28. Mai 2016 – 11:32

Menstruationstassen

Auch: Menstasse, Mondtasse, Menstruationskappe, Menstruations-becher oder Menstruationsglöckchen (engl. menstrual cup)

Ein kelchähnliches Produkt, das zum Auffangen des Menstruationssekrets in die Scheide eingeführt wird.

Quelle: Wikipedia

Schon vor längerem ist mir die Menstruationstasse auf einem Blog über Konsumstreik begegebnet. Damals konnte ich damit allerdings nicht viel anfangen und nach einer anfänglichen kurzen Recherche ist das Thema bei mir recht schnell wieder in Vergessenheit geraten.
Doch im Winter letzten Jahres begegnete mir die Menstruationstasse plötzlich überall, sei es bei YouTube, bei Facebook oder auf diversen Blogs. Ich informierte mich erneut über dieses spannende Thema und wagte den Schritt, mir selbst eine zu bestellen, nachdem ich fast nur positives über die Tasse gehört hatte. Wer sich ebenfalls ein Bild von den Menstruationstassen machen möchte, wird zum Beispiel hier fündig:

Doch wer jetzt denkt, dass Menstruationstassen eine neuartige Erfindung unserer Zeit ist irrt: Die erste Menstruationstasse geht bereits auf das Jahr 1937 zurück. Das war in etwa auch die Zeit, zu der die ersten Tampons auf den Markt kamen. Leider gewannen damals die Tampons den Kampf um die Gunst der Verbraucher und so wurde die Menstruationstasse leider nie wirklich bekannt und fristete ihr Dasein als Rand- und Nischenprodukt.

Dabei sind die wiederverwendbaren Menstruationstassen eine tolle und vor allem günstige Alternative zu Wegwerfprodukten wie Tampons, Binden und Menstruationsschwämmen. Es gibt Statistiken, die besagen, dass eine Frau in ihrem Leben über die Jahre mehr als 10.000 Tampons oder Binden verbraucht, was nicht nur ziemlich ins Geld geht, sondern auch Unmengen an Müll produziert. Die Menstruationstassen sind hingegen wiederverwendbar und halten bei guter Pflege im Zweifelsfall ein Leben lang.

Doch Kosten und Müll sind nicht die einzigen Gründe, auf die Tasse umzusteigen. Einer der wichtigsten Gründe überhaupt, sollte Deine Gesundheit sein. Um Binden und Tampons so schön weiß und rein zu halten, werden diese bei der Herstellung mit etlichen Chemikalien behandelt. Die Chemikalien nach der Behandlung rückstandslos zu entfernen ist kaum möglich. So verbleiben Dioxin, Formaldehyd, Phthalate und Glyphosat in den Hygieneprodukten und werden vom Körper über die Vagina aufgenommen (http://frauenheute.com/2015/07/30/inhaltsstoffe-von-tampons-binden-und-slipeinlagen/).

Menstruationstassen hingegen bestehen aus hochmedizinischem Silikon bzw. aus einem speziell hergestellten TPE (Thermoplastisches Elastomer), beides ganz ohne Bleichmittel, Duftstoffe, Phthalate und Alkylphenole. Das Material lässt sich denkbar einfach reinigen und sterilisieren. Dazu wird die Tasse vor und nach der Verwendung einfach drei bis vier Minuten lang ausgekocht. Während der Tage wird die Tasse nach dem Leeren einfach unter fließendem Wasser ausgewaschen und wieder eingesetzt.

Das Material ist wunderbar weich und geschmeidig und macht somit die Verwendung so einfach wie die Reinigung. Eingeführt wird die Tasse in einem zusammengefalteten Zustand. Hierzu gibt es ganz unterschiedliche individuelle Falttechniken. Sobald die Menstruationstasse in der Scheide losgelassen wird, entfaltet sie sich und schließt rundum dicht ab. Zur Entfernung einfach mit einem Finger am Rand der Tasse das Vakuum lösen und die Tasse vorsichtig aus der Scheide ziehen. Ausleeren, auswaschen und wieder einsetzen. Ein wirklich hilfreiches Video hierzu fand ich auf dem YouTube-Kanal von Bryony:

Abschließend hier noch ein Foto von meinen Tassen:
28. Mai 2016 – 11:32
Das ist von links nach recht:

  • eine Me Luna® in Größe S, Weichheitsgrad Sport und einem Ring-Griff in der Farbe Blau-Violett (die Farbe ist in echt dunkler, als auf dem Bild)
  • ebenfalls eine Me Luna® in Größe S, Weichheitsgrad Classic und einem Kugel-Griff in der Farbe Rot
  • und eine Lunette Cynthia Modell 1 (Cynthia ist hier die Farbgebung, die auf dem Bild leider auch nicht wirklich rauskomt, leider)

Zum Verstauen während der Tage zwischen den Tagen, kommen die Tässchen in einem hübschen Stoffbeutelchen. Hier hängen zum Beispiel meine ganz unschuldig neben dem Bartschneider meines Mannes:
28. Mai 2016 – 11:32

Es gibt noch dutzende weitere Anbieter. Die Seite https://menstrualcups.wordpress.com hat sich dazu einmal die Mühe gemacht, die vielen verschiedenen Varianten abzulichten. Bericht und die zugehörigen Bilder findet ihr hier: https://menstrualcups.wordpress.com/2016/02/19/cups-cups-and-more-cups/.

Zum Glück für alle Frauen sind die Tassen seit kruzem immer mehr im Kommen und vor allem dank Internet, auf dem besten Weg heraus aus dem Schattendasein eines Nischenproduktes. Seit kurzem gehören sie sogar zum festen Sortiment der Drogeriemarktkette DM. Wollen wir hoffen, dass bald noch mehr Läden nachziehen und die Menstruationstasse als Alternative zu Binden und Tampons in ihr Sortiment mit Aufnehmen.


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