500 Zuschauer bei Not gegen Elend

Was ist los, wenn in der Kristianstad Arena 500 Zuschauer sind? Da findet kein Fußballturnier für 9-jährige Mädchen statt, es ist auch kein Schachturnier angesagt.
Nein, es spielt Deutschland gegen den zweimaligen Weltmeister (im Fußball wohlgemerkt) Argentinien um den 11. Platz bei der 22. Handball-WM der Herren. Ich war heute nachmittag an der Arena und habe mich nach Eintrittspreisen erkundigt. Vielleicht würde es ja das letzte Spiel von Heiner Brand als Coach werden, da kann man ja eventuell doch noch mal Deutschland angucken. Am Kassenhäuschen hat mich dann fast der Schlag getroffen: 435,- schwedische Kronen für das billigste Ticket! Das sind fast 50,-€! Ich habe mich dann doch entschieden das Spiel am PC anzuschauen. Wie mir die Bilder aus der Halle bewiesen haben, war ich nicht der Einzige, der so gedacht hat. Was fällt denen eigentlich ein? Es ist ein Spiel um die goldene Ananas, da muss ich mir doch was einfallen lassen, um Volk in die Halle zu locken! Gratiskarten an Schulklassen, Aufrufe über das Radio nach dem Motto: "Heute extra billig!"
Ich stelle mir gerade vor, wenn der hiesige Radiosender jemanden angerufen hätte, und die Person (die natürlich keine Ahnung von Handball hat) gefragt worden wäre, ob er Lust hätte, heute für nur 100,-kr zwei WM-Spiele zu gucken.
Darauf der Hörer: "Wer spielt denn da?"
Antwort: "Der Weltmeister von 2007!"
Der Hörer: "Wer war das denn?"
Antwort: "Deutschland."
Der Hörer: "Na dann lieber nicht!"
Zum Spiel: Ich habe mich selten so nach einem Schlusspfiff gesehnt wie heute. Aber man spürte dem deutschen Team an, dass sie Angst haben, nach Hause zu kommen. Also fassten sie den Beschluss,  Argentinien Sekunden vor der Sirene noch den Ausgleich zum 27:27 werfen zu lassen. Verlängerung!
In der zweiten Halbzeit der Verlängerung wiederholte sich das Spiel: die Brand-Männer wollten einfach nicht zurück nach Deutschland! Wiederum ersetzten die Gauchos den Torwart durch einen weiteren Feldspieler und siehe da, es gelang ihnen auch diesmal der Ausgleich kurz vor Abfiff. Diesmal lautete der Stand 31:31.
Es gab eine zweite Verlängerung! Diesmal muss der Heiner aber den Jungs erzählt haben, dass seine Frau mit Gästen auf ihn wartet und der Kaffee kalt zu werden droht. Oder hatten die Argentinier einfach keine Kraft mehr? Man weiß es nicht, jedenfalls behielt Deutschland mit 40:35 die Oberhand.
Beste Werfer bei der deutschen Truppe waren Uwe Gensheimer und Holger Glandorf mit je 9 Treffern.
Somit belegt Deutschland im Abschluss-Ranking der 22. Weltmeisterschaft den 11. Platz.

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