03. + 04.05.2017: Eine lange Reise…

Und schon ist es soweit: der Tag der Abreise ist da.
Leider ist unser Urlaub schon vorbei und wir müssen uns wieder auf den langen Heimweg machen.
Das Aufstehen fällt uns heute Morgen besonders schwer, aber es hilft ja nix. Netterweise müssen wir uns heute nicht beeilen. Nach kurzer Rücksprache mit den Besitzern des Grövelsjöngardens müssen wir den Schlüssel nicht um spätestens um 11:00 Uhr zurück geben, da für heute keine neue Anreise in dem Haus geplant ist.
So machen wir uns nochmal ein ganz gemütliches Frühstück.
Dany hat gestern bereits alles soweit eingepackt, dass wir heute nur noch wenig machen müssen. Die Jungs haben auch schon gemerkt, dass heute etwas anders ist, als sonst.
Die ganzen Taschen in der Nähe der Haustür haben uns wohl verraten.
Es ist 11 Uhr und Dennis geht das Auto vom Parkplatz holen. Dany stellt alles vor die Haustür und Dennis packt den Wagen.
Die Jungs sind erstaunlich zurückhaltend. Normalerweise wollen sie immer sofort raus aus dem Haus und im Schnee toben, nur heute irgendwie nicht.
Vielleicht wissen die drei auch, dass wir wieder nach Hause müssen und wollen auch lieber hier bleiben?
Zehn Minuten später ist das Auto gepackt, die Jungs müssen kurz in den Kofferraum, denn wir das Haus wird von uns noch schnell geputzt.
Zu zweit geht es auch sehr schnell, saugen, wischen und den Müll wegbringen. Das ist ja nicht viel Arbeit 😊
Das kleine Häuschen ist wieder so sauber, wie bei unserer Ankunft.
Wir sind mir unserem Werk zufrieden und als wir die Tür abschließen bedanken wir uns bei „Örnen“, unserem Haus, für die schöne Zeit. Mag jetzt komisch klingen, dass wir uns bei dem Haus bedanken, aber wir haben es gemacht. Macht ihr das auch? Oder ist das wieder einer von unseren komischen Momenten? 😉
Wir gehen ein letztes Mal zur Rezeption, die ist natürlich schon geschlossen ist, da es nach 11 Uhr ist. Dort legen wir den Schlüssen in den vorgesehen Briefkasten. Das hat etwas endgültiges, denn mit der Abgabe des Schlüssels ist der Urlaub im Ferienhaus definitiv vorbei…

Wir gehen zurück zum Auto und fahren noch ein letztes Mal zum Grövelsjön runter und parken dort. Damit die Jungs auch nochmal eine Gassirunde gehen und wir noch mal den Ausblick genießen können, haben wir uns entschieden hier die Runde zu gehen.
Die Jungs erledigen alles, was es zu erledigen gibt. Etwa eine Stunde später sind wir dann wirklich abfahrbereit und machen uns aus den Weg.
Unsere Fähre würde morgen früh um 08:15 Uhr in Trelleborg abfahren. Wir haben aber beschlossen, dass wir wohl genau schneller sein werden, wenn wir über die Öresundbrücke, also über Dänemark, nach Hause fahren würden. So hätten wir noch etwas mehr vom Tag und könnten uns in Deutschland wieder akklimatisieren.
Außerdem hatte uns die Fähre ja nicht so gut gefallen und eigentlich wollen wir damit nicht nochmal fahren. Also auf in Richtung Öresundbrücke.
Das Navi sagt, dass es knapp 1950km bis nach Hause sind und wir angeblich, wenn wir keine Pausen machen würden, um 7:30 Uhr zu Hause ankommen sollen. Wenn wir jetzt noch einige Pausen einplanen, dann werden wir vielleicht so gegen 11:00 Uhr da sein. Da hätte die Fähre ja noch nicht mal in Sassnitz angelegt. Wir versuchen es einfach mal. Versuch macht klug!

Die ersten Kilometer fahren wir viel langsamer als wir müssen, denn wir wollen möglichst viel von der Landschaft aufsaugen, die wir so schnell erstmal nicht wiedersehen werden. In Mora halten wir nochmal bei einem ICA Supermarkt und kaufen ein bisschen Schokolade, Polarbröd und Kekse. Da so eine Fahrt an sich nicht so spannend ist, gibt es auch nicht so viel zu berichten. Wir haben bisher ja leider keine Rentiere gesehen und eigentlich rechnen wir schon gar nicht damit noch welche zu sehen. Aber dann steht da plötzlich eine kleine Rentierherde direkt neben der Straße. Sehr schön, da haben wir ja doch noch welche gesehen!

