Abwarten und Tee trinken

Am Samstag waren wir bei einer echten japanischen Teezeremonie. Diese Veranstaltung wurde per Plakat in unserem Wohnheim angekündigt und wurde von einem Kulturverein aus Hiyoshi organisiert. Als wir dort angekommen sind sah es zunächst mehr nach einem Altenheim, als nach irgendwas traditionell Japanischen aus. Ältere Damen tranken in einem Flachbau Kaffee und hielten Kaffeeklatsch.

Wir sind dann aber doch reingegangen und wurde in die zweite Etage geführt. Dort betraten wir dann auf einmal einen Raum, der wirklich jedem Cliché entspricht: Matten auf dem Boden, Papierwände, so gut wie keine Möbel und Schiebetüren.

Raum der Teezeremonie

Raum der Teezeremonie


Wir haben uns dann in die Reihe ältere Damen gesetzt und abgewartet. Nach einer Weile tauchte dann die erste Dame im Kimono auf. Es stellt sich dann heraus, dass das die Lehrerin war, die uns (tatsächlich auf Englisch) erklärt, was wir machen müssen. Denn Teezeremonie ist ja nicht Teetrinken. Neben allerlei Verbeugungen, Tasse-Drehen und nach einmal Verbeugungen gehört auch das angemessene Begutachten das Tasse dazu. Wir hatten natürlich alle ganz tolle und bedeutende Tassen bekommen. Wichtige Ausstattung

Wichtige Ausstattung


Auch die Ausstattung im Raum hatte ihr ganz eigene Bedeutung. In Japan werden nicht einfach Blumen hingestellt. Jede Blüte hat eine Bedeutung, auch abhängig davon, wie viele Blumen im Strauß stecken. Die Erklärung der Schrift und des Kästchens haben ich leider nicht mitbekommen, da ich da gerade dabei war, meinen Tee in genau drei Schlucken zu trinken.

Nach dem Teetrinken haben wir dann versucht aufzustehen. Das ist gar nicht so leicht, wenn bei Beine eingeschlafen sind. Unser Herumstehen und Warten auf das Aufwachen der Beine wurde als „Ihr wollt wohl noch mehr sehen“ aufgefasst. Denn so ein Kulturverein trinkt nicht nur Tee, die singen auch im Chor, tanzen Volkstanz (フォークダンス = fōk(u)dans(u)), malen, basteln und tragen Kimonos (das ist das, was ich dem Kursheft entnehmen konnte). Ab dem Moment war uns klar, dass wir hier nicht so schnell wegkommen.

Malen lernen

Malen lernen


Schneller als wir uns umsehen konnten saßen wir dann selber an einem Tisch und sollten malen. Damit wir lernen mit dem Pinsel – der so lang wie meine Unterarm war – umzugehen, durften wir zunächst Raster und Spiralen malen. Dann ging es an die Gestaltung einer Karte, für die wir dann eine Frucht (keine Ahnung, was das war) abzeichnen sollten. Die Zeichnung des kleinen Kindes sah wesentlich besser aus als unsere. Galerie

Galerie


Die Lehrerin hat uns dann noch gezeigt, was andere so gemacht haben. Habe ich schon erwähnt, dass es nach der eigentlichen Teezeremonie komplett in Japanisch weiterging? Aber in Japan kommt man relativ weit, wenn man dem Erzählenden deutlich macht, dass man noch zuhört. Dazu muss man nur gelegentlich (in Japan heißt das: nach jedem Satz) ein ああ、そうですか。(Aha, wirklich?) einstreut. Die merken natürlich, dass man nichts versteht, aber ist trotzdem höflich immer fein zu nicken.

Zum Abschluss (der sich wirklich hinzog) gab es dann noch die selbst gebastelte Visitenkarte der Lehrerin.

せんせいのめいし (Visitenkarte des Lehrers)

せんせいのめいし



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