Ursache für Adipositas Nr. 1: Schwergewichtige Ignoranz!

Ich vermisse im Bericht der VFED die Frage an die Adipösen, was sie selbst tun, um die Entwicklung aufzuhalten, die unserer Solidargemeinschaft enorme Kosten beschert und noch mehr bescheren wird. Von einer medizinischen Fachgesellschaft als Vertreter gerade dieser Zielgruppe ist so eine Frage wahrscheinlich auch nicht zu erwarten. Aber wir Krankenkassenbeitragszahler sollten sie stellen dürfen, und wir sollten auch nach der Ursache für Adipositas fragen. Für mich besteht die Ursache schlicht in Ignoranz.

Adipositas: Ich will so bleiben, wie ich bin?Es ist ignorant zu sagen „Ich will so bleiben wie ich bin, gebt mir zwei Sitze!" Es ist ignorant zu sagen „Es muss auch dicke Leute geben", um nicht zuhören und seine Unwissenheit gegen alle anderslautenden Erkenntnisse zu verteidigen.

Es ist vor allem ignorant gegenüber sich selbst, zu spüren, dass die Gelenke wehtun, 50 Meter Laufen oder Treppensteigen zur totalen Erschöpfung führen und nicht aktiv jede Möglichkeit zu suchen und zu nutzen, um etwas dagegen zu tun.

Es ist ignorant zu sagen „Ich habe schon alles versucht"; das hat man nicht, denn dann wäre man nicht adipös.

Übergewichtige Menschen, adipöse Menschen sind nicht krank. Sie sind übergewichtig. Sie sind fett. Die zugrundeliegende Krankheit heißt Ignoranz. Sie bedeutet, dass Menschen wider besseres Wissen das erhöhte Risiko für sich in Kauf nehmen, an Krebs, Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes II zu erkranken und die Behandlungskosten dafür der Solidargemeinschaft aufzubürden. Sie bedeutet Verantwortungslosigkeit gegenüber sich selbst und ihren Angehörigen und mangelndes Unrechtsbewusstsein gegenüber anderen.

Davor sollte die Bevölkerung geschützt werden.

9 goldene Regeln für gesundes Abnehmen

Abnehmen ist nicht einfach, aber das Prinzip „Wasch mich, nur mach mich nicht nass!" funktioniert nun mal nicht. Wer abnehmen will, muss seine Grundeinstellung ändern - das heißt,

  1. Er muss Dinge essen wollen, die ihm aufgrund seiner verdorbenen Geschmacksnerven zuerst mal nicht schmecken. Punkt!
  2. Er muss weniger essen wollen, auch wenn er erst mal nicht satt vom Tisch aufsteht. Punkt!
  3. Er muss auf Dinge verzichten lernen wollen, die ihm schaden. Punkt!
  4. Er muss - ganz wichtig!! - seine Nährstoffspeicher auffüllen wollen - zusätzlich zu Gemüse, Salaten und Obst noch hochwertige, bioverfügbare Vitamine und Mineralien zu sich nehmen. Nährstoffmangel ist eine Ursache für Übergewicht, Punkt!
  5. Er muss sich bewegen wollen. Es gibt mehr als Joggen. Punkt!
  6. Er muss viel Wasser trinken wollen. Zellen brauchen keinen Kaffee, kein Bier. Sie brauchen Wasser. Punkt!
  7. Er muss sich entspannen wollen - innerer Stress ist eine Ursache für Übergewicht. Punkt!
  8. Er muss seine Schlafgewohnheiten prüfen wollen. Schlafmangel ist eine Ursache für Übergewicht. Punkt!
  9. Er muss es wollen und es auch tun! Jeden Tag. Punkt!

Wäre es angesichts dieser vielen Punkte nicht sinnvoll, sich eine Zeitlang von einem Gesundheitsberater betreuen zu lassen? Wer weiß, warum etwas sinnvoll ist zu tun, erträgt jedes Wie, wusste Nietzsche schon, und das trifft umso mehr zu, wenn der Gesundheitsberater Tacheles redet. Die Kosten dafür müssen zwar aus eigener Tasche berappt werden. Sie sind jedoch bezahlbar und zahlen sich aus als Investition in eine gesunde Zukunft mit mehr Freude und Lebensenergie. Und sie entlasten langfristig jede Solidargemeinschaft.

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