Um 16 Uhr halten wir bei einem MAX Hamburgare und essen einen Burger mit Pommes. Wieder müssen wir sagen: Suuuper lecker!
Als wir in die Abenddämmerung hineinfahren sehen wir Rehe und sogar einen kleinen jungen Elch auf einem Feld! Immer mal wieder halten wir an, damit die Jungs auch nochmal raus können.
Um 18 Uhr bekommen sie ihr Abendessen und rollen sich wieder entspannt im Kofferraum zusammen. Es ist 22 Uhr und jetzt haben wir Hunger. Wo könnten wir jetzt nur was zu essen herbekommen?
Das Rätsel lässt sich schnell lösen, denn wir finden einen MAX Hamburgare 😊
Die haben ja so viel Auswahl, da ist es nicht schlimm, wenn wir da nochmal hinfahren.
Außerdem gibt es die ja in Deutschland nicht. Da müssen wir die Chance nutzen!

So fahren wir nach dem Essen gemütlich weiter, immer den Schildern in Richtung Malmö hinterher. Es wird immer dunkler, aber der leicht helle Streifen am Horizont bleibt. Wir spulen Kilometer nach Kilometer auf der schwedischen Autobahn und plötzlich passiert es:
Es ist 02:00 Uhr und ohne Vorwarnung wird unser Auto ganz schrecklich laut. Also nicht das Auto selbst, sondern vorne an den Reifen ist irgendwas merkwürdig.
Wir fahren auf den Standstreifen und Dennis steigt aus und sieht nach. Die Fahrerseite ist in Ordnung. Als er dann auf die Beifahrerseite geht, sieht man ganz deutlich in seinem Gesichtsausdruck, dass etwas nicht stimmt.
Unser Hiking Dogs Mobil hat einen Plattfuss.
Sicherlich könnten wir uns um zwei Uhr in der Nacht, auf einer schwedischen Autobahn etwas schöneres vorstellen, aber wir können ja nix dran ändern. Ist eben passiert.
Dennis setzt sich erstmal wieder ins Auto und ruft den ADAC an. Wir haben ja die plus Mitgliedschaft, sollen die mal machen 😉
Zehn Minuten später hat die nette Dame am anderen Ende der Leitung dann auch endlich verstanden, wo wir uns befinden. Die muss anscheinend auch über einen Kartendienst mit „G“ suchen, wo wir sind. Ist aber auch verständlich, denn so richtig können wir die schwedischen Ortschaften auch nicht aussprechen und das es dann was länger dauert, kann sich jeder vorstellen.
Angeblich ist in einer Stunde ein schwedischer Pannenservice vor Ort und wechselt uns den Reifen.
Ok, wahrscheinlich hätten wir das auch alleine geschafft, aber da wir sowas noch nie gemacht haben und noch knapp 1000 km nach Hause fahren müssen, wollen wir das lieber von einem Fachmann machen lassen.
Nicht, dass wir da was falsch machen und mehr kaputt machen als nötig.
Apropos Ersatzreifen! Was haben wir da eigentlich im Kofferraum? Nicht dass das nur so ein Notrad ist, mit dem wir nur 80 km/h fahren dürfen. Dann müssten wir ja noch zu einer Werkstatt und einen neuen Reifen besorgen…
Ohje, ohje… Aber um an das Ersatzrad zu kommen, müssen erstmal die Hunde und unser Gitterkonstrukt aus dem Kofferraum raus.
Super! Wohin mit den Jungs? Hier auf der Autobahn ist zwar nicht viel los, aber ab und an kommt doch ein LKW vorbei.
Wir holen erstmal alle drei aus dem Kofferraum und stellen uns hinter die Leitplanke und halten Kriegsrat.
Wir entscheiden, dass Jamiko kurzzeitig auf den Beifahrersitz kommt, Bentley kommt einfach auf das Gepäck auf die Rückbank und Dany bleibt mit Scotty hinter der Leitplanke stehen, während Dennis das Rad, Warndreieck und Warnweste aus dem Kofferraum fummelt.
Die Jungs sind mit der Aufteilung erstmal zufrieden. Bentley rollt sich auf unseren Einkäufen zusammen (da hat er aus dem Jahr 2014 ja schon einiges an Erfahrung ;-)) und Jamiko macht es sich auf dem Sitz gemütlich.
Scotty schnüffelt in der Gegend herum und schaut sich die vorbeifahrenden LKW mit großen Huskyaugen an.
Das Rad ist schnell aus dem Kofferraum geholt und zu unserer Erleichterung sehen wir, dass es sich um ein vollwertiges Ersatzrad handelt. Wir können damit also bis nach Hause fahren!
Sehr gut! Eine Sorge weniger.
Wir setzen Scotty und Jamiko wieder in den Kofferraum und warten auf den Pannendienst. Fast punktgenau eine Stunde, nachdem wir angerufen haben, sehen wir das blinkende Pannenfahrzeug auf der Straße.
Allerdings auf der anderen Seite… Gut, dann muss der ja nur noch abfahren und wieder in unsere Richtung auf die Autobahn auffahren. Das sind ja nur einige Minuten und dann hält das Abschleppfahrzeug neben uns an.
Der Mann macht erstmal alle Lichter an, die das Teil hat und fährt sogar noch Scheinwerfer aus, die alles um uns herum taghell erleuchten. So kann uns wohl keiner mehr übersehen!
Wir erklären kurz auf englisch was los ist und der Mann macht sich sofort an die Arbeit.
Die Jungs im Auto sind ganz kurz verwirrt, als der Wagen aufgebockt wird, dann ist aber schon wieder alles ok. Der Reifen ist schnell gewechselt. Wir fragen sicherheitshalber nochmal nach, ob wir mit dem Rad wirklich bis nach Hause fahren dürfen. Er meinte, dass es kein Problem sei. Wenn wir wollen, dann sollen wir nochmal zur einer Tankstelle fahren und den Reifendruck prüfen, aber er meint, dass es sich gut anfühlt.
Naja, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wir werden dann wohl mal bei der nächsten Tankstelle anhalten und nachschauen 😉
Wir bedanken uns nochmal und dann sind wir schon wieder auf uns allein gestellt. Die ersten paar Meter fahren wir mit einem komischen Gefühl.
Wahrscheinlich völlig unbegründet, aber so ganz gut fühlt es sich noch nicht an. Wir fahren die nächste Abfahrt runter, da wir auf dem Navi gesehen haben, dass dort eine Tankstelle ist.
Wir finden die Tankstelle, was wir aber nicht finden, ist diese Station, an der wir den Luftdruck überprüfen können. Vielleicht gibt es das nur an den nachts besetzten Tankstellen. Hier sind ja nur vier Zapfsäulen und man muss mit Karte zahlen. Einen Shop mit einer Kasse gibt es hier nicht.
Gut, wir fahren also wieder auf die Autobahn und suchen den nächsten Rasthof. Den finden wir auch relativ schnell und dort können wir auch den Reifendruck überprüfen. Alles aber soweit in Ordnung, hat der Mann wohl recht gehabt.

