Am gestrgien "Tag der Arbeit" gab es vieles zu hören zu dem Triumph, den der kürzlich eingeführte Mindestlohn darstelle, und, zum Beispiel auf der Kundgebung des DGB, dass man eine "Aushöhlung" nicht zulassen werde.
Tatsächlich?
2010 übernahm die SPD die Forderung nach 8,50 Euro Lohnuntergrenze in ihr Programm, davor waren es noch 7,50 Euro gewesen. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, und eines steht mal fest: Gestiegen ist der Betrag nicht mehr. Selbst unser BIP wird aber inflationsbereinigt berechnet, wollen wir das mal versuchen?
2011 2,3 % -> 8,31 €
2012 2,0 % -> 8,15 €
2013 1.5 % -> 8,03 €
2014 0,9 % -> 7,95 €
Sieht mir ja doch ziemlich ausgehöhlt aus, und das ist ja noch brutto. Wenigstens sind die Sozialversicherungsbeiträge nicht gestiegen! Lagen 2010 bei 39,6 %, sind jetzt bei 39,45... oh, moment, nein, wir haben einen "Zusatzbeitrag" der Krankenkassen, lagen also für den Arbeitnehmer bei knapp 19,8 und liegen jetzt bei 20,4 Prozent. Bleiben also nicht 6,37 Euo, bleiben nur 6,33 Euro. Müssten wir gar keine Steuern drauf zahlen, damit man davon nicht leben kann.
Aber sowas gilt heutzutage als historische Leistung. Und wie kreativ unsere Arbeitgeber werden, wenn es darum geht, das trotzdem nicht zahlen zu müssen, davon lesen wir wenig. Stattdessen muss ich mir weinerliches Klagen darüber anhören, dass die Arbeitszeiten dokumentiert werden müssen, und nicht nur das, ich muss auch noch lesen, wie die CSU, ja, wer sonst, das total nachvollziehen kann.Als ob die das handschriftlich niederlegen müssten und sonst überhaupt kein Interesse daran hätten, wie lange ihr Angestellten gearbeitet haben!
Was zeigt, für wie dämlich mittlerweile der Wähler gehalten wird, und der Arbeitnehmer gleichermaßen. Ist übrigens was dran. Man müsste es schaffen, Löhne an die Bundesligaergebnisse zu koppeln oder in irgendeiner Form mit dem Dschungelcamp zu verbinden, aber selbst als fantasievoller Mensch scheitere ich da. Anders kriegt man selbst an dieser Stelle nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit.
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