100 DVDs in 100 Wochen: Pickpocket

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100 DVDs in 100 Wochen: Pickpocket

Nummer 74 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist dezidiert nicht aus dem Krimigenre, wie es der Vorspann verrät: Pickpocket von Robert Bresson.

Filme über Taschendiebstahl scheinen auf den ersten Blick nicht besonders viel Spannung zu bieten – sofern man mit einem typisch französischen Film aus den 50er Jahren konfrontiert wird. Robert Bresson’s Pickpocket inszeniert das Leben eines kleinen Gauners gekonnt und verdeutlicht die Leere der Hauptfigur in klaren Schwarz-Weiß-Bildern.

Die Story handelt von dem Taschendieb Michel (Martin LaSalle), dessen Geschichte nahezu komplett in einem inneren Monolog erzählt wird. Doch wider Erwarten ist es nicht das Geld, welches ihn zu seinen Streifzügen treibt, sondern die Freude an der Herausforderung. Je länger der Film dauert, desto gefinkelter werden auch seine Diebstähle, vor allem als er von einem wahren Meister unter dessen Fittiche genommen wird. Letztlich kommt es allerdings so wie es kommen muss – er wird gefasst und ins Gefängnis gesperrt. Erst jetzt erkennt er seine Liebe zu Jeanne (Marika Green), welche eigentlich schon immer hinter ihm gestanden hat.

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Robert Bresson hat in Pickpocket, ebenso wie in seinen anderen Filmen, mit Nicht-Schauspielern gearbeitet, und ich muss zugeben, davon merkt man die 72 Minuten nichts. Interessant dabei ist, dass sowohl Martin LaSalle als auch Marika Green nach den Dreharbeiten eine Schauspielkarriere starteten. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass Kassagi, ein Pariser Meister des Taschendiebstahls am Film mitgearbeitet hat, und auch das merkt man deutlich. Die Fingerfertigkeit, ja, die Akrobatik und perfekt aufeinander abgestimmte Choreografie der Diebstähle sind an sich schon ziemlich sehenswert. Auch die Kameraeinstellungen, die wenig eingesetzten Dialoge und schließlich die Tatsache, dass Michel für das erstohlene Geld nie wirklich Verwendung findet machen Pickpocket zu einem durchaus sehenswerten Film.

Daher meine Empfehlung: Wer eine Karriere als Taschendieb in Erwägung zieht, sollte sich Pickpocket unbedingt ein paar Mal ansehen – für alle anderen dürfte ein Mal genug sein.

Das nächste Mal geht es weiter mit Zhang Yimou’s Leben!.


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Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.


 
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