Positiv an der ganzen Aktion ist, dass wir absolut nicht mehr müde sind 🙂

Wir setzen unsere Fahrt also mit knapp 1,5 Stunden Verspätung fort. Ab jetzt passiert wirklich nichts spannendes mehr.
Wir erreichen die Öresundbrücke, dort können wir entscheiden, ob wir an ein Kartenterminal fahren, oder ob wir an ein Terminal fahren, an dem ein Mensch sitzt.
Wir wissen ja nicht so genau, was wir machen müssen, also fahren wir sicherheitshalber zu einem Menschen.
Wir merken schnell, dass wir uns das hätten sparen können. Außer Hallo und Tschüss haben wir nicht wirklich viel gesagt.
Wir sollten unsere Karte in das Gerät stecken, dann werden die 50€ (!) abgebucht und die Schranke geht auf… Wissen wir also Bescheid, mit einem Menschen müssen wir dann nicht mehr sprechen, das schaffen wir demnächst wohl auch allein.
Die Brücke ist schon sehr beeindruckend und der Sonnenaufgang über dem Meer ist von hier aus auch sehr schön anzuschauen.
Und dann sind wir schon in Dänemark angekommen. Die Durchfahrt durch Dänemark ist sehr unspektakulär.
Viel Autobahn halt. Als wir auf den ersten Schildern dann „Flensborg“ lesen, wissen wir, dass es nicht mehr weit ist bis wir in Deutschland sind.
Wir überqueren die Grenze ohne Probleme.
Der Zoll kontrolliert nur in die Richtung nach Dänemark hinein.
Jetzt sind es noch knappe 700 km bis nach Hause. Die schaffen wir auch noch.
Wir machen noch eine kurze Pause und dann quälen wir uns über deutsche Autobahnen. Von einer Baustelle geht es in die nächste und von einem Stau in den nächsten. Schon komisch, da fährt man knapp 1300 km ohne jegliche Behinderung und kaum sind wir in Deutschland, da geht es los.
Fast zu  Hause angekommen machen wir noch einen kurzen Zwischenstopp beim Aldi und kaufen zwei Tiefkühlpizzen. Für viel mehr sind wir heute nicht in der Lage. Wir erreichen zu Hause gegen 12 Uhr.
Die Jungs dürfen als erstes in die Wohnung und wir haben den Eindruck, dass sie sich diesmal nicht so sehr freuen wie sonst wenn wir z.B. von einer Wohnwagentour oder einer Trekkingtour nach Hause kommen.
Wahrscheinlich wären die drei auch gerne in Schweden geblieben- können wir voll und ganz nachvollziehen!
In einem letzten Kraftakt laden wir das Auto aus und versorgen den ganzen Kram noch dahin, wo er hin gehört.

Dann ist der Tag für uns auch vorbei. 1950km haben wir gebraucht. In 25:15 Stunden haben wir die Strecke hinter uns gebracht. Unsere Zeit im Stand, also Pausen und Pannenhilfe war 3:45 Stunden.

Jetzt haben wir uns alle erstmal eine Mütze voll Schlaf verdient.

Träumen werden wir sicherlich von der nächsten Tour in Schweden 🙂